Kommentar zu
rato
19.09.2006
nähe vs. abstand
sicher gibt es da eine kritische distanz, ein eigentlicher brennpunkt, der das optimum an selbstobjektivierung überhaupt zulässt. ausserhalb dieser distanz kann das selbstbild ins bildrauschen gleiten, was der selbsterkenntnis hinderlich ist oder sein kann. wirkliche selbsterkenntnis ist dabei eigentlich nur ein ideal, welches de facto nie erreicht werden kann. die eigene körperlichkeit ist ein kompetenter filter der realität, der auf mehreren ebenen eingrenzend wirkt und uns vor dem ungefilterten wahnsinn bewahrt. realität wird mit hilfe von artspezifischen sinnesorganen aus dem reizangebot der umwelt aufgenommen und vom hirn zu möglichst sinnstiftenden bildern der realität verarbeitet, die wir verstehen können. die tatsächliche aussenspiegelung des eigenen selbst ist nicht möglich hierbei, zumal wir uns ausserhalb der menschlichen kategorien nicht bewegen können und ehrlicherweise auch nicht wissen, was da in der aussermenschlichen umwelt objektivierte welt sein soll. wichtig ist es also, die optimale schnittstelle zwischen abstand und nähe im eigenen ich zu finden, in welchem wir uns im ich wirklich begegnen können!
lb. gruss, rato

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