Über die Lastenverteilung der Zeitumstellung
von Viktor Onda

Kapitel
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Arbeiter


In Zeiten der Angestellten und Arbeiter, die nach gearbeiteter Stunde ihren Stundenlohn erhalten, stellt sich jedoch ein anderes Problem, das der Graf von Sonnenschein bei der Einführung der Sommer/Winterzeitumstellung nicht bedacht hatte: der Stundenklau.
"Haha, hier eine Stunde weniger, ein halbes Jahr später eine Stunde mehr. Dann stimmts wieder."
So war es damals. Jetzt ist es anders:
Angestellte und Arbeiter arbeiten in Schichten. Die Maschinen laufen ununterbrochen, müssen daher auch um 24h, 1h oder 2h beaufsichtigt werden, also dann, wenn die Zeit umgestellt wird.
Es sagt also der Arbeiter am Ende seiner Schicht: "Ich habe heute 8 Stunden gearbeitet, von 23h bis um 6h." Das wird beim Zahlmeister Mißtrauen hervorrufen, worauf der Arbeiter nur sagen kann:" Kann ich nichts machen: ich habe um 23h angefangen und nach einer Stunde war es wieder 23h."
Unlösbar?
"Zahl´es, Zahlmeister, und in einem halben Jahr dreht sich der Spieß um und alles ist wieder im Lot." Das wäre der Rat, den der Arbeiter akzeptieren sollte. Ein halbes Jahr später geht er dann in die Tagschicht.
Oder er bemüht sich wieder um die Nachtschicht und sagt diesmal zum Meister: "Ich habe 7 Stunden gearbeitet, von 23h bis um 6h.", was dem Meister nach kurzer Rechnung nicht weiter auffallen wird. Unter den Tisch fällt, daß auf 23:59 direkt 1:00h folgte.

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