Über die Lastenverteilung der Zeitumstellung
von Viktor Onda

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Zeitspalter

So kam langsam Klarheit in Mangolds Anspruch, man müsse die Zeit prozentual anrechnen. Vor allem an dem Tage kurz vor der Zeitumstellung war der Unterschied erheblich – dann eben um fast eine Stunde. Für das Zustandekommen eines Treffens – vor allem während der kalten Jahreszeit – ist der Umstand einer drohenden einstündigen Verspätung elementar.

Mittels eines Taschenrechners muß also ab dem Zeitpunkt der Umstellung und bis zum Zeitpunkt der nächsten Umstellung die Zeit unter Verteilung der ausgeschnittenen Stunde linear umgerechnet werden. Am Mittag nach der Umstellung zeigt die ordentliche Uhr die Zeit daher schon um anderthalb Minuten verschoben an. Am Mittag vor der nächsten Umstellung beträgt der Falschlauf dieser Uhr schon 58 ½ Minuten.

Schwieriger gestaltet sich die Berechnung für den Fall, daß eine Stunde eingeschoben wird. Gemeinhin wird die Uhr am Handgelenk dann um eine Stunde vor gestellt. Für einen kurzen Augenblick zeigt sie dann die wahre Zeit an. Somit zeigt sie für die Dauer des nächsten halben Jahrs täglich 1 ½ Minuten in die Zukunft. Am Ende ist sie eine Stunde voraus und muß zurück gestellt werden.
Daher könnte man meinen, zur Lösung das Umstellen einfach zu unterlassen.
Allerdings wäre der Schluß, daß die nichtverstellte Uhr am Ende der Zeit dann genau richtig gehen müßte – falsch. Es würde sich eine Spaltung der Zeitabhängigen ergeben, sie mißverstünden sich immer um 60 Minuten, je nachdem, ob sie die Sommer- oder Winterzeit zum Maß genommen hatten.

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