Unter Rollenspielern (Katrin & Björn 2)
von Markus

Kapitel
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Mptaru

"Die Dorfältesten haben euch einen Führer zur Seite gestellt. Einen schwarzhäutigen Südmann, nur mit Lendenschurz bekleidet und als Schmuck einem goldenen Ring durch die Nase. Mptaru heißt er, sagt der Dicke, und er gehört zu seinem Haus." Katrin zog scharf die Luft ein. Björn wusste was nun folgte. Sie war gegen jede Art von Diskriminierung, Rassismus, Sklavenhaltung und Unterdrückung. Seit ein paar Monaten las sie Bücher über hinduistische Lehrsätze und sie war der Überzeugung dass sie nun auf dem Weg zur Erleuchtung jedes Unrecht bekämpfen musste.
"Ok, Mptaru ist ein entflohener Sklave der sich nun als Gärtner des dicken Dorfführers sein Lebensunterhalt verdient." kam von Torben entnervt nachdem er zwei Minuten lang Katrins Triaden gegen die Unterdrückung durch hellhäutige Menschen und den "eingebrannten Gedanken über die eigene Herrenrasse, die sich genau bei solchen Aussagen zeigt!" gefolgt war. "Der NICHT-Sklave führt euch dank seiner Fährtensuchererfahrung" er blickte Katrin an ob diese bissige Formulierung eher ihre Zustimmung fand "durch das Dorf in einen nahegelegenen Wald. Plötzlich springt ein wildes Rudel Wölfe knurrend und geifernd aus dem Unterholz, umkreist euch. Was macht ihr?" Silke sprach bedächtig, erfahren. Sie wusste was nun folgte und was der Spielleiter von ihnen erwartete: "Ich zücke meinen Zauberstab und halte ihn abwehrend vor mich, murmele den Feind-verspüre-Angst-Zauber und hole langsam etwas Zauberpulver aus meinen Gürtelbeutel." Torben würfelte mit dem dicken Würfel: "Die Wölfe zeigen sich unbeeindruckt von deinem Zauber. Sie ziehen den Ring enger um euch. Mptaru ist keine große Hilfe, er liegt vor Angst schlotternd auf dem Erdboden und presst das Gesicht in seine Hände." Björn verspürte seinen ersten großen Auftritt gekommen und holt Luft: "Ich stoße einen lauten Kriegsschrei aus" sagte er, "dann ziehe ich meinen Zweihänder, rufe den beiden Frauen zu sie sollen sich ducken und schwinge das Schwert im Kreis um mich herum." Torben begann zu würfeln: "Silkes Magierin schafft es deiner irrsinnigen Attacke auszuweichen. Sie lässt allerdings ihren Zauberstaub auf dem Boden rieseln. Katrin schafft es dank ihrer Geschicklichkeit ebenfalls knapp, verliert aber permanent einen Charisma Punkt, da du ihr die Spitze des rechten Ohres absäbelst." Torben lächelte triumphierend. Vermutlich seine Rache für die Vorhaltung über den erfundenen Haussklaven. Er würfelte weiter: "Du hast die Stärkeprobe bestanden, dem Leitwolf vor dir glatt den Kopf abgeschlagen. Die anderen Wölfe sind von deinem Geschrei verunsichert und ziehen sich zurück, allerdings fast alle mit blutigen Flanken von deinem Schwertstreich." Björn lächelte selbstgefällig. "Allerdings ist die zweite Geschicklichkeitsprobe misslungen und du fällst am Ende wie ein Kreisel ohne Schwung zu Boden da du über deine eigenen Füße stolperst. Die Wölfe springen mit langen Sätzen ins Unterholz und sind augenblicklich verschwunden. Nur ein paar raschelnde Zweige lassen noch auf ihre Existenz schließen, und der riesige Kadaver ihres geköpften Leitrüden bleibt zurück. Mptaru springt auf und strahlt dich an. Er hält dich nun für seinen großen Retter. Er hilft erst Silke, dann Katrin wieder auf die Beine. Fichtennadeln kleben überall an euren Kleidern. Nach dem ihr den Schrecken überwunden habt führt euch der Südmann vorsichtig weiter durch den Wald." "Moooooment!" rief Björn: "Das ist mein erster Gegner. Ich schneide mir eine Pfote als Trophäe ab und binde sie mir an den Gürtel!" Silke sah ihn etwas angeekelt an, aber Thorben nahm den Faden wieder auf:" Ihr wandert einige Minuten weiter durch den Wald bis sich die Bäume lichten. Der Pfad führt einen Hang hinauf, zwischen riesige Findlinge." Er würfelte wieder und schaute enttäuscht drein:" Katrin, deine scharfen Sinne haben die Harpie oben am Grat entdeckt bevor diese euch erspähen kann, was macht ihr nun?" Diesmal war Katrin die erste die antwortete:" Ich gehe in Deckung, gebe den anderen beiden Handzeichen es mir gleich zu tun. Dann ziehe ich mein Blasrohr aus der Tasche und lege einen Giftpfeil ein. Ich ziele auf die Harpyie und puste ins Rohr." Silke schaltete sich ein: "Ich webe ein Treffsicherheits-Zauber um Katrin“. Zwei Würfelproben von Torben weiter lag die Harpyie auf dem Felsgrat und die Geschichte nimmt wieder Fahrt auf.
„ Auf der anderen Seite führt der Pfad wieder in einen dichten Wald. Ihr wandert eine halbe Stunde ohne erneute Zwischenfälle durch den immer dichter und dunkler werdenden Wald. Mptaru hebt plötzlich seine Hand und bedeutet euch anzuhalten. Links und rechts des Weges stehen lange Stöcke in den Boden getrieben auf denen menschliche Schädel aufgespießt sind. Er macht eine Geste mit der Hand vor seinem Mund damit ihr still seid und schleicht langsam um eine Wegbiegung. Nach wenigen Augenblicken kehrt er zu euch zurück. Seine Augen flackern vor Angst als er zu euch spricht: ´Weg dort Ende. Altes Steinhaus, groß. Böses Menschen! ´ Damit springt er auf und rennt den Weg zurück zum Dorf aus dem ihr kamt. Verblüfft blickt ihr euch an.“

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