DIE MENSCHENVERWIRRER.
von joA saiz (joasaiz)

Kapitel
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Kapitel 1 DIE GEBURT DES STIFTERS.
Der kleine UGR wurde in die Welt geworfen alsTage noch keinen
Namen hatten und die einzige verfügbare Zeitterminologie durch
Worte „HELL“ und „DUNKEL“ verbalisiert, den damals leben-
den, auffällig wortkargen Urerdlingen vollständig genügte, was
jedoch keineswegs bedeutete dass es der, aus Jägern, Sammlerinen
und ein Paar Sonstigen bestehende Homoidensippe an akustischer
komunikation fehlen würde. Die Verbalitäten die diese, im evolu-
tionären Sinne noch lange nicht als Vollhomosapiensise einstuf-
bare UR-MENSCHEN bis dahin entwickelten, bestanden haupt-
sächlich aus kurzen, meistens von eindruckvoller Gestik unter-
stützenden Begriffen wie: „AUA, HÄÄ?!, GRRRR, PSSSST,
MJAMM-MJAMM, GLUCK-GLUCK, AAAACH“ et cetera.
Der heufigster und bei allen Jägern auch beliebtester Ausruf, war
ohne Frage, ein lustvoll stakkatierendes „ TUCK-TUCK-TUCK!“
Selbstverständlich gab es noch viel mehr davon und wir werden imLaufe dieser langen Geschichte noch einige, sehr spezifische
Beispiele zu hören bekommen. Nun wäre es (nach diesem kurzen
ANTROPHO-LINQUISTISCHEN Schwenker) an der Zeit, wieder zu dem, eingangs angekündigten Thema zurückzukehren.
Die junge werdende Mutter KAJA beendete abrupt das Sammeln,
weil sie instinktiv spürte so schnell wie möglich die Höhle errei- chen zu müssen, um ihr ERSTES mit Schuras Hilfe endlich aus
ihrem, bis zum Bersten gespannten Bauch herauszuholen.Emp-
fangen hat sie es irgendwann am Rande des schmalen Bächleins,
nach der (hinter einem Baum) verrichteter Notdurft, während sie
kniend ihrer täglichen Ganzkörperwäsche nachging.Das knis-
ternde Rascheln hinter ihrem Rücken war auch diesmal deutlich zu hören, doch statt schnell wegzulaufen, wie viele Male zuvor,
blieb sie einfach unten und wartete wie erstarrt auf das Unvermeindliche. Ihr erster Bespringer unfasste beidhändig die
üppige Hüften und einen kurzen Augenblick später verschwand
sein hartfleischiges, im Licht der Morgen-Sonne glänzendes
Schwängerungsorgan bis zum Anschlag in der begehrtesten
Öffnung ihres, mit Wasser benetzten Körpers, ohne die geringste
Chance, auf das Ding auch nur einen einzigen Blick werfen zu
könen. Die folgende Zeit verlief ohne nenneswerte Schwierig-
keiten und nun war es soweit.
Die unangenehm-kalte, nieselregnerische Frühmorgendüsternis
behinderte Kaja nicht im geringsten denn sie kannte den holp-
rigen Pfad seit ihrer Geburt und bewegte sich sicheren Schrittes
dem Ziel entgegen. Demnach wäre das Ganze auch einwandfrei
verlaufen läge da nicht mitten auf dem Weg ein menschenkopf-
großer und wie aus heiterem Himmel gefallener Stein, der auf dem
Hinweg (und das wusste Kaja auch im nachhinein mit unerschüt-
terlicher Sicherheit) an DER STELLE NIE-UND-NIMMER
gelegen ist. Ein Wunder schließen wir, genau wie böse Absicht
kategorisch aus, und bemühen dafür schlicht-und-einfach den
Begriff „ZUFALL“ um, wegen die geradezu katastrophalen
Folgen die dieser unselige Stolperstein für kulturelle Weiterent-
wicklung der, auf diesem kleinen Fleckchen Erde existierende
Sippe (und damit später zwansläufig auch für die gesamte
Menscheit) haben wird, Niemanden persönlich, vor das fiktive
GERICHT DER GESCHICHTE zerren zu müssen.
Annehmend dass alle erfolgreiche Menschengeburte (wie folgt)
gleich oder Mindestens ähnlich (das heisst etwa 7-stufig ) verlau-
fen hoffen wir dass Ugr seine, sich auch als zufriedenstellend
erweisen wird.
Hinterlistige Bespringung, lange Austragungszeit, Wehen,
geplatzte Fruchtblase gefolgt vom Totalverlust des Fruchtwassers,
freiwilliges oder erzwungenes Herausquetschen des (oder der)
Neugeborenen, begleitet vom fürchterlichen Geschrei der Gebä-
renden, das Popoklatsch-Gequwäke und dann, sozusagen als
Finale, das Rausschmeisen der Nachgeburt, damals „IGITIGITT
oder auch „IGITIGITT-BÄÄÄÄH“ genannt.
Nach diesem ausführlichen Bericht über den gewohnt-normalen
Weg der Fortpflanzug, geht es nun ausschlieslich und ohne jegli-
che Nebensächlichkeiten um die Geburt des kleinen Ugr, die alle
bisher vorhandene (ungeschriebene) Sippengesetze über den Hau-
fen warf.Das absolut Neue, das an DER SACHE NOCH NIE DA-
GEWESENE, war die (buchstäblich) rasende Geschwindigkeit
mit der das winzige Wesen männlichen Geschlechts aus seiner
Mutterkuchen-Geborgenheit Hinauskatapultiert wurde um diese
Urerdlinge das ANDERE, DAS EISKALT-GNADENLOSE
FÜRCHTEN zu lehren.
Die letzte Wehe überfiel Kajas Schoß nur einige Schritte vom
verhängnisvollen Stein entfernt, worauf sie das Tempo nochmal
spürbar beschleunigte, was wiederum den plätschernden Abfluss
des Fruchtwassers bewirkte. Ihr rechter, Schuhwerkloser Fuss
prallte mit voller Wucht gegen den Stein und so hob sie unauf-
haltsam ab um die einzigartigste Geburt der Menschheits-
geschichte zu vollenden. Kajas Geburtsgeschrei war eine Mischung aus „AUA!“ und des (mit Jagd -steinmesser) abge-
stochenen Wildschweins. Ihr fliegende Körper befand sich gerade
in der Horizontale als der blutige Winzling aus seiner Mutter
herausschoss und noch fest an der Nabelschnur hängend auf die harte Realität dieses bewohnten Planeten aufschlug. Durch den
Vorwärtsschub der fallende Mutter getragen, schlitterten Beide
noch ein Stückchen , auf der (vom Regen aufgeweichten) Erde
in Richtung Höhle und blieben dann, vor sich hinjammernd liegen
in einer schmutzigen kalten Pfütze direkt vor dem STEIN DER
MACHT, der zum unantastbaren Privatbesitz des Sippenführers
BRUTTAL gehörte.
Feuerhüterin SCHURA, die nebenberuflich auch als Babys-
heraushol-und -sortier -Frau tätig war, hörte das Doppelgeschrei
Entschuldigung, eine Black-out-lücke. !!!! ????
und war etwas irritiert, denn die zweite Stimme, die viel dünner
und piepsiger als Kajas geklungen hatte, wurde durch den über-
harten Aufprall und nicht (wie es im Normalfall gewesen wäre)
per Schuras routiniert-dosierten Popoklatsch ausgelöst.
Nebenbei sollte noch unbedingt erwähnt werden dass die
dampfende Plazenta auch schon herausglibberte, jedoch nirgends
zu sehen war, weil sich ein im Tiefflug vorbeigerauschter Riesen-
aasgeier das blutige Ding gekrallt hatte, und eine weile über diesen merkwürdigen Geburtsort einige kunstvolle Kreise zog, um
dann mit lautem „KRAAAA-KRAAAA!“ und der Igitt-bääääh
für immer zu verschwinden.
Schura, war früher auch eine erfolgreiche Sammlerin, bis sie eines
Tages rein zufällig der grossen, dunkelbraunen Bärenmutter im
Wege stand und Diese, aus pure Angst um ihre zwei Jungen, mit
einem einzigen Prankenhieb Schuras primärstes Geschlechtsteil
komplett herausriss und sie so für den Rest ihres Lebens unbe-
sprungbar, beziehungsweise gebärunfähig machte. Dass sie über-
haupt noch lebte verdankte sie ausgerechnet der Mitsammlerin
Kaja die die wütende Bärin, mit langen Spitzengeschrei gerade
noch rechtzeitig in die Flucht schlagen konte. Dafür war Schura
sehr dankbar, und wer auch immer da draußen in Not geraten ist
auf Schuras Hilfsbereitschat konnte man sich stets verlassen. So
war sie nun mal, die gute alte Schura.
Auf jede Überraschung gefasst trat sie sicheren Schrittes
aus der Höhle und hatte nicht die geringste Ahnung dass sie gleich die berühmteste Nabelschnur die sie je gesehen hat durch-
schneiden und somit das winzige im blutigen Schleim verpackte, in der Pfütze so merkwürdig-verrenkt liegende Wesen (entgültig
vom Leib seiner Muter befreit) als das einmaligste Geschenk der
Evolution, an die Menschheit übergeben wird. „AJ-JAJ-JAJ!“ ge-
folgt vom „OJE-OJE“, war Alles das Schura beim Anblick des
Schlamasels herausbrachte, was sie jedoch keineswegs daran hin-
derte sofort mit einem, (vom geschickten Urhandwerker HAUER)
aus härtestem Stein, extra dafür angefertigten SPEZIAL-NABEL-SCHNUR-TRENNMESSER, die letzte direkte Fleisch-und-Blut
Verbindung zwischen Mutter und ES durchzuschneiden. Kajas
vorübergehende Benommenheit ließ inzwischen soweit nach,
dass sie Schuras lautstarken Aufforderung („HOPP-HOPP“) in die Höhle zu gehen und sich hinzulegen dankbar folgte, wissend
dass ihr Kleines, dessen Geschlecht sie noch gar nicht kannte, bei
ihre Freundin bestens aufgehoben war. Beim ersten Blick auf das
besonders leise weinende Kind, wusste die erfahrene
Ur-hebamme dass mit dem Kleinen („wie der sich schon anfühlt“)
vieles nicht stimmt. Und so lief sie, den mit einem viel zu großem Kopf ausgestatteten Winzling, liebevoll-fest an sich drü-
ckend, auf die Höhle zu um das Körperchen pflichtgemäß beim
Feuerlicht gründlichst untersuchen zu können. Das verlangte
nun mal das ungeschriebene, seit lange Zeit bestehende Sippen-
gesetz, obwohl kein Mensch mehr wusste, wann und von Wem
genau es verabschiedet wurde. Als Schura die angenehm-warme
Höhle betrat, befand sich Kaja bereits im tiefen, hochverdienten
Schlaf einer, Exgebärenden die als EINZIGE Geschwägerte Aller
Zeiten ihr Kind im Flug zu Welt bringen durfte und somit zusam-
men mit ihrem verkrüppelten Baby als einmalige natale Beson-
derheit unauslöschlich in die Geschichte eingehen MUSSTE.
Und aus diesem Grund war es (kausal betrachtet) geradezu unver-
meindlich dass dieses „ quadratschädliges“ Baby zwangsläufig
und absolut verdient-prädestiniert war etwas gigantisches zuvoll-
bringen, statt (wie bis dahin üblich) mit Schuras geübten Händen
erwürgt, um am Ende des namenlosen Tages, (aufgespiest und
knusprig gegrillt) als MJAMM-MJAMM Delikatesse in den
hungrig-knurrenden Mäge der Sippen-Elite für immer zu ver-
schwinden.
Schuras Diagnose, die sie vor sich hin murmelte hörte sich alles
Andere als hoffnungsvoll an:
Zwei gebrochene Glieder. Linkes Beinchen, (mit einem Klump-
füßchen dran) und rechtes Ärmchen das in seiner schlaffen Hilf-
losigket vor sich hin baumelte.
Bevor wir uns von Ugr, seine Mutter Kaja und Ur-hebamme
Schura vorübergehend verabschieden, gilt es unbedingt und ohne
„wenn-und-aber“ einen schweren Irrtum über die , angeblich für
immer verschwundene Plazenta aus den Weg zu räumen. Es stimmt schon dass die (vom Aasgeier gekrallte) Nachchgeburt
eine Weile majestätisch durch die Lüfte schwebte, jedoch nicht,
wie man anfänglich angenommen hatte, an die Kleingeierchen
verfüttert wurde. Eine dicke, dunkelgraue, ja fast schon schwarze
Wolke wälzte sich, wie aus dem Nichts aufgetauft und vom war-
men Wind getrieben, exakt auf des Vogels Flugroute zu. Ein glei-
ßend heller, glühedheißer Blitz zischte knapp am Kleingeierchen-ernährer vorbei, der darauf die leicht angesengte Igitt -iggit-bäh
einfach fallen liess. Und weil eine Plazenta bekanntlich noch nie
fliegen konnte, platschte sie (natürlich wieder reinzufällig)
genau an der Stelle auf, wo der Sippenführer BRUTTAL, (von sei-
nen persönlichen Leibwächtern schützend umkreist) genüsslich
stöhnend vor sich, oder genauer betrachtet hinter sich hinkackte.
Und spätestens jetzt sollte man die Frage stellen:

Kapitel 2
WER IST UGRS VATER?!
Bruttals tägliche Darmentleerung entwickelte sich mehr und mehr
zu einer Art zeremonie die offensichtlich (weil sie Niemand
extra-autoritär befohlen hatte) auf dem Mist seiner, ihm mehr
oder weniger ergebenen Waldschranzen gewachsen sein müsste.
Es ging nämlich um die Huldigung des uneingeschrenkt herr-
schenden Machthabers, seitens seiner fünf ständigen Begleiter,
die sich (voller Bewunderung) akustisch in einem lauten
„BA----CH“ manifestierte und dessen Intensität sich eindeutig
nach Größe und Konsistenz des Bruttal-Haufens richtete.
Just in dem Moment, als sich der Jägerführende wieder auf-
richtete, fiel die, vom Aasgeier fallengelassene Plazenta genau vor
die Füße des großen Anführers. Bruttal selbst sah ganz deutlich
dass das Ding von oben kam, nicht aber seine Mit-und-Unterjäger,
die sich inzwischen auf deg Weg zu ihren eigenen Kackstellen
befanden. Just in dem Moment als sich Bruttal wieder aufrichtete
und sein Lendenschurz zurechtzog, (Um weiter zu jagen) lag das
verführerisch-streng riechende Objekt vor den Füßen des Herr-
schers und er brauchte es nur aufzuheben. Die Meisten täten es
nicht, doch er persönlich hegte tief in sich drin seit längere Zeit
den heimlichen Wunsch wenigstens EINE Igitt aufzuessen, denn
damit würde er sich für alle Zeiten von den Anderen unterschei-
den und sie noch besser und erfolgreicher führen. GEDACHT
GETAN. Gemächlich hinterher schlendernd, kaute Bruttal
schlabberartig an seiner ersten aber auch letzten Plazenta und
wunderte sich dass seine Gedanken dabei ausgerechnet um die
damalige, ziemlich weit zurückliegende, völlig überraschend
und erfolgreich durchgeführte Bespringung der Sammlerin Kaja
kreisten und IHN. DEN „GROßEN“ zum unumstrittenen
REKORD-ERZEUGER der Sippe machten. Über die, vom
Himmel gefallene Plazenta hat Jäger Bruttal (selbstverständlich)
Niemanden etwas erzählt denn er wusste genau dass ihm sowas
keine Wildsau glauben würde und er dafür vom Stein-der-macht
gnadenlos heruntergestoßen würde. Dieses Geheimnis beeinflusste
ihm jedoch dermaßen dass er sich am nächsten Tag (als Ugrs Verkrüppelung von Schura öffentlich bekannt gegeben war) ver-
leiten ließ seinen Sohn nicht (wie es der, schon lange bestehende
Brauch gebietet) knusprig-gegrillt, gemeinsam mit seinen
ENGSTEN aufzuessen, sondern den Kleinen (ohne überhaupt
darüber nachzudenken) durch enen verbalen LEX UGRIS für un-
antastbar erklärte. Das Entsetzen der Anwesenden, war dann
auch dementsprechend. Uj. (Unterjäger) OCHS, größte und
stärkste von Allen, brüllte sein wütendes „NEEEE!“ so laut dass
sogar selbst Bruttal ein wenig zusammenzuckte, dann aber sofort
seine schwere, knörrige Keule, mit beiden Händen über den Kopf
hebend, seinen gefüchrteten Blick entgegen schleuderte. Dem
kleinen schmächtigen MALI, der ansonsten ungewöhlich zeh, vor
Allem aber sehr schnell laufen konnte, kam nur ein eher leises enttäuschendes „ACH-NOE“ über die Lippen, während sein bester
Kumpel FUSS, (nach heutigem Maßstab gemessen ) mit Sicher-
heit die Schuhgröße 58 hätte aufweisen können.Leider gab es da-
mals noch keine richtigen Schuhe geschweige denn schwere Stie-
feln. Und deshalb mußte Fuss (nur weil Bruttal selbst dafür enfach
zu faul gewesen ist) stellvertretend, allenaselang Jemanden in den
Arsch treten. Diese zusätzliche Pflicht-Tätigkeit machte ihm auch
wiklich Spaß und steigerte zudem enorm sein Selbstwertgefühl,
(was allgemein betrachtet, eine positive Eigenschaft darstellt) nur
bei dem Riesefüßigen irgendwie in die falsche Richtung führte
und ihn mit der Zeit zu einem arroganten Fiesling machte, der
von Allen (Mali ausgenommen) abgrundtief gehasst wurde.
Bodyguard SPURO dagegen, war GANZ ANDERS. Wie der Name schon sagte: Der Kerl konnte die Spuren sämtlicher Beute-
tiere fehlerfrei deuten, indem er den Anderen Jägern stets einige
Schritte voraus ging und jede essbare Beute absolut zutreffend
identifizierte. Dieses Jagdgenie konnte jede Fährte ertasten, er-
schnüffeln und erschmecken und wusste gleich um welches Tier
es sich handelt und darüber hinaus,ob es ein junges, ein altes ein
weibchen oder einMännchen ist.Spuro war ein, weit über den
Durchschnitt schöner Urmensch und das zeigte er auch gerne,und
auf eine, etwas ungewöhnliche Art-und-Weise. Sein Lendenschurz
war hinten um einiges kürzer als andere Lendenschürze und be-
deckte den perfekt geformten, fast schon etwas weiblich anmu-
tenden Hintern nur zu hälfte. Spuros Aufrechtgang, eine mit tän-
zelnder Anmut vorgetragene Kombination aus Wiegen und Wip-
pen, gestattete den (Ihm, in gebührenden Abstand folgenden)
Restlichen, leider nur einen Teilanblick. Jedoch, sobald der Schön-
ling,zwecks Fährtenlesens elegant (und so als konnte er es kaum
erwarten) in die gebückte Kniestellung ging kam diese Pracht voll
zur Geltung denn er streckte sie bewust so hoch er nur konnte und
lächelte dabei zufrieden vor-sich-hin. Die Reaktion der dahinter-
stehenden Jäger war simpel und eindeutig. Etwa drei Viertel schüt-
telten nur den Kopf während sich bei dem Rest die Vorderseite der
Lendenschürze (längenmäßig und Steifheitsgrad bedingt) mehr oder weniger vorwölbte. Was die anwesende Sammlerinnen be-
trifft herrschte die Einigkeit darüber das Alle (mit dem Eisprung)
den Wunsch hatten, von Spuro besprungen und geschwängert zu
werden Da kann man leider nur sagen: „TRÄUMT WEITER
MÄDELS“
Der einzige, dem das ganze Palaver um Bruttals eigensinnige
Begnadigung des kleinen Krüppels völlig am Arsch vorbei rau-
schte war Leibwächtter ROTZ, dessen Nase ununterbrochen und
sogar Wetterunabhängig lief. Ihm häte man aber auch ruhig den
Namen „Schleimer“ verpassen können denn er versuchte sich
ständig und überall beliebt zu machen was ihm jedoch bis dahin
nicht ein einziges mal gelingen wolte. Na ja, kein wunder bei DER
Nase !!!!. Doch der wahre Grund für sein Desinteresse lag eher
am Erkenntnis der Tatsache dass man ihn, (bis jetzt) trotz seines
Bodyguard-Status´ an keiner Verspeisung eines (wie und warum
auch immer) missgebildeten Säugling, hatte Teilhaben lassen.
Der arme Kerl könnte Einem richtig Leid tun.
Von dieser Verbal-auseinadersetzung ultimativ-unbeeindruckt
saugte der sichtbar verunstaltete Winzling abwechselnd, an beiden
dunklenbraunen Brustwarzen seiner Mutter, die ihm (überglück-
lich darüber dass ihr Söhnchen doch nicht aufgegessen wird)
liebevoll zusah.
Ugr selbst hatte nicht die geringste Ahnung von alldiesen gravie-
renden Veränderungen, die nur er persönlich eines Tages ein-
führen, bestimmen und lenken wird. Es könnte durchaus sein dass
man aus der Fingerstellung des verkrüppelten Händchens hätte
wenigtens ETWAS erahnen können. Das Mittelfingerchen
kerzengrade hochgestreckt, während die restlichen verkrampft und anandergeschmiegt in der Handflächen-Kuhle ruhen.
Doch im Eifer des immer lauter werdenden Verbalgefechts um
Ugrs „SEIN ODER NICHTSEIN“ fiel diese erstarrte
Geste keinem einzigen Urmenschen überhaupt auf, geschweige
denn, dass Irgendjemand im Stande gewesen wäre sie zu erklären
oder gar zukunftsorientiert auch nur annähernd zu deuten.
Sippenführer Bruttal hatte nun (von dem ganzen Durcheinander-
geschrei) die Schnauze voll und unterstrich seine dominante
Führungsrolle mit mehreren kräftigen, jedoch schmerzerträglichen
Hieben, auf den Buckel derer die sich günstig im Wirkungsbereich
seiner Keule befanden. Schließlich hatten alle großen Hunger und
die erlegte Riesenwildsau mußte auch noch grillgerecht prepariert
werden.
Kapitel 3
UGRS SCHWERE KINDHEIT.
Selbstverständlich nahm Kaja (wie alle andere Mütter auch)
ihr Baby auf jede Sammeltour mit um ES regelmäßig stillen zu
können, und genauso selbstverständlich wurde der Kleine,
(auf ihren Rücken sachgemäß und sicher festgemacht) überall mit-
getragen, doch der gravierende Unterschied bestand darin dass
sich Ugr (wegen seine zwei versteifte Extremitäten) da oben
ncht so richtig halten konnte und deshalb sah das Ganze schon
irgendwie UR-KOMISCH aus. Das ziemlich krumm-versteifte
Beinchen konnte er genauso wenig bewegen wie sein Ärmchen
das sich bereits in der, nicht mehr veränderbare Stellung einjus-
tiert hatte. Und so ragte dieses Glied, (etwas rechtslastig und im
45-Grad-Winkel) mit trotzig ausgestrecktem „Stinkefinger,“
drohend in die Welt hinaus. Jedes Mal wenn Kaja sich bückte, vor
Allem aber, wenn sie kniend und mit beiden Händen nach eßbaren
Wurzeln grub, konnte Man (unterstützt von ein wenig Phantasie)
ganz deutlich einen Reiter erkennen der sich anschickte, ent-
schlossen und zu Allem bereit, die ganze Welt zu erobern und sie, mit gnadenloser Härte, nach seinen Ideen zu formen. Doch bis es
soweit ist, wird der kleine Ugr noch unzählige Male in seine Ur-
windeln pinkeln, kotieren und dazu bäuerchiren was das Zeug
hält. Und All die Jenigen, die sich (auf die Schenkel klopfend)
andauernd über das merkwürdige Mutter-Kind -Gespann
halbtot lachten, VON OBEN HERAB und so oft wie möglich richtig voll kotzen.
Kaja trug und stillte ihr Baby etwas länger als andere Mütter, bis sie sich, an einem schönen, sonnigen Frühlingstag entschloss, dem
Kleinen die Brust zu verweigern und ihn unwiderruflich und
dauerhaft der MUTTER ERDE anzuvertrauen. Erstaunlicherweise
beweinte Ugr diesen Entzug auffallend seltener und weniger
intensiv als alle anderen Babys. Er schien sich darauf unglaublich
gefreut zu haben und krabbelte unaufhörlich durch die Gegend,
wenn auch nur dreiglidrig, wobei Man nicht vergessen sollte dass
sein steifer Arm mit hochgestrecktem Mittelfinger, die Aufgabe hatte Jeden, Symbolisch daran zu erinnern, welche ideologische
Richtung diese symphatische Menschen-Gruppe eines (gar nicht
mehr sooo weit entfernten Tages) einschlagen wird. Nach einer
gewissen Zeit ging Ugrs Krabbelperiode auch zu Ende und nun
versuchte er sich irgendwie aufzurichten. Naja, es fällt Einem nicht besonders schwer sich vorzustellen welche übermenschliche
Anstrengungen es bedürfte so ein Vorhaben zu starten und das halbwegs zufriedenstellend durchzuziehen bis daraus irgendwann
die ersten Schritte entstehn. Der erste Versuch, auf die Beine zu
kommen wurde zu einem unhemlich schrägen, hilflosen move
den man bei besten Willen nicht als Schritt werten konnte. Den
wollte er unbedingt ohne fremde Hilfe schaffen und jetzt lag er
da wie eine umgedrehte Schildkröte,zappelte wild mit allen bewegunsfähigen Körperteilen und schrie wütend seine Mutter an
die ihm (gut gemeint) nur helfen wollte. Das tat Ugr JEDESMAL,
wenn Kaja nur andeutete, ihn hochziehn zu wollen bis sie endlich
begriff dass ihr Sohn einen unbeugsamen Willen besaß und es gar
keinen Sinn hat, sich in seine Angelegenheiten EINZUMISCHEN.
Kajas Anteil (im Bezug auf Kindererziehung) schrumpfte auf das
Minimum und kam nur noch zu Geltung, als sie ihn liebevoll-auf -
munternd anlächelte. Viele die den kleinen Krüppel mochten,
taten es auch und dann lächelte er dankbar zurück weil seine
kleine Welt, trotz eine Menge Probleme die ihm dauernd im Weg
standen, für ihn immer noch absolut in Ordnunng war. Doch das
änderte sich schlagartig an einem kalten verregneten Morgen als
es Ugr zum ersten Mal gelang die Krabbel-Horizontale zu ver-
lassen und er sich (von grauenhaften Schmerzen geplagt) tat-
sächlich aufrichten konnte. Nun stand er da. Linkslastig hängend, gleichzeitig ziemlich vornübergebeugt und mit gesundem linken
Arm leicht rudernd, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.
Sein viel zu groß geratener (beinah halsloser) KOPF aber, thronte
erhaben und geradeaus zeigend, auf den schief hängenden Schul-
tern. Und so hinkte Ugr erhobenen Hauptes und voller Zuversicht
seinem ungewissen und mit vielen Zuffäligkeiten bestückten Werdegang entgegen.
Die Nase des Jägers Rotz lief bei diesem kalten, nassen Weter be-
sonders stark und das machte ihn äusserst ungehalten, was sein
Bedürfnis nach einem Sündenbock dermaßen steigerte dass ihm
jetzt vollkommen Schnuppe war, an wem er sich abreagieren
wird. Da kam, beziehugsweise hinkte der Krüppel Ugr gerade noch rechtzeitig dem Rotz in die Arme und nun ging Alles sehr
schnell. Bevor der „KRUMME“ den „ROTZIGEN“ freundlich
anlächeln konnte wurde er von der „Rotnase“ einfach so unsanft und gefühllos, Man würde sagen, brutal umgeschubst dass der
arme Kerl schon wieder die Rolle „UMGEDREHTE SCHILD-
KRÖTE“ spielen mußte. Trotz viele, ruckartige „Zappel-moves“
schaffte es Ugr nicht aufzustehen und blieb enfach liegen um
genügend Kraft für den nächsten Versuch zu schöpfen. Eine be-
trächtliche Anzahl der Zuschauenden lachten sich halb tot und der
Riesenfüßige Fuss hielt sogar Ugrs Mutter (die wiedermal helfen
wollte) fest. Halten wir also AUCH fest: Nicht ALLE Sippllinge
hatten das gemeine Bedürfnis den hilfllosen Krüppel zu quälen,
oder diesem Treiben schadenfroh-gehässig oder gar hasserfüllt
zuzusehen. Viele von ihnen schauten betreten (Manche auch
ängstlich) nach unten als würden sie sich FREMD-SCHÄMEN.
Einige Kinder bildeten Hand-in-Hand einen Kreis und drehten
sich, (eingehüllt in ihre schuldlose Grausamkeit) immer schneller
um den,auf der nasskalten Erde liegenden Ugr und skan-
dierten voller Begeisterung: „KRÜPPEL SCHUBSEN KRÜPPEL
SCHUBSEN.“ Zum Glück war es dann doch nicht so, als wenn
Man nichts Besseres zu tun hätte wie hinkenden Ugr herum-
zuschubsen. Bis auf Einige, die diese Gemeinheiten hartnäckig
weiter ausübten, entweder ganz spontan, aus schlechter Laune
heraus, oder weil sie den Kleinen einfach abgrundtief hassten,
ohne den wahren Grund dafür, fundiert erklären zu können bzw. zu wollen. Und so wurde der herannwachsende Ugr zu einer Art
HINGENOMMENEN KURIOSUM, das wohl oder übel durch-
gefüttert werden muss. NEIN, öffentlich hat man sich über Ugrs
Existenzberechtigung nicht mehr gestritten und das alltägliche
MITEINANDER schien weiterhin in Ordnung zu sein, aber GANZ SO wie früher war es dann trotzdem nicht, denn eine
schleichende GEISTIGE UNEINIGKEIT konnte Man schon spüren.
Dass so ein Zustand (im negativen Sinne verstanden) ausbaufähig
ist lag auf der Hand. Nur WER, WANN, WIE und WARUM das
Jemand tun sollte ist eine andere Frage. Jedoch das wichtigste an
der Sache war dass man dafür UNBEDINGT WORTE brauchte.
Viele,eindrucksvolle, wirksame und schön klingende Worte die
sich leicht zu OHRWÜRMEN formen lassen und lange im
GEDÄCHNIS bleiben. Alldies konnte den gigantischen (rein evo-
lutions-bedingten) Sprung hinsichtlich UNVERMEINDBARER
Sprachentwicklung bremsen geschweige denn bis ins NICHTS
zurückdrehen. Die UR-Komunitions Laute werschwanden keines-
wegs, (sie werden so wie so NIEMALS verschwinden.) wurden
aber öfter durch richtige Worte ersetzt. Zum Beispiel: Wenn EINER hat EINEN „fahren „ lassen, komentierte Man das nicht
mehr mit „ PFRRRRFT“ sondern sagte Man es gerade heraus.
„DER FURZT SCHON WIEDER.“ Darüber, wie es in relativ so
kurzer Zeit zu diesem Riesensprung (und ausgerechnet in
UNSRER SIPPE) der Verbalien hätte kommen können, stellten
moderne Hirnforschungn in Zusammenarbeit mit ebenso moder-
ne Ernährungswissenschaft die sogenannte „ FLEISCH-FRESS-THEORIE“ auf: Je mehr Fleisch man aß desto schlauer wurden
die „Homo-was -auch-immer.“ Nun Fällt es UNS total leicht zu
behaupten „JAWOHL! DAS STIMMT“, denn vor vielen, vielen,
vielen Jahrtausenden erfand UR-Sippling WERF den STEIN-
SPITZENSPEER, womit Man jede Menge Bären, Wildschweine,
Rotwild et cetera erlegen konnte, ohne dabei selbst getötet zu
werden. FAZIT: „FLEISCH =HIRN= NEUWORTE=SATZBIL-
DUNG“ GEHT DOCH! Warum das sozusagen „ÜBER NACHT“
geschehen konnte????!!!! „NEIN DANKE! DARÜBER MÖCH-
TEN WIR NICHT REDEN und kehren hiermit sofort zum Ugr
zurück, der sich (rein körperlich) extrem anormal entwickelte,
zumal ihm inzwischen auch noch ein „QUASIMODISCHE
BUCKEL“ gewachsen war. Zusammen gefasst hatte er jetzt:
1. Das arg verdrehte Bein mit 2. Klumpfuß dran.
3. Den total versteiften Arm mit 4. einer komischen Hand.
5. Einen „QUASIMODISCHEN BUCKEL“ der immer
größer wurde. Also 5 Behinderungs Merkmale. Sein mächtiger,
halsloser Quadrat-Schädel dagegen, sollte eher als eine durchaus
positive, mit viel gößerem Innenraum ausgestattete Möglichkeit
betrachtet werden, wo sich auch ein größeres (mit unzähligen
Windungen und Fuhrchen ausgestatetes) GEHIRN ungehindert
ausbreiten konnte um gigantische Aufgaben, für die Ugr
prädestiniert war erfolgreich zu bewältigen.
Es bliebe noch zu erwähnen das man sein Gemächt ( dieses
überaus prächtig geratenes Geschenk der Natur, ohne darüber
groß nachdenken zu müssen) als ein Produkt des genetischen
Zufallsgenerators einstufen könnte oder (wenn das nicht ausreichen sollte) als eine, nicht unbeding zu erwartende
Ausgleich-Gerechtigkeit in Bezug auf all die Verkrüppelungs-
elemente, mit denen sich bedauernswerter Ugr lebenlang wird
plagen müssen.
Die Jahreszeiten wechselten mit gewohnter Regelmäßigkeit,
ohne extremen (klimatisch bedingten) Katastrophen die die Exis-
tenz dieser Ursippe hätten ernsthaft bedrohhen, oder sie gar ver-
anlassen würden diesem wunderschönen Stückchen Erde den
Rücken zu kehren. Sogar der kleine, schmächtige Überlieferungs-
erzähler SAGER (mit faszinierend wohlklingende Sonorstimme
ausgestattet) hatte Derartiges nicht zu berichten und beschränkte
sich statt Dessen auf Weitergabe irgendwelche, nicht gerade von
Glaubwürdigkeit strotzenden UR-UR-UR-EREIGNISSE, was
ihm nicht selten den Zorn der Zuhörer bescherte, die dann fast
unisono mit dem Satz: „ ERZÄHL DOCH NICHT SCHON WIE-
DER SO´N MIST“ die Märchenstunde beendeten, worauf er voll-beleidigt und herrlich-sonor „Scheisspublikum „ vor sich hin
murmelnd von dannen zog.
Natürlich lief das plätschernde Bächlein jeden Frühling über die Ufer weil es sehr viel regnete. Und je verschneiter der Winter
gewesen ist trug die Schneeschmelze ihr Wasseranteil auch bei und dann passierte es dass die Sippen-eigene Wohnhöhle kniehoch
überschwemmt wurde, was sehr ärgerlich war, weil die ganze
Sippschaft mehrere Tage und Nächte auf dem „WOLFSFELSEN“
verbringen musste. (eine zweimann-hohe geräumige Steinplatte in
unmittelbarer Nähe der Höhle.) Dass sich aber die Wölfe selbst,
da oben gemütlich machten, bombardierte Man den Rudel so lange mit den herumliegenden Wurfsteinen, bis es den zähne-
fletschenden Bestien nichts anderes übrig blieb als stilvoll ins
kalte Wasser zu springen und davonzuschwimmen. Die Kothau-
fen der Wölfe wurden von den Weibern per Hand in die Fluten
befördert während die Kerle nur herumstanden und sichtlich
amüsiert riefen: „ da liegt noch ein und da hinten sind auch noch
welche“. In der Regel mündete das Ganze in einer, nicht ernst zu
nehmende Wolfs-kot-Schlacht bis es nicht mehr lustig gewesen
ist und Alle nur noch schlafen wollten. Weil es aber zu dieser
Jahreszeit meitens ziemlich kalt war und wegen der Nässe kein
trockenes Gras-Reisig Gemisch vorhanden, konnte nichtmal Feuer
gemacht werden. Doch die Not machte damals schon erfinderisch
und so rückte dieser prähistorische Menschen-Haufen mehr oder
weniger spontan ganz eng zusammen und trotzte (wortlos da-
stehend) dem nasskalten Wetter, bis Alle,von Müdigkeit über-
mannt, nieder sanken und sich in der, ( fast schon traditioneller)
„GRUPPEN-LÖFFELCHEN-STELLUNG“ gegenseitig wärmend
und von tiefe Geborgenheit umhüllt den Rest der Nacht durch-
schliefen
Ugr (der bereits das Knabenalter erreichte) lag zwischen seiner
Mutter und ihrer besten Freundin Schura, die Betreuung und Er-
ziehung des eigensinnigen Krüppels von Anfang an übernommen
hatte und sich jetzt,hinter ihm liegend das Recht (oder sah sie das
als Pflicht?) herausnahm,ihre Hand unter Ugrs kurzes Lenden-
schürzlein zu schieben und das Gemächtchen in Beschlag zu nehmen, als wöllte sie es für sich allein aufbewahren.
Was das allgemeine Sippenverhalten, im Kampf gegen die Natur-
gewalt betrifft, mutet es aus heutige Sicht betrachtet, befremdlich
bis absolut enttäuschend an, dass diese urige Menschen, ausser sich in kolektive Löffelchen-stellung zu begeben, keine weitere
besondere Maßnahmen ergreifen wollten, um der Überschwem-
mung herr zu werden. Kein einziger kam auf die Idee, mit hoch-
gestreckten Händen und verzweifelten „BLICK-NACH-OBEN“
irgendwelche (für Hochwasser zuständige) Götter um Hilfe zu
bitten. Auch Niemand kniete nieder und bettelte, das Hochwasser
möge schnell verschwinden, geschweige denn Jemand würde
versuchen mit wilden unkoordinierten Verrenkungen das wasser
zu zwingen sich endlich zurückzuziehn. NEIN! Sie schliefen
einfach weiter, und als sie dann gähnend und sich streckend, (körperlich getrennt) wieder auf dem festen Boden des Wolfs-
felsen standen freuten sie sich überschwänglich, denn diesmal ver-
schwand die Flut tatsächlich so schnell wie sie gekommen War.
Und nun erlauben wir uns einen Vergleich mit unsriger moderne,
„AUFGEKLÄRTE“ und sich (technisch) auf höchsten Niveau befindlicher Geselschaft. Sobald eine Naturkatastrophe (egal
welcher Art) droht, unser Leben zu ERSCHÜTTERN, wird alles
Menschenmögliche getan um die Folgen des Unheils so gut es
geht abzumildern . LOGISCH! Andererseits nimmt das Verhalten
der „ZIWILISIERTEN“, angesichts des Unheils geradezu groteske Züge an. Je nach dem wie stark die Menschen von der
jeweiligen RELIGION beeinflusst werden beten sie inbrünstig zu
ihren,natürlich EINZIG-WAHREN) GOTT, er möge das nahende
Unglick von ihnen abwenden. Und weil sie jedes Mal auch noch
glauben dass ihr Gott ALLMÄCHTIG, BARMHERZIG und
GERECHT sei und hnen helfen kann, beziehungsweise helfen müsste.
Und so wird dann gebettelt und gejammert was dasZeug hält.
NUR, GEHOLFEN HAT ES NOCH NIE. Mit Verlaub bitte.
Haben Sie jemals gehört oder gar selbst gesehn dass eine Über-
schwemmung dadurch sofort werschwand, ein Vulkan seine
Sorry, Black-out-2.
Eruption beendete, oder ein einziges Erdbeben aufhörte. NEIN!
HABEN SIE NICHT, denn NATUR HAT IHRE EIGENE GE-
SETZE, und kümmert sich nicht um KOLATERALSCHÄDEN.
Wenn DOCH Sagen Sie`s mir bitte und ich rekonvertiere (auf der
Stelle) reumütig in den Schoß der römisch-katholischen Kirche,
obwohl ich über 70 (S-I-E-B-Z-I-G) quälende Jahre gebraucht
habe um mich von allden Ängsten zu befreien die mir der ver-
soffene rotnäsige, Seine Haushälterin vögelnde Dorfpfarrer, mit seinem Gertenstock tief in mein kleines wehrloses Hirn hineingep-
rügelt hatte, nur weil ich, mich, von meiner kindlicher Neugier geleitet, vagte Fragen zu stellen die er im Sinne seines zolibatären
Glaubens NIEMALS hätte zufriedenstellend beantworten können.
Für ihm war es selstverständlich viel leichter einfach draufzu-
hauen und: „ IN DER HÖLLE WIRST DU SCHMOREN, IN
ALLER EWIGKEIT, DU GOTTVERDAMMTER UNEHELI-
SCHER BASTARD DU.“, zu brüllen. Nein, geschändet haben
mich HOCHWÜRDEN nicht und das sollte Man ihm zugute
halten. NA JA.Glück gehabt,dass das geile Pfäfflein nicht
bisexuell und zusätzlich pädophil gewesen ist.
Ach du meine Güte. Hab´ ich Sie aufgehalten?. Entschuldigung.
Wir denken uns gleich wieder in Urzeit zurück und schauen was
unsre Ur-hoch10-Ahnen so treiben.


Kapitel 4
DER ANGEHENDE STIFTER PUBERTIERT:
Dank heutigen Neuentdeckungen im Bereich der Neurobiologie,
wurde einwandfrei festgestellt dass die Evolution entschieden hat
die Synapsenverbindungen in Köpfen der Jugendlichen einer
gründlichen Umstrukturierung zu unterziehen und dies der Grund
sei warum alle Pubertierenden in diesem Alter gegenüber ihrer
Erzieherinen und Erzieher, was bedeutet gegen jede, noch so gut
gemeinte Autorität auf geradezu unausstehliche Art und Weise
rebellieren und versuchen mit ihren Köpfen durch verschiedenst-
artige Wände durchzurennen. Nun stellten wir fest dass im Ugrs
Quadratschädel genau das Gleiche vorging. Seine erste Ausserge-
wöhnlichkeit bestand darin das er den Keulenmacher SCHNITZ
bat ihm einen längeren Stock anzufertigen der unten gut ange-
spitzt ist und oben die Form eines abgerundeten Hakens aufweist.
Auf Schnitzs Frage wie das Ding heissen soll, antwortete Ugr:
„DAS WIRD MEIN FÜHRUNGSTAB SEIN“ Schnitz reagierte mit einem „HÄ?“ fragte aber nicht weiter nach. Er mochte den
bedauernswerten Krüppel und ging einfach in den Wald um das
geeignete Stück Holz zu besorgen weil er sich freute, endlich
etwas anderes, als immer nur diese 08-15-Keulen zu schnitzen.
Es wird stark vermutet dass aus diesem (natürlich NICHT den
SELBEN) Stab der HIRTENSTAB enstanden ist, mit dem
irgendwann viel später die SCHÄFER ihre domestizierten
SCHAFSHERDEN im Schach hilten als auch Symbolträch-
tige Hirtenstab, aller angeblich unfehlbaren Führer einer mysti-
schen, weltweit verbreiteten monotheistisch-religionistischen
GLAUBENSRICHTUNG. Von PONTIFEXISCHE MAXI-
MIERUNG SEINER UNERSCHÜTTERLICHEN DOGMATIK
BESEELT stetht so EINER mehrmals in Jahr auf den Balkon,
breitet die Arme aus, blickt mit verdrehten Augen kurz hoch in
den Himmel und spricht anschliessend mit sichtlich bewegter
Stimme, als EINZIGER STELLVERTRETER DES EINZIG
WAHREN GOTTES zu seinen verzückten SCHAFEN, die auch
diesmal gespannt auf die Erfüllung ihrer HÖCHST-IRDI-
SCHEN Hoffnungen warten.
Heranwachsender Ugr verbrachte die meiste Zeit mit Schura,
seine sich rührend um ihn kümmernde Feuerhüterin die nebenbei
noch immer als Säuglingssortiererin tätig war, weil Ugrs Mutter
Kaja weiterhin bei jedem Sonnenaufgang zum Sammeln ging, er
aber niemals ein erfolgreicher Jäger werden könnte. Während
seine Altersgenossen von Jägergemeinschaft Schritt für Schritt an
die Kunst des jagens herangeführt wurden, beschränkte er sein
Aktionsradius auf die Gegend in unmittelbare Nähe der Höhle.
Am liebsten quälte er sich, über das Gestein auf der Rückseite
des Wolfsfelsens kletternd, so lange bis er durchgeschwitzt, total erschöpft und ziemlich wackelig da oben stand, wobei es ihm sehr
wichtig erschien diesen unglaublichen Erfolg mit einem enthusi-
astischen: „HUUUUIIII“ zu krönen, womit das Plateau (mindes-
tens) vorübergehend als sein PERSÖNLICHES EIGENTUM zu
betrachten ist. „vorübergehend“ deshalb weil Wölfe selbst immer
wieder zurückkamen und Ugrs primärste Aufgabe darin bestand
diese Bestien ENTGÜLIG ZU VERTREIBEN. JedesMal wenn
das Rudel ihre Domäne besetzt hielt, saß Ugr auf Bruttals „Stein
der Macht“ und machte sich über den Sippenführer (der wie wir
wissen Ugrs leiblicher Vater ist) und seinen „THRON“ lustig ,
denn im Vergleich mit Ugrs baldigen „HERRSCHER-PLATEAU“
ist das eher ein „ERBÄRMLICHES THRÖNCHEN“.
Am nächsten Morgen, bevor sich Jäger und Sammlerinen auf den Weg machten,überreichte Keulenmacher Schnitz dem Krüppel
den versprochenen Stock und sagte: Pass auf Ugrchen der ist ARG
SCHWER“.
An diesem Tag setzte sich Ugr zum ersten Mal NICHT auf Vaters
Regierungsstein. Er bohrte die Stabspitze ein Fuß vom Selbigen
entfernt mühsam in die Erde, bestieg Bruttals steinige Unantast-
barkeit und beschloss dort breitbeinig so lange stehnzubleiben bis
die Sippenkolonne mit vornmarschierenden Oberhaupt da ist, und
ALLE seine imposante Darstellung bewundern können.Der
Schweiß lief aus jeder einzelnen Pore seines Körpers und tropfte
in die flache, ARSCHGROßE Verttiefung die von Bruttal und
vielen Sippenführer vor ihm, in die Sitzfläche des harten Steins
eingesessen wurde. Ugrs Hoffnung auf anerkennende Bewun-
derung seiner Tapferkeit, schlug um exakt in dem Moment als Kajas Erstbespringer, einige Schritte vor seinem Stein stehen
blieb und ausser sich vorWut schrie „MACH DASS DU RUNTER
KOMMST, DU JAGDUNFÄHIGER NICHTSNUTZ“
JA!, EXAKT JETZT schlug Ugrs zerborstene Hoffnung um.
DIESE SCHMACH, die sich über ihn ergoss füllte sein Kopf,
sein Herz und sein Eingeweide schlagartig mit abgrundtiefen
HASS gegen Obersippling Bruttal und All die Jenige,die sein
Verhalten (mit stummen, bejahenden Kopfnicken oder in Form
einer lautstarken Äusserung wie zum Beispiel: „Jawohl Ober-
jäger, du hast vollkommen Recht“, „wo Kämen wir denn hin“
oder: „Wir hätten den elenden Krüppel damals aufessen sollen“,)
für ABSOLUT RICHTIG hielten.
Erstaulicherweise aber, (Man hätte es nicht für möglich gehalten)
stellte sich heraus dass die Gruppe der bedingungslosen Unter-stützer Bruttalscher Erziehungsmethode (wir nennen sie einfach
„BRUTTALISTEN“) den Andersdenkenden rein Zahlenmäßig
nicht BAUMHOCH überlegen, sondern gerade noch so EBEN-
ZAHLIG gewesen sind. Diese argumentierten eben ganz anders:
Sie nickten nicht mit ihren Köpfen, sie schüttelten sie (die Köpfe.)
und riefen entrüstet: „WIE KANNST DU NUR?“ oder: „ IST DOCH EIN KIND“ „UND DAZU EIN GANZ VERKRÜP-PELTES“. Schnitz,der anerkannte Keulenmacher und Anfertiger
des ersten FÜHRUNGSSTABS sagte sogar ziemlich laut: „ DU BIST DOCH NICHT GANZ DICHT“.
NANU-NANU. WAS WAR DENN DA LOS????.
TJA! Es geschah (IDEOLOGISCH BETRACHTET ) etwas BAHNBRECHENDES. ZUM ALLERERSTEN MAL seit Beste-
hen eines URMENSCHENHAUFENS, führte die blose Existenz
eines INDIVIDUUMS das obendrein für diese INTERESSEN-
GEMEINSCHAFT PRAKTISCH WERTLOS war, zu UNÜBER-
SEHBARE MIT KATASTROPHALEN FOLGEN BELA-
DENE POLARISIERNG. Irreversible SCHÄNDUNG seiner
Menschenwürde,die Tragischerweise allein aus Bruttals fataler Falscheinschätzung, Ugr wollte IHN vom Stein der Macht stürzen
hervorging, führte letztendlich dazu,Ugrs unbändigen Hass auf
Alle VERUNGLINFER seiner erfolglosen Bemühung um Aner-
kennung und Liebe (IRGENWANN, wenn die Zeit dafür reif ist)
GRAUSAM zu bestrafen. Weil Ugr aber SEHR,SEHR schlau war
wußte er ganz genau dass bis dahin noch viel Zeit vergehen wird
und GEDULD absolute Priorität haben Muss. Dass die Gruppe
seiner Verbündeten groß ist wusste er schon, doch unüberlegt, vor-
eilig und vor Allem planlos zuzuschlagen wäre reiner Selbstmord.
„Erst müssen HASS, RACHEGEDANKEN und die ART der
BESTRAFUNG gedanklich reifen und eine EINHEIT bilden um
dann, am Ende DEN VERNNICHTUNGSANGRIF ERFOLG-
REICH DURCHFÜHREN ZU KÖNNEN“.
Als Nächstes entschied Ugr erstmal seinen Geist wie auch den
Körper einem, spezielen, von ihm erdachten Training zu unterzien.
Mindestens zweimal Täglich (vorausgesetzt die Wölfe lagen nicht
drauf) stand Ugr auf dem Plateau und übte sich in der Kunst der
Rhetorik, wobei es Ihm Anfangs das wichtigste war die Lautstärke
seiner Stimme zu steigern, wohl wissend dass er sich nur dann
wird durchsetzen können wenn SEINE stimme viel lauter klingt
als das Geschrei aller Brutalisten zusammen.Und klar muss sie
sein, KLAR und GESTOCHEN SCHARF.
Zum Aufwärmen bevorzugte er „UAAAA!“ und „HURAAAA!“
Und wenn dann noch ein starke Wind aufkam und ihm ins Gesicht
blies fühlte Ugr sich besonders wohl. Das NON PLUS ULTRA
für den Krüppel war jedoch stürmisches Regenwettwr. Das ste-chende Peitschen großer Regentropfen gegen seiner Gesichtshaut
genoss er in vollen Zügen, und wenn er sowas nicht nur aushalten,
Sonder richtig genießen konnte, „dann werden diese DUMME
Bruttalisten eines Tages vor lauter ANGST von MIR, ihre Lenden-
schürze vollkacken oder sich gar in winzige Fische verwandeln,
die ICH RATZ-FATZ wegfegen werde“. Leider musste Ugr an
diesem Tag wegen plötzlich aufkommenden Orkan, seine Übun-
gen abbrechen und war heilfroh als er frierend und völlig durch-
näst die Höhle erreichte und bis-zum-geht-nicht-mehr erschöpft
in Schuras Arme stolperte. Sie streifte seine, aus einem Umhang
und Lendenschürz bestehende Kleidung geschickt ab und schob
ihr schlotterndes Ugrchen vorsichtig unter wohlig-warmen Bären-
pelz. Darauf ging sie kurz raus,erleichtete ihre Blase und als sie
dann zurück kam war Ugr bereits eingeschlafen. Hinter ihm lie-
gend plazierte sie ihre Hand (wie gewohnt) auf sein Gemächt,und
so dauerte es nicht lange bis Ugrs Traum (er läge in Mutters Armen) und Schuras warme Hand seine Pubertierende Männ-
lichkeit aufrichteten.Doch diesmal blieb es nicht bei längst einge-
spielte und zu Genüge erprobten Phase, weil Schura entschieden
hatte an diesem stürmischen Tag die (seit langem fällige)
„SACHE“ ENDLICH ZU ENDE ZU BRINGEN. Um ihren halb-
geöffneten Mund machte sich bemerkbar ein kleines traurig-weh-mutiges Lächeln und sie bedauerte zutiefst dass sich das junge
Stück Hartfleisch nur in ihrer Hand befindet und nicht da wo es
eigentlich hingehört. Mit einem „ACH JA „-SEUFZER, ver-
scheuchte Schura ihren aussichtslosen Wunschtraum und fing an
(in Gedanken versunken) ihre Hand langssam entlang dieser
FIEBRIG-PULSIERENDEN Realität zu bewegen, während der
schlafende Krüppel in der Tiefe seines Traums an Mutters linken
Brustwarze saugend seinen ERSTEN ERGUSS erleben durfte. Kurze Zeit danach wachteUgr auf und hatte das Gefühl als würde
er, (einem stolzen Adler gleich) hoch über allen Baumwipfeln
des Waldes schweben, frei von sämtlichen Beschwerden seines
beschwerlichen Lebens. Sogar der abgrundtiefe Hass auf jeden
Einzelnen seiner Peiniger (der noch unmittelbar vorm Einschla-
fen in ihm wütete) schien werschwunden zu sein . In diesem
Moment wäre er imstande gewesen Allen, alles was sie ihm je angetan haben großmütig zu verzeihen und wenn es unbedingt
sein soll, sogar ihr Freund zu werden. Wenn diesess unbeschreib-
liche Glücksgefühl der Leichtigkeit dauerhaft bliebe dann, JA
DANN WÄRE ALLES MÖGLICH. Nur, „ was wäre wenn“
ergibt leider keinen Sinn, denn Niemand wird je Wissen ob man
in diesem Fall: „LEIDER“ oder „ZUM GLÜCK“ sagen würde. Inzwischen war Ugr hell wach und knüpfte gedanklich da an wo
er Gestern (vor seinem schönen Traum) aufgehört hat.
Der Überfallartige Orkan hatte sich beruhigt und Ugr hinkte wieder in Richtung seiner bevorzugten Wirkungsstätte um die
Fähigkeiten des Geistes und der Krüppel-freien Körperhälfte weiter zu stärken. Auf dem weg fuchtelte er mit seinem schweren Stab, warf das Ding hoch und fing es wieder auf, rammte es wuch-
tig in den Boden um es mit eleganter Leichtigkeit wieder heraus-
zuziehn. Als er den Stab zum ixten Male und noch viel höher wer-
fen wollte, vernahmen seine (ein wenig zu groß geratene) Segel-
ohren das, fast-unisono Hecheln der fünf, auf den Felsen lie-
genden Wölfe. Überraschender Weise machte Ugr diesmal nicht
den üblichen Rückzugsbogen. NEIN, er humpelte weiter, und
blieb dann etwa zwei Stocklängen vor den Plateau stehn und stach
mit ganzer Kraft seines gesunden Arms einige „Luftlöcher“ in
Richtung der konsternierten Wölfe. Dabei stieß Ugr immer wieder
sein lautestes „UAAAA“ den verwirrten (hin und her laufenden)
Tieren entgegen. Kurze Zeit danach beschloss der alte (von vielen
Rivalenkämpfen ziemlich zersauster) Cheff-Wolf den Schwanz
einzuziehen und stieg mit drei seiner Untergebenen (es waren zwei
Weibchen und ein Rüde) über das Gestein der Felsenrückseite ab
um in tiefer Unendlichkeit des Waldes, für immer zu versch-
winden. Der letzte, ein junger starker Alphatier-Kandidat stand
breitbeinig und zähnefletschend am Rand der Steinplatte, schaute
dem (mit seinem Führungsstab fuchtelnden) Ugr direkt in die Augen, spannte noch ein letztes mal alle seine Sprungmuskeln und
hechtete wildentschlossen jedoch völlig ahnungslos haargenau in
die Stabspitze und somit entgültig in den Tod.
Vom wuchtigen Aufprall überrascht stürzte Ugr samt aufge-
spiesten Wolf auf den Erdboden, liess jedoch sein Führungsstab keineswegs aus der Hand fallen sondern bohrte die Spitze noch
tiefer in das Wolfsfleisch hinein bis sie durch den Rücken des
längst mausetoten Tieres blutverschmiert herausragte. Im Rausch
des TRIUMPHES nahm der siegreiche Krüppel noch nichtmal
Wahr dass inzwischen die vollzählige Jagd-und -Sammel-Gesel-
schaft zurückgekehrt ist und den kompleten Ablauf seiner
HELDENTAT beobachten konnte. Erst als sich der tapfere Ugr
mühsam und voller STOLZ wieder in seine normale Schieflage
aufrichtete, (um zurück in die Höhle zu humpeln) sah er das sprachlose und mit offenen Mündern dastehende Volk
„KOMM IN MEINE ARME. ICH BIN STOLZ AUF DICH, MEIN SOHN. MEIN FLEISCH UND BLUT. DU DARST JETZT
GEMEISAM MIT MIR, AUF MEINEM STEIN-DER-MACHT
SITZEN. Die vorübergehende Stille wurde plötzlich unterbrochen
von einem TOHU-WABOHU der Allerschlimmsten Art. Diese Ur-menschen waren auf einen Schlag ausser Rand und Band. Sie
brüllten sich gegenseitig an beschimpften lautstark sogar den
Oberjäger und seine fünf Beschützer, die nichtmal unter sich der
gleichen Meinung waren. Der Lärm war so ohrenbetäubend , dass
selbst wortgewaltiger Bruttal es nicht schafftte die Leute zu beru-higen. Diese kurze Verwirrtheit des Vaters kam Ugr (der Bruttals Umarmung unbedingt vermeiden wollte) gerade richtig und so
schlich er ungehindert auf SEIN, VON IHM ALLEIN UND NUR
FÜR IHN PERSÖNLICH EROBERTEN EX-WOLFSFELSEN
ZU. Er kletterte in bisher kürzeste Zeit hinauf, blieb nur halben
Hinke-Schritt vom Rand entfert stehen, wartete ein Moment ab
um abzuschätzen was jetzt da unten passiert. Er sah ganz deutlich
wie Vaters Gesicht vor Wut immer röter wurde und befürchtete
der Alte könnte diese gefährliche Lage mit dem Befehl:
„MASSENBESPRINGUNG! SOFORT!“ entgültig entschärfen.
Und weil Ugr nicht nur ein gründlicher DENKER war sondern
(Wenn Situation es verlangte) Einer der innerhalb eines Augen-
blicks entscheiden konnte was zu tun ist. Er hob den Stab so hoch
über seinen Kopf wie das möglich war, holte tief Luft und
donnerte die sturmerprobte, Steinmesser-scharfe,klare und bis ins
Knochenmark durchdringende Stimme über die Köpfe der,
immer noch krakelender Urmenschen-Menge. Und obwohl Ugrs
gewaltige Stimme, die eines Knaben gewesen ist, standen plötz-
lich ALLE da wie gebannt und hörten aufmerksam zu, denn es war
ein einmaliges NOVUM, dass ein männliches schwer verkrüp-
peltes Kind, Sohn eines mächtigen Sippenführers auf einem Stein-
plateau stand das viel höher und von der Fläche her auch noch
viel größer war als des Führers STEIN-DER-MACHT und eine
UNGLAUBLICHE REDE hielt. Trotz unzulänglicher Lebenser-
fahrung spürte Ugrchen dass er (symbolisch betrachtet) noch lange
keine „KRAUT“ besaß das Bruttals Machgefüge gewachsen wäre
und dass viel Geduld und taktisches Fingerspitzen-Gefühl nötig ist irgendwann, ( wenn die Zeit dafür reif ist) Bruttals TOD herbeizu-
führen. Im Moment jedoch war sein wichtigstes Anliegen die For-
derung, Bruttal möge umgehend entscheiden dass ab sofort kein
neugeborener Krüppel mehr erwürgt, knusprig gegrillt und auf -
gegessen werden darf, denn ER SELBST sei der lebende Beweis
dafür dass auch SO EINER GROßES VOLLBRINGEN KANN.
Dies war das Eizige was Ugr an dem Tag beantragen konnte, denn
spätestens jetzt war es mit der Ruhe unwiderruflich vorbei. Aus der „Einhaufenmenge“ wurden im NU zwei. Die Bruttalisten
rückten näher an den Stein-der -Macht heran, während sich
UGRISTEN unter dem Ex- wolfsfelsen versammelten, der kurze
Zeit danach vom Krüppel in „UGRFELS“ unbenannt Wurde.
Es gab auch einige Seitenwechsel. Ugrs Mutter Kaja, die schon
seit längerer Zeit wieder einen dicken Bauch mit sich rum-
schleppte und kurz vor ihrem nächsten Baby stand, ging ver-
zögerungsfrei auf Bruttal zu, was führ ihren Erstgeborenen sehr
enttäuschend gewesen sein müsste, er sich aber (rein äusserlich)
nicht das Geringste anmerken liess, sondern schob die Mamma
samt das noch ungeborene Geschwisterchen tief in die Hassecke
seines Gehirns hinein, bis beide zur gegebenen Zeit von Ugrs
grausamer Rache gnadenlos zermalmt werden.
Fuss und seine engsten Freunde liefen inUgrs Lager über, was
wiederum Bruttal noch wütender machte als er ohnehin schon war.
Besonders deshalb, weil er das „IN-DEN-ARSCH-TRETEN“
ab sofort wird selbst erledigen müssen und nicht mehr an den
Riesenfüßigen weiter delegieren konnte. Das schädigt eindeutig
seinen RUF. Beide Gruppen standen sich keulenschwingend
gegenüber und kreierten phantasievolle Drohgebärden, begleitet
von wüstesten Beschimpfungen und schwersten Beleidigungen.
Am Ende kristalisierten sich zwei Fundamentale KONFRONTA-
TIONSGESTEN heraus die die IDEOLOGISCHE TRENNUNG
beider Sippenhaufen unumkehrbar besiegelten. Bruttalisten tippten
dauernd ihre Zeigefinger gegen den Stirn, während die Andern Ugrs versteiften Arm genauestens nachahmend die hochgestreck-
te Mittelfinger dem Feind zeigten. Von beiden Konfrontations-
gesten gab es noch eine Steigerung die eingesetzt wurde wenn der
wutpegel (aus welchem Grund auch immer) in die Höhe schnellte
und es kein Halten mehr gab. Dann betippten die einen, mit beiden
Zeigefingern ihre Schläfen und die Anderen steckten Mittelfinger
(vorher) entweder nur scheinbar oder (wie es sehr intensive „Wüt-
linge“ taten) tatsächlich in den eigenen Hintern.
Die Abenddämmerung umhüllte zunehmend den Ort des Gesche-
hens während hoch am Himmel, durch eine dünne rötliche Wolke
scheinender Volmond, diesem turbulenten, sich jedoch allmählich
beruhigenden „GEGENEINANDER“ sogar eine dezent-romanti-
sche Note überstülpte. Die hungrige Mägen der Kontrahenten
verlangten knurrend nach ihrem elementaren Recht gesätigt zu
werden und so wurde ein,den halben Tag hartnäckig gejagter und
letztendlich mit etwas Glück erlegte UR ausgeweidet, aufgespiest,
und gewohnt-knusprig gegrillt. Die Gemüte befanden sich wieder
im Lot und weil Alle mit der Erkenntnis dass Man nur gemeinsam
überleben kann ausgestattet waren, verlief der Rest des Abends
durchaus harmonisch. Hauptjäger Bruttal war sichtlich froh dass
diese ideologische Auseinandersetzung ohne Verletzungen endete,
denn er konnte nur voll einsatzfähige Mitjäger und Sammlerinen
gebrauchen. Die peinliche Eskapaden seines Sohnes wurden wohl-
wollend als jügendlicher LEICHTSINN abgetan, schließlich war
er auch mal jung und nicht viel besser.
Bevor die allgemeine Müdigkeit ihres tat verkündete Bruttal dass
von nun an jedesmal am Tag des Vollmondaufgangs offiziell eine
GROßE FEIER stattfinden sollte wobei, auch maßvoller Verzehr
der RAUSCHPILZE erlaubt wird, wodurch vermieden werden
kann dass sich ALLENASELANG Irgendwer mit dem Zeug total
zudröhnt. Diese Vorsichtsmaßnahme dürfen wir genaugenommen
und RUHIGEN GEWISSENS als „ ERSTE SIPPEN-
SCHAFTLICHE DROGENKONTROLLE“ bezeichnen.
Die kommende Nacht verlief, wie schon viele davor ohne irgend-
welche aufsehnerregende Ereignisse. Es wurde (wie immer)
in allen möglichen Varianten geschnarcht und mindestens über
drei Oktaven und in verschiedenen Lautstärke-Stufen (von voll-
voluminös bis piepsig-dünn) gefurzt. Einige übermüdete Samm-
lerinen wurden „Löffelchenmäßig“ geschwängert ohne dabei auf-
gewacht zu sein. Sogar gleichgeschlechtlicher Hintern des besten
Fährtenlesers Spuro bekam (bewusst oder aus Versehn) einige
Stößchen verpasst, was wiederum dazu führte dass er vor ihm
liegende Sammlerin vollkleckerte.
Unser temperamentvoller Ugr genoss sein zweites erotisches Er-
lebnis nicht nur träumend sondern (wie viele darauffolgende auch)
hell wach und sehenden Auges, selbstverständlich auch diesmal
im Verbund mit knöchriger Hand seiner liebevollen Erzieherin
Schura.
Fazit: ALLES NORMAL und so blieb es auch viele Jahreszeit-
wechsel hindurch.
Wir legen hinsichtlich Ugrs weiterem Werdegangs eine längere
Pause ein und nutzen die Gelegenheit, um auf einige interesante
Besonderheiten des Ursippenhaften Lebens näher einzugehn.
Fangen wir an mit bereits kurzerwähnten „RAUS-AUS-DEM-SCHLAMASSEL-BEFEHL“ mit dem Hauptoberjäger Bruttal
jede Eskalation erfolgreich erstickte und der da hieß:
„MASSENBESPRINGUNG! SOFOOOORT! Angenommen, die
ungleiche Verteilung der KÖRPER-KRÄFTE seitens Evolution
verliefe andersrum, wäre uns zwar der „MACHOHYSMUS“
erspart geblieben, ob dann aber die Fortplanzug so rasant von-
statten gehen würde und ob das die Menschen besser gemacht
hätte, ist eine andere Frage. Deshalb belassen wir es wie es war
und das ging halt SO: Ungefähr eine „HEUTE-SEKUNDE“
nach dem Befehl stoben alle geschlechtsreife Sammlerinen ausein-ander und liefen in allen möglichen Richtungen davon, wobei die-
jenige die sich derzeit im Zustand des Eisprungs befanden, etwas
langsamer „trabten“ um problemlos so schnell wie möglich einge-
holt und, mitels „Hinterrücksbespringung“ geschwängert zu wer-
den.Alle Andere wollten nicht, mussten es aber wollen weil die Kerle es UNBEDINGT WOLLTEN und alles Kratzen, Beißen und
Umsichschlagen hat NICHTS geholfen. Die Weiberjagenden die
nicht schnell genug waren, warfen geschickt ihre Keulen zwischen
Die Füße der Auserwählten die letztendlich stolpernd hinfiel und
der SIEGER ein leichtes Spiel hatte den Steifling in gewählte
Öffnung zu bugsieren. Dieser unfaire Geschlechterkampf wurde
bei Männern so beliebt dass derartige Inszenierungen global,
(besonders während des Krieges) Stillschweigend als „KULTUR-ERBE“ betrachtet werden, worauf (nur nebenbei erwähnt) die
AKTIV-AUSFÜHRENDEN sogar mächtigst STOLZ SIND, eine
Massenvergewaltigung erfolgreich durchgeführt zu haben. Also, unserer Meinung nach hat EVOLUTION HIER ECHT SCHEISSE
GEBAUT. Da gab es aber auch eine sehr gewiefte UR-HOCH-10
Vorgängerin Namens RUKE die sich vor Vergewaltigung jedesmal
mit einem genialen Trick rettete und behauptete sie wird ihr ganzes Leben unbesprungene Jungfrau bleiben, ganz egal wer
„hinter“ ihr stünde. Pummelruke mit viel Brüste und „Apfelarsch“
hatte unverhältnismäßig große fleischige Hände die sie zu
besten und vor Allem schnelsten Feueranzünderin machten. Die
konnte das trockene „FEUERMACH-STÄBCHEN“ dessen Spitze
sie in eine kleine mit Trockengras geffülten Mulde steckte so un-
glaublich schnell zwischen ihren Handflächen HIN-UND-HER-
NUDELN dass die Funken in kürzester Zeit nur so sprühten und
das überlebenswichtige Feuer wieder zu Verfügung stand. Ausser-
dem waren auch Rukes Sinne wie Sehen, Hören und Riechen
überdurchschnittlich entwickelt und trugen dazu bei dass ihre
Jungfräulichkeit unantastbar geblieben ist. Und alle diese Fähig-keiten wurden auch noch durch den sogenannten „SECHSTEN SINN“ unterstützt beziehungsweise abgesichert. Unter den rafi-
niertesten Bespringungsakrobaten lief sogar eineWette: Wer als
erster Ruke bespringt, bekommt von Jedem seinen wertvollsten
Keilerhauer oder eine Bärenpfote. Es war AUSSICHTSLOS!
Sobald der Geiling hinter ihr stand und zum Sprung ansetzte,
drehte sie sich blitzschnell um klemmte denSteifen zwischen ihre
Handflächen ein, „nudelte“ ihn in Rekordzeit gründlichtst leer und
blieb weiterhin die einzige Sippenjungfrau. Alle, durch Rukes Hände bedienten Jäger waren hell begeistert. Nur SIE hatte (von
geretteter Jungfernschaft abgesehn) überhaupt NICHTS davon.
Jedesmal danach musste sie extra zum Bächlein laufen um das klebrige Zeug abzuwaschen, was ihr gar nicht passte denn schließ-
lich ging das auf Kosten ihrer Freizeit, die Ruke unbedingt benö-
tigte um ihre angeborene Faulheit genießen zu können. Nun, (bei
der ganzen Wahrheit zu bleiben) sollten wir erwähnen dass Rukes
Gefälligkeiten ab und zu doch noch, (sozusagen auf freiwilliger Basis) entlohnt Wurden. Hier ein kleines blaues oder gar wertvoll-
rotes Kieselsteinchen, die Äusserst schwer zu finden und deshalb
auch sehr begehrt waren, da ein Hasenpfötchen oder Bachwild-
enten-Füßchen und, wenn es ganz gut lief sogar eine Bärentatze
oder ein großer Keilerzahn. Je schwerer und vor allem je gefähr-
licher das zu erjagende Tier gewesen ist,desto begehrter waren die
Trophäen. Es ist schon ein komisches Gefühl feststellen zu müs-
sen dass auch die fleißigsten Sammlerinen so gut wie nie Irgend-
etwas geschenkt bekamen, während flinke Ruke, die an den Sam-
melstellen immer seltener anzutreffen war, zusehend reicher
wurde. NA?! Da drängt sich zwangsläufig der Vergleich zwischen
heutigen „Sammlerinen „ Hausfrauen gennamt und ihren, sich
haupt-oder-nebenberuflich prostituirenden Widersacherinen auf.
Oder nicht? O DOCH.
Es dauerte nicht lange bis Ruke sich eines Tages selbstständig
machte und von ihren treuesten Kunden (nicht weit von Haupt-
höhle entfernt) ein kleines gemütliches „HÖHLCHEN“ einrichten
liess und....GENAU! DIE ALLERERSTE FIRMA DES ÄLTES-
TEN GEWERBES DER WELT GRÜNDETE. Es war sehr inte-
ressant zu beobachten dass die Mehrheit der Sammlerinen, von
dieser Einrichtung nicht besonders erbaut gewesen ist, wogegen
sich Bruttal und seine Führungsriege sehr zufrieden zeigten.
Der Status der ERSTEN HURE war JETZT schon ganz schön
„KULTIG“ und ausserdem durch Bruttals Unantastbarkeitserlass
gesetzlich voll-und-ganz geschützt. Alles in Allem eine, damals nur Vorteile bringende Einrichtung. Die Kerle mußten es nicht,
oder nicht mehr so offt selber machen, die Zahl der brutalen über-
fallartigen Gewaltbespringungen ging rapide zurück und
Bruttal-rettenden Maßenbespringungsbefehl bekam sein Urvolk
nur noch Äußerst selten zu hören. Sogar zwischen den zwei, ideo-
logisch getrenten Blöcken herrschte ein bemerkenswerter Frieden
und das einzige was noch, an damals so konfliktreiches Ereignis
der Zweiparteiengründung erinnerte war ein rein sportlicher Wett-
kampf, der immer am Tag vor der ersten Vollmond-nacht statt
fand. Es wurde gerungen, geworfen, gesprungen und gerannt
wobei beide Teams (durch ohrenbetäubendes Geschrei der Samm
lerinen angefeuert,) stets ihr Bestes herausholten. Weil es aber zu
der Zeit noch keine festen Regel, geschweige denn Schiedsrichter
gab, ging Alles drunter-und drüber und am Ende dieser chaoti-
schen Veranstaltung fühlte sich jeder Einzelne als großer, wahrer
und verdienter Sieger. Demzufolge konnten dann auch keine Me-
daillen oder Ähnliches verteilt werden. Und so begaben sich alle
„Sportsmänner“auf den Weg zu Rukes kleine Privathöhle um
sich durch ihre Hände Arbeit für die sportlichen Erfolge belohnen
zu lassen.

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