DIE MENSCHENVERWIRRER.
von joA saiz (joasaiz)

Kapitel
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Kapitel 5
UGRS ANATOMISCHE TRIALITÄT.
Nun nehmen wir den, für ´ne Weile auf die Seite gelegten Faden
wieder auf und konzentrieren uns zuerst auf die gravierendste
Auffälligkeiten in seinem Erscheinungsbild.
Die ANATOMISCHE, (durch tragischen Geburtsaufprall besie-
gelte) Diskrepanz zwischen den verschiedenen Körperteilen war (und das ist noch sehr milde ausgedruckt) EKLATANT.
Einerseits vor Kraft und makelloser Gesundheit STROTZENDEN
(der Kopf NICHT mitgerechnet) und andererseits die MISSRA-
TENEN, ergaben eine GESAMTKREATUR: Halb HERKULES,
halb zusammengesetzt aus QUASIMODO, EINEM EINHUFER
und EINEM, SICH SELBST VERSTÜMMELDEN FAKIR.
Die Krone dieses einmaligen Geschöpfes war jedoch zweifellos
sein Kopf, der die Bezeihnung „HAUPT“ völlig zu Recht trug.
Aus dem fast viereckigen „Kasten-Kindskopf wurde ein makel-
loses Haupt mit markant-imponierenden, eindrucksvollem Ge-
sicht, deren Partien jede für sich dem perfekten Schönheitsideal
dieser weit-prähistorischen Zeit uneingeschränkt entsprachen.
Und doch gab es da Etwas, das (verursacht durch eine sehr sel-
ten auftretende „Naturlaune“ überhaupt nicht vorhanden war:
Nämlich der BARTWUCHS. Man wird es kaum glauben, aber im
Ugrs Gesicht war nicht ein einziges Flaumhärchen zu sehn. Sein Kopf dagegen, legte sich eine wahre, pechschwarze und richtig
lockige HAARPRACHT zu, auf die er lebenlang unheimlich
stolz gewesen ist. Ugrs Gesichtsglätte betreffend heben wir gerne
ihre enorme Wichtigkeit hervor, weil sie seiner täglich trainierten
Mimik eine unglaublich beeindruckende Aussagekraft verlieh,
die er mit durchdringenden Blick seiner großen schwarz-grünen
Augen prägnant und vor Allem GLAUBWÜRDIG zu bestätigen
wusste. Berücksichtigend alle diese spezifischen Merkmale, könnte man durchaus in Versuchung geraten dieser unverwechsel-
baren Persönlichkeit den Namen:
„HERKULES-QUASI-HU-KIR“ zu verpassen. Ging´s aber leider
nicht, weil der junge Mann bereits schlicht und einfach UGR
(gleich: „Krüppel“) hieß.
Was sich zu diesem Zeitpunkt in seiner Gedankenwelt abspielte
war es momentan nicht möglich festzustellen da er sehr launisch
und seine Stimmungs-Palette erstaunlich vielfälltig wie auch
nuancenreich gewesen ist. Von himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrüebt war so ziemlich Alles vorhanden, was das urmeschliche
Gefühlsleben zu bieten hatte. Dass er seinen Gemütszustand so extrovertiert zu leben pflegte, lag höchstwahrscheinlich
an dem Chaos das in seinem Inneren tobte und vielen winzigen
Vulkanen glich die sich immer wieder mittels emotioneller
ERUPTIONEN entladen mußten um zu verhindern dass Ugr auf
einen Schlag unwiderruflich zerissen wird. Zusätzlich sollte unbe-
dingt erwähnt werden dass er immer wieder unter unerträglichen
Schmerzen (im Bereichen der anatomisch „verschobenen“ Körper-
teile) zu leiden hatte, die sein allgemeines Wohlbefinden und da-
mit zusammen hängende „LEBENSQUALITÄT“ regelmäßig zu-
nichte machten. Dieses grausame GLIEDERREIßEN führte dazu
dass er verzweifelt nur noch im Kreise rumlief und ganz laut:
„RRRROI-JOJ-JOJ-JOJ-MAAAA“ stöhnte. (Zwischenanmer-
kung: Wenn man diesenSatz zusammengerafft ausspricht, hört
sich das tatsächlich an wie: „RHEUMA“)
Am wohlsten, weil weitgehend beschwerdefrei fühlte sich Ugr
an warmen, sonnigen Tagen wo er am liebsten auf dem (Von Son-
nenstrahlen angenehm aufgewärmten) wolfsfreien Ugrsfelsen lag,
der von den Andern nur noch bei Überschwemmungen bean-
sprucht wurde. Und so verteidigte er (am Rande des Plateaus ent-lang hin-und-her-hinkend) mit scharf-angespitzten Führungsstab
fuchtelnd seine Domäne, jedoch nur rein fiktiv, den NIEMAND
bedrohte ihn WIRKLICH. Alle Ugristen waren ihm treu ergeben,
und wenn sie sich nicht gerade mit jagen oder Sammeln beschäf-
tigten, standen oder saßen sie unten vor SEINEM FELSEN und
hörten ihm aufmerksam zu. Die unfaßbare Kreativität seines Geis-
tes erfand ständig neue Worte, die mit den bereits vorhandenen
Begriffen kombiniert, brandneue bis dato total unbekannte Bedeu-
tungen hervorbrachte. Wenn man bedenkt dass Ugr derzeit etwa so
viel Jahreszeitwechsel zählte, wie die Gesamtmenge der Finger
und Zehen von zwei, mit eiwandfreien, Händen und Füßen ausge-
statetten Urgenossen entsprach, zuzüglich der Finger eines Urindi-
viduums dem beide Daumen und alle Zehen fehlten, weil sie ihm
möglicherweise beim Festhalten eines Scheintoten, doch urplötz-
lich hellwachen und wildgewordenen Waschbären abgebissen
worden sind. Also, Summa summarum nach Adam Riese, betrug
das Alter des jungen Ugr zu diesem Zeitpunkt ziemlich genau 17
Gregorianische Kalenderjahre. Nun, diese unumstößliche Tatsache
zugrundelegend war die vorhandene Entwicklungsphase seiner
geistigen Fähigkeiten eindeutig und unmissverständlich als Ein-
malig und allen anderen Sipplingsmitglieder „MAMUTBAUM-
HOCH „ überlegen Einzustufen. Zumal auf Grund Ugrscher Rhe-torik, die den Höhststandard der Unterhaltungskunst erreicht hatte,
war diese Überlegenheit auch selbstverständlich.Die Inhalte seiner
Reden waren Anfangs etwas nebulös und dies einfach deshalb weil Ugrs Rachepläne (vor Allem der GENAUE AB-
LAUF DES UMSTURZES UND TOD DES VERHASSTEN
VATERS) in seinem Kopf noch nicht die nötige REIFE erreicht haben. Was sein Hirn bereits vollendete waren diese, bis ins letzte
Detail ausgearbeitete Grausamkeiten die JEDEN EINZELNEN
seiner Feinde mit Wucht des Hasses treffen werden, bevor er
ihnen die ERLÖSUNG durch entgültigen TOD zubillige. Es bleibt
noch zu erwähnen dass dieses erschütternd inhumanes Gedanken-
gut in völliger Diskrepanz zum geistigen Verhalten der gesamt-
restlichen Sippschaft stand.
Dass es innerhalb dieser Urgemeinde immer wieder Fälle gab wo
verbale Uneinigkeiten am Ende erfolgloser Diskussion in zünftige
Schlägereien mündeten, kann man gut verstehn, das war aber wei-
ter nicht tragisch, denn spätestens nach ein Paar berüchtigten
Kniekehlen-Keulenhiebe des gefürchtetten Oberjäger Bruttal herr-
schte wieder Ruhe. Was das Verhältnis zwischen Jägern und ihren
Beutetieren betrifft waren die jagenden Männer besonders rück-
sichstvoll eingestellt und töteten alle Nahrungsketten-Geschöpfe
so schnell und schmerzfrei wie irgendwie möglich um damit ihren
Opfer den nötigen Respekt und tiefe Dankbarkeit zu erweisen.
Als dann die Faunakreatur letztendlich knusprig gegrillt und
genussvoll schmatzend aufgegessen war, lobten Alle das Tier
weil es ihnen sooo gut geschmeckt hat und ließen zu guter letzt
noch einige kräftige Rülpser frei, womit das ehrenvolle Ende des
EßTIERES für lmmer besiegelt wurde. Sogar all das EßBARE
was der Erdboden hergab, behandelte jede Sammlerin ebenso mit
respektvoller Dankbarkeit und achteten sehr darauf die Gegend
nicht unnötig zu zertrampeln. Und weil das gesamte Sippenvolk
einen Kerngesunden (von der EVOLUTION garantierten )
MENSCHENVERSTAND beßas, meisterte Bruttals Truppe trotz
alle Widrigkeiten, die launische NATUR den Menschen auf den
Lebensweg zu legen pflegte im Endeffekt zum Glück sehr zufrie-
denstellend. Den Vergleich mit gegenwärtiger Praxis des moder-
nen Homo sapiens im Bezug auf Umgang mit gleichen oder Ähn-
lichen Problemen möchten wir uns lieber ersparen.
Unser Ugr entwickelte sich derweil zum ERSTEN VOLL-POPU-
LISTISCHEN POLIT-PHYLOSOPHEN der prähistorischen
Menscheitsgeschichte. In seinen Reden an das gesamte Sippen-
volk (der Begriff „gesamte“ ist bewußt gewählt, weil die Brut-
talisten mindestens mit einem Ohr hinhörten) versprach er thea-
tralisch ungeahnte höhst positive Veränderungen für Alle die,
demzufolge jedem große Reichtüme brächten , jedoch NUR
DANN wenn sie IHM, DEM EINZIGARTIGEN UGR BEDIN-
GUNGSLOS VERTRAUEN WÜRDEN. Und obwohl Ugr nicht
die blasseste Ahnung hatte, wie das Angekündigte in die Tat um-
gesetzt werden könnte drosch er unbeirrt weiter in die gleiche
Kerbe (nach dem Motto: „kommt Zeit kommt Rat) und wartete
geduldig auf die alles entscheidende „EINGEBUNG“. was seine
Zuhörerschaft angeht blieb alles noch so wie es war, einige Seiten-
wechsel ausgenommen. Seine Mutter schenkte der Welt schon vor
längerer Zeit ein gesundes Mädchen und gab ihm den schönen
Namen KIJA, die beim späteren Ereignisen eine äusserst wichtige,
aber aber sehr tragische Rolle wird spielen müssen.

Kapitel 6.
DAS UNHEIL BAHNT SICH AN.
Es ist schon irgendwie merkwürdig dass ausgerechnet eine kleine,
zeitlich und räumlich begrenzte (wodurch auch immer verur-
sachte) Klimaveränderung maßgeblich dazu beitrug dass Ugrs
Wohlbefinden anfing Achterbahn zu fahren. Das Wetter wechselte
von einer mittellangen, unerträglichen Dürreperiode (von jetzt auf
gleich) zum kalten, stürmischen Unwetter mit viel Regen und Bu-
sennippel großen Hagelkörnern um, (was zwar nicht lange anhielt
aber überheftig ablief.) und dann, nach nur einigen Tagen ange-
nehmer Ruhe erneut auf Hitze und darauf folgende Dürre um-
schaltete. Das Sippenleben ging trotzdem weiter, doch man merkte
den Leuten zunehmend an dass sie immer unzufriedener und ge-
reizter wurden. Die besten und besonnensten Jäger gerieten schnell in Rage, zettelten wegen kleinste Lapalie (über die sie
sich früher halbtot gelacht hätten) einen Streit an, der nicht selten
Keulen statt worte sprechen ließ. Selbst der Oberjäger Bruttal
schrie jeden (dessen Nase ihm gerade nicht paßßte) total
unbeherrscht an und verteilte völlig unnötig „kopfnüsse“und
gar sehr schmerzhafte Kniekehlen-Keulenhiebe. Die friedlichsten
Sammlerinen, (ob mit oder ohne Eisprung) noch unbesprungen oder hochschwanger, sprangen sich plötzlich ohne jede Vorwar-
nung in die Haare und zerkratzten Alles was ihnen unter die Fin-
gernägel kam. Am allermeisten aber, machten diese extreme Wet-
tereskapaden Ugr zu schaffen. Beim nasskalten Wetter litt verun-
stalteter Junge besonders stark an unvorstellbaren Schmerzen, dass
er (wenn es ihm nur irgenwie gelingen könnte) am liebsten auf den
höhsten, wenige Schritte vom Ugrfelsen entfernten Baum klettern,
um mit dem ersten-und-letzten Sprung seinem qualvollen Leben
ein entgültiges ENDE zu setzen. Am Höhepunkt dieses grausa-
men, unerträglichen Zustands ließ sich der arme Kerl (egal wo er
gerade stand oder hinkte) einfach fallen und blieb laut und zum
Herzzerreißen stöhnend liegen, bis man ihn in die Höhle trug oder
auch schleifte, je nach dem wer gerade vorbei kam. Am schlimsten
erging es ihm wenn er von eine Vierer-Gruppe eingefleischten
Ultra-radikal-Bruttalisten erwischt wurde. Die zogen den armen
Krüppel (um den Weg bis zum Zielort zu verlängern) spiralförmig durch die Gegend, beschrien ihn mit wüstesten Schimpfworten
die ihnen zu verfügung standen und legten den, mehr vor Wut als
vor Schmerzen weinenden Ugr anschließend am Höhleneingang
ab. Aus der Sicht der vier Ultras, war das Ganze nichts anderes
als ein gelungener Streich, den schließlich haben sie Ugr nicht ge-
schlagen, mit Füßen getreten oder gar zu Tode gekeult, das wür-
den sie NIEMALS tun, sowas GEHÖRT SICH EINFACH NICHT.
Als vor sich hin dösende Schura (vom Gelächter der Viererbande
aufgeweckt) laut keifend aus der Höhle stürmte, krönten Diese
ihren Spaß mit einem tiefstimmigen: „WIR HABEN HUNGER,
HUNGER, HUNGER UND WIR ESSEN DIESEN KRÜPPEL
AUCH NOCH AUF. HUAAAA!“ Schura wollte ihm helfen (wie-immer) was er aber kategorisch dankend wieder ablehnte. Ugr
zog halt vor, die schwierige Prozedur des „Wieder- auf-die-beine-
kommens“ ohne jegliche Hilfe durchzuziehn, wobei er Schura an-
wies, nur seinen (von diesen Rabauken weggeworfenen) Stab zu
holen. Dieses, bis dahin einzigartige „DING war (Gegenstands-
mäßig betrachtet) für Ugr von enorme Wichtigkeit und das nicht
nur weil es ein unverwechselbares UNIKAT darstellte , oder ihm
als Aufstehhilfe diente. Für ihn hatte sein „FÜHRUNGSSTAB“
vor allem den unermäßlichen WERT einer SYMBOLISCHEN
QUELLE, aus der ER den größten Teil seiner mentalen und ganz-
körperlichen Kraft schöpfte. Schließlich spießte Ugr damit auch den jungen, gewaltig-starken Wolf auf der sich anschickte IHM,
DEN EINMALIGEN SOHN Bruttals zu töten. Außerdem soll es
keinesfalls unerwähnt bleiben dass er bei allen ( jedesmal am Tag
der bevorstehenden Vollmondnacht stattfindenden) Wettkämpfen
beide Speerwurfdisziplinen, also das Speerwerfen UND Speer-
baumtreffen immer gewonnen hatte, sei den er wurde von diesem
elenden Gliederreißen wortwörtlich niedergestreckt. „TJA, dann
lag er wieder völlig hilflos da und wartete abtransportiert zu werden. An allen anderen Wettkampfdisziplinen, wie: Überden-
buschspringen, Aufdenbaumklettern oder Ringen konnte er wegen
seiner Behinderung ohnehin nicht Teilnehmen. Dafür war er aber
ein exelenter Trainer ugristischer Athleten und unübertroffener
Motivator. Er wußte gannz genau dass jeder einzelne seiner, ihm
treuergebenen Untertanen, für den bevorstehenden ENDKAMPF
TOPFIT SEIN MUSS. Während die Bruttalisten in ihrer Freizeit
meistens herumtrödelten oder sich von der flinken Ruke für zwei
bunte Kieselsteine eine runterrubbeln ließen, arbeiteten ausnahms-
los alle Ugristen geschloßen und voller Begeisterung, um das, vom Ugr persönlich erfundenen und ausgearbeiteten Fitnesspro-
gramm erfolgreich zu absolvieren. Auf die Frage: „Was soll der
Scheiß?“ antwortete Ugr kurz und bündig: „FLINKER KÖRPER,
FLINKES DENKEN.“ Damit konnte selbst starker, In Vielerlei
Hinsichten gewiefter, aber vor allem erfahrener (und immer noch
unumstrittener) Gesamtoberjäger Bruttal nichts anfangen. Für ihn
und die Seinigen war diese (aus komischen Verrenkungen, breit-
beinigen Sprüngen und seltsamen Keulen-Luftschlägen beste-
hende) „HOPSEREI“ einfach „ALBERN.“ Wozu sollte denn der
lächerliche Mist eigentlich gut sein. Und dann das Ganze auch noch in REIH`-UND-GLIED ausgeführt. Die Antwort darauf kam
promt: „IHR BLÖDES PACK, GEHT UNS AUF DEN SACK!“
skandierten sie Vogelzeigend und motivierten damit die Gegen-
seite dementsprechend grimmig schauend den Konter zu setzen.
Verachtungsvoll und höchst diszipliniert antworteten Ugristen mit eindrucksvollem synchron eingesprungenen Ugrschen „STINKE-
FINGER“. Entgültiges Ende dieser eindrucksvollen Vorführung
bestätigte ein trotzig-dreifaches „HA!-HU!-HA!“ Nun könnte man
denken, „NA-JA, ALLES WIEDER GUT WIE IMMER“ Doch
diesmal war leider, leider gar Nichts gut, denn das, bis dahin
normal-gemeinsames Lachen und lustige gegenseitige Necke-
reien fielen komplett aus. Sogar das übliche (nach beendetem
Wettkampf stattfindende ) Beisammensein der weiblichen Fans
fand nicht mehr Statt, obwohl selbst das Wetter bemüht war,
eine freundliche, ungetrübte Atmosphäre beizusteuern . Der erste
Vollmond war auch schon da und sein „MANN-IN-MOND“ schaute etwas verwundert herunter, als wollte er Rufen: „Seid nett
zu einander und vertragt euch wie früher, es war doch NUR EIN
SPIEL“. Doch da war NICHTS MEHR ZU MACHEN. Die Par-
teien trennten sich wortlos voneinander, und wenn diese gedank-
lich bereits entzweite Urmenschen nur wüssten WOHIN, hätten
sie die gewählte Richtung (vermutlich schweigend) mit Sicherheit
auch eingeschlagen.
Nun standen sie ( von gegenseitiger Abneigung selbst überrascht)
ratlos da und sprachen halblaut oder gar nur flüssternd was jetzt zu
machen sei. Es gab vielerlei Meinungen, doch diese zu bekunden,
bevor sich ihr OBERSTER darüber geäußert hat wäre höchst res-
pektlos. Einige, sich in den verfeindeten Gruppen befindliche
Sammlerinen die miteinander gut befreundet waren, winkten sich
schüchtern lächelnd zu und fragten mittels paßender Mimik und
aufgeregt gestikulierend „Sind denn die Kerle jetzt vollkommen
GA-GA?!“ Der einzige gemeinsame Nenner der ihnen noch blieb
war allein der HUNGER, und dass sie nicht mehr gemeinsam
essen werden, eine beschllossene SACHE. Bruttals wütende Hilfs-losigkeit und die späte Einsicht, dass das was gerade geschiet, al-
les Andere als einSpiel war, drängte ihn sein DURCHGEDREH-
TES (dachte er) Kind mit den Worten : „ICH HABE KEINEN
SOHN MEHR:“ entgültig zu verstoßen und fügte Überlaut-
schreiend hinzu: „KOMM MIR BLOß NICHT ZU NAH´ DENN
ICH ESSE DICH UNGEKEULT UND UNGEGRILLT AUF.
ALLEIN!!!!.Wenn man bedenkt dass diese Urmenschen seit
Generationen (genauer gesagt seit der Erfindung des kontrolierten
Feuers) kein rohes Fleisch mehr (Schnecken, einige Würmer, und
ähnliches Kleingetier, wie auch frische Plazenta ausgenommen)
aßen, kann man extreme Verachtung, die Bruttals Androhung be-
inhaltete erst richtig verstehn, ja sie fühlte sich förmlich spürbar-
durchdringend an weil sie grenzenlos war und vor keiner zusätz-
lichen Grausamkeit Halt machen Würde. Nächste vom Bruttal
getroffene Maßnahme zum Sichtbarmachung des tiefen geistigen
Grabens und als Demonstration seiner rein subjektiv empfundene
Macht gab er den Befehl ab sofort getrennt zu jagen und zu sam-
meln, wobei die teritoriale Grenze, das schmale , unschuldig vor
sich hin plätschernde Bächlein markieren soll. Ausserdem trug er
seinen Leuten auf, den Höhleneingang wie auch das Höhleninnen-
raum durch den bau einer kniehohen, aus schweren Steinen beste-
hende Mauer, in zwei gleich große Hälften aufzuteilen, aber so dass die Feuerstelle unwiderruflich auf Bruttalistenseite bleibt.
Damit trennte er den verstoßenen Sohn absichtlich von seiner Er-
zieherin Schura, wohlwissend dass ihn diese Gemeinheit schwerer
treffen wird als jeder Keulenschlag. Die alte Feuerhüterin und Sor-
tiererin der Neugeborenen war darüber genauso entsetzt wie Ugr.
Doch während sie sich von Weinkrämpfen geschüttelt auf den Bo-
den wälzte, stopfte der tapfere Krüppel den Schmerz schweigend
tief in sich hinein und warf ihn seinem unbendigen Hass zum Fraß. Möge er zum monströsen Ungeheuer auswachsen und
seinerseits das unlöschbar-lodernde FEUER DER RACHE ZU
ENTFACHEN, IN DEM ALLE FEINDE UNUMKEHRBAR ZU
ASCHE WERDEN.
Während der letzten gemeinsamen Jagd wurde eine RIESEN-
WILDSAU erlegt die Bruttal (um seine Fairness zu demostrieren)
höchstpersönlich genau in der Mitte durchsägte und eine Hälfte
dem Ugr vor die Füße schleuderte. „Aber Feuer bekommt ihr
nicht,“ rief er hinterher, drehte dem Ugristenhaufen den Rücken zu
und bestätigte seine „SAUEREI“ mit einem langen knarrenden
Furz. Brutals Feuerentzug verfehlte jedoch die von ihm beabsich-
tigte Wirkung völlig , weil Ruke (die seit Längerem ihre private,
ofiziell genehmigte Rubbel-Lust-Höhle betreibt) immer noch als
beste, beziehungsweise schnellste Feuermacherin galt. Sie war üb-
rigens nach wie vor unentjungfert, wollte das aber keineswegs für
immer bleiben und hatte sogar schon entschieden wer ihr Erste
sein wird. Nämlich kein geringerer als UGR SELBST. Das war für
sie so sicher, wie das tägliche Aufwachen, Aufstehen, und darauf-
folgende Blase-und- Darm-Entleerung. Dafür gab es für Ruke nur
zwei Gründe: Ugrs mächtiges Gehänge und ihre unerschütterliche
Überzeugung dass sie es NUR MIT IHM WEIT BRINGEN
KA NN. Nun machte sich Ruke, ohne Umschweife ans Werk und
einige Augenblicke später, brannte in unmittelbare Nähe des
Felsens das schönste Feuer.
Die einzige Grillvorrichtung der Ursippe befand sich direkt vorm
Bruttals „MICKRIGEN THRÖNCHEN“, besser bekannt als „STEIN DER MACHT“, so dass Ugrs Truppe nicht die geringste
Chance hatte ihre Schweinehälfte zu garen, was den Behinderten
veranlaßte, auf den Erdboden, nahe der neuen Feuerstelle mit der
Stabspitze einen OVAL einzuritzen das von Außen, der Linie ent-
lang mit größeren, möglichst gleichaussehenden Hartsteinen zu
umranden. Gesagt getan. Um zu verhindern dass die Sau das Feuer erstickt, wurden zwei relativ dünne, schmale und von der
Länge paßende Steine drauf gelegt, und Wenn man der Überlie-
ferung glaubt, FERTIG WAR DER ERSTE „BRAT-ROST“.
Nach Brutals Entscheidung, Ugrs Körper von Schuras knöchriger
Hand zu trennen, hatte der Junge zwei Möglichkeiten: Entweder
legt er diese Verantwortung in die eigene Hand, oder (so zu sagen
als Alternative) besucht er im Notfall die pummellige Ruke in
ihrer kleinen Rubbelpuffhöhle. Ugr zog instiktiv das Letztere vor,
und machte sich auf den (FAST WICHTIGSTEN) Weg seines noch sehr jungen Lebens, ohne auch nur zu ahnen, wie das Er-
wartete Ereignis WIRKLICH ablaufen wird. Der unverhangener und ziemlich enger, wie auch noch viel zu niedriger Höhlchen-Eingang, zwang Ugr sich tiefer zu bücken als seine, ohnehin
überkrumme Haltung es eigentlich zulassen dürfte. Deshalb
konnte er hinein weder gehen noch hinken und so fiel er stolpernd
der Ruke genau vor die Füße kam zu Ruhe ausgerechnet in „UM-
GEDREHTE- SCHILDKRÖTE-STELLUNG“, lief rot an und
schämte sich BIS-ZUM-GEHT-NICHT-MEHR.
Bevor er überhaupt dazu kam den Mund aufzumachen, verzau-
berte ihn Ruke auf den ersten Blick mit den Worten „Ich weiss
schon Ugr, und das mit der Schura tut mir ehrlich Leid. Keine
Bange, wir machen das schon. Bleib du nur ruhig liegen“. Über-
raschenderweise enthielt ihr Tonfall nicht die winzigste Spur einer
berufstypischen Kunden-Anrede, denn aus ihren Mund (und das
war überdeutlich zu hören) sprach eine, aus tiefsten herzen kom-
mende LIEBE, frei von jegliche , auf irgendwelchen materiellen
Vorteil gerichtete Zweckmäßigkeit. Ihre ursprüngliche Vorstel-
lung das sie es NUR mit Ugr weit bringen kann löste sich in
Luft auf und ein unbeschreibliches noch NIE gespürtes
GLÜCKSGEFÜHL überflutete ihr rasendes Herz.
JAAAA! Es war nicht mehr aus der Welt zu schaffen. Die erste
prähistorische HURE verliebte sich Hals über Kopf und zusätz-
lich über beide Ohren in das bemerkenswerteste und markan-
teste urmenschliche Wesen männlichen Geschlechts. Was unmit-
telbar danach geschah warf, hinsichtlich zwischengeschlechtlicher
Beziehungen ALLES BIS DAHIN BEKANNTE, gründlichst
über den Haufen und markiert den Anfang permanente, bis Heute
andauernde Auseinandersetzung zwischen „SIE“, „ER“ und „ES“.
Respektvoll verzichten wir hiermit auf detailliertten Voyeurismus
und stellen bewust nur das ABSOLUT NEUE in den Vordergrund.
Was nun folgte, konnte nur deshalb geschehen weil man vor 18
gregorianischen Jahren den, damals geborenen Ugr wegen seinen,
auf tragischer weise zustandegekommenen Knochenbrüchen und
Gelenkauskugelungen NICHT zum AUFESSEN freigegeben
hatte.
Ruke begriff sofort dass dieser total schief liegender Halb-Riese-
Halb-Krüppelmann unfähig ist, SIE (auf welcher Art und Weise
auch immer) zu bespringen, wogegen sie sich ohnehin schon
immer wehement wehren musste. Um sich mit ihm zu vereinigen,
gab es NUR EINEN WEG. Wir verlassen für `ne Weile das Höhl-
chen das dem ERSTEN RICHTIGEN URMENSCHEN-LIEBES-PAAR, für begrenzte Zeit als ECHTES LIEBESNEST dienen
wird. Auch in einer, viele Schritte langen Entfernung hören wir
erstaunt die erste vorgeschichtliche LUSTSCHREIE und verste-
hen ganz deutlich den, aus Rukes EKSTASE, FÜR GANZE WELT HINAUSGESCHRIENEN SATZ: „JAAAA!, ICH
LIEBE DICH“.
Just in dem Moment begann diese,ständig nach neuen Erklärungen
suchende, oft mißverstandene und der Männerwelt angsteinflö-
ßende sexuelle Revolution, die EPOCHEN-ÜBERGREIFEND IN GLOBALE, NIE AUFHÖREN WOLLENDE FRAUENEMAN
ZIPATIONSBEWEGUNG MÜNDEND, IHRE BERECHTI-
GUNG ZU KEINER ZEIT VERLIEREN SOLLTE. Die bewußte
Wahrnehmung dessen was in Rukes Höhlchen passierte,liess
nicht lange auf sich warten und so bekam die zerstrittene Urge-
meinde ein GANZ NEUES DISKUSSIONSTHEMA. Die Zeit-
lose Gerüchteküche kochte auf Hochtouren : „ WAAAAS?!
Sie saß auf ihm drauf ?
1. „ Wie geht denn DAS?“
2. „Warum stöhnte, jauchzte und piepste sie so komisch?“
3. „Und was soll dieses: Ja ich liebe dich bedeuten?
4. „ Versteh` gar nix mehr“.
5. „Wir könnten das doch auch mal versuchen“.
6.“ Aber wie schafft man (FRAU) das wenn dich die Kerle
völlig überraschend immer nur von hinten anspringen?
Fragen über Fragen.
Nun lassen wir`s gut sein und übergeben diesen, von Profihure
und bespringungsunfähigen Krüppel auf dem Podest ihre nichts
Böses ahnenden Liebe abgelegten Dauerkonflikt der Geschlech-
ter, der still-geduldigen und jedes Geschehen mit sich davontra-
genden Unvergänglichkeit der Zeit, die uns irgendwann in ferner
Zukunft, VILEICHT DIE ENTGÜLTIGE , VON WELTWEITE
AZEPTANZ MITGETRAGENE LÖSUNG PRESENTIEREN
KÖNNTE.

Kapitel 7
BRUTTALS AUßERGEWÖHNLICHER TOD.
Dass sich auch der Bruttalistenführer regelmäßig von Rukes Hand
bedienen läßt war schon lange kein Gehemnis mehr, doch sein
heimlicher Wunsch , „DIESES WEIB“ endlich „RICHTIG ZU
NEHMEN UND ALLEIN BESITZEN“ verfolgte ihm Tag und
Nacht. Er schüttete sie mit erlesenen bunten Steinchen förmlich
zu, doch Alles was Bruttal dafür erntete war ihre sehr überzeu-
gend spielende Dankbarkeit. Das beste wäre (was er ohne Wei-
teres tun könnte) ihr einen richtig dosierten Beteubungs-Keulen-
schlag zu verpassen und sie an den Haaren in seine Höhlen-
hälfte zu schleifen. Tja, früher hätte er`s getan ohne mit Wimpern
zu zucken, doch inzwischen war Ruke (auf ihrer Art ) eine feste
Machtgröße mit unantastbarem Kultstatus auf beiden Seiten der
Mauer UND des Bächleins. Ruke, die diesen besonderen 6-sten
Sinn beßas, teilte ihre Beführchtungen dem Ugr mit, worauf er
eiskalt beschloss: „DER ALTE MUSS STERBEN“. „Gut mein
Liebster, aber BITTE LASS MICH DAS MACHEN, BITTE-
BITTE“.
Ruke erinnerte sich dass Bruttal ihr mehrmals den Vorschlag
machte ihre teuer bezahlte Handarbeit irgendwann, draußen in
der Natur zu verrichten weil er als Hauptjäger sehr Naturver-bunden sei und das würde ihn dann noch geiler machen. Beim
Bruttals nächsten Besuch überraschte sie ihn mit dem Angebot,
die anstehende Berubbelung auf einer schönen, kleinen Wald-
lichtung mit viel weichem Moos zu verrichten und versprach:
„Wenn „Er“ dann WIEDER groß und stark ist setze ich mich auf
dich drauf und schenke „EUCH“ EINE UNVERGEßLICHE ER-
LEICHTERUNG.“ Als es so weit war, das Versprechen zu genie-
ßen, lag DER ALTER entspannt und Vollvertrauend auf dem Rü-
cken, (dachte dabei: „ JA! JETZT HAB` ICH SIE.FÜR IMMER“)
und wartete vollgepumt mit Vorfreude auf das „ALLER-
SCHÖNSTE DAS GLEICH FOLGEN WIRD.“
Mit geschloßenen Augen folgte Bruttal Rukes flüsternder Stimme.
„Mund auf. Ein Stückchen Rauschpilz wird dich bestimmt noch
geiler machen.“ Sie setzte sich breitbeinig auf seine Schenkel und
schob das Angesagte in Bruttals weitgeöffneten Mund. Innerlich
war Ruke so was von aufgeregt doch ihre hand blieb erstaunlich
ruhig. Und obwohl Bruttal wußte dass der allgemein bekannte
Normal-Rauschpilz einen tötlich-giftigen, gleichschmeckenden
Verwandten hatt (den er mit geöfneten Augen gleich erkannt hätte)
machte er die Augen NICHT AUF. Während Ruke Bruttals „PUL-
SIERER“, dem sie so oft zum „SPUCKEN“ verhalf, fest im Griff
ihrer Linken hatte, stopfte sie rechtshändig sicherheitshalber den
größeren Rest des „Gifftlings“ nach. Das grausamste an diesem
STERBEN war, dass Bruttal dieses GESCHEHEN ganz deutlich
mitbekam, sich aber (ähnlich wie bei einer Prädarmspiegelungs-
injektion) KEIN STÜCK bewegen konnte. In aller Deutlichkeit
vernahm er Rukes worte: „ICH WERDE DICH JETZT LEICHT
ANWÜRGEN UND DANN MIT MEINEM FURZENNDEN
ARSCH ERSTICKEN, DU ELENDER SCHEIßKERL DU.
Geredet, gewürgt, zu Tode gefurzt, SCHLUSS, AUS, ENDE.
Das Übriggebliebene erledigten Schakale, Aasgeier, rote Riesen-
ameisen und Würme.
DIE ERSTE GEPLANTE, POLITISCH MOTIVIERTE ERMOR-
DUNG EINES MENSCHENGRUPPENFÜHRERS WURDE
SOMIT VOLLBRACHT.

Kapitel 8
DER VERHÄNGNISVOLLE MACHTWECHSEL.
Als für Alle feststand dass Bruttals plötzlicher Tod unumkehrbare
Realität geworden war, breitete sich (wie immer wenn ein entgül-
tig UNANWESENDER Oberjäger ersetzt werden muß) eine bes-
timmte Unruhe aus, denn jetzt ging es darum den, unerwartet
leergewordenen Stein der Macht so schnell wie möglich mit einem
starken und fähigen Nachfolger zu besetzen. Das blöde war nur
dass sich keiner so richtig traute, wie damals als Bruttal mit ein
Paar Wirkungsvollen Keulenhieben sämtliche Konkurenten mäch-
tig einschüchterte und sich dann (fürchterlich laut brüllend) ein-
fach auf den „Thron“ setzte.
Der schlau-kluge Ugr erkannte sofort diese Gelegenheit, packte sie kräftig am SCHOPF, kletterte mit ihr so schnell er konte auf den Felsen und legte eine PRÄHISTORISCH-HISTORISCHE
FUNDAMENTALREDE HIN DIE ES (inhaltlich und im deuten der BEDEUTUNG BETREFFEND) GEHÖRIG IN SICH HATTE.
„LIEBE MENSCHEN.“ Hob Ugr voluminös an: „ Der Tod meines Vaters bedeutet mir sehr viel und ich möchte genau SO
sein wie ER ES WAR“. (HM!) „Ihr aber solltet das NICHT WOL-
LEN denn dann würdet Ihr schlecht wie Bruttal, als ER MICH, SEINEN EIGENEN SOHN FÜR IMMER VERSTIEß.“
Seine donnernde, überzeugend-glaubwürdig emotional geladene
Stimme schallte tief bis in den Wald hinein. „Nun brauchen wir neuen ( mein armer Vater ich vermisse dich so sehr) starken
Oberjäger und man kann eindeutig sehn dass es NUR EINEN ge-
ben kann“Rotz, dessen Kopf auf breitesten aller Schultern hin und
her wackelte, stellte sich fast Ballerina-ähnlich auf die Zehen-
spitzen um noch etwas größer zu wirken was aber (weil er ohnehin
schon ein Kopf länger war als die Anderen) gar nicht nötig gewe-
sen wäre. Mit bedächtiger Langsamkeit balancierte Ugr seinen Führungsstab in die Horizontale und zeigte STICHARTIG (man
wird es nicht glauben) auf die TRIEFNASE: „“Rotz! Du bist der NEUER“. HÄÄÄÄ!? Ausgerechnet der, der ihn, den kleinen hilf-
los herumstolpernden Ugr unzählig offt zu Boden geschubst hat.
So schnell, wie der sich auf den Stein setzte konnten die gar nicht
gucken. „Ja ich werde EUCH“ Weiter kam er nicht weil die trie-
fenden Nasenlöcher erst frei gemacht werden mußten.Nun drückte
der Rotzige den linken Zeigefinger auf das linke Nasenloch und
blies das Rechte leer, und dann tat er (eigentlich) das Gleiche, nur
anders rum. Die, noch heraushängende Rotzreste zog er „ zwei-
löchrig „ wieder hoch und brachte die Prozedur: „NASENPUTZ
ALA ROTZ“ mit einem energischen Händerückenwischer zu Ende. Naja , Sie lachen .(villeicht) aber Sipplinge lachten nicht,
weil man über einen autorisierten Gemeischaftsführer einfach
nicht lachen soll. Hätten sie es getan, lachten sie über sich Selbst,
aus UNFÄHIGKEITSGRÜNDEN, Rotzs Introhnisierung nicht
verhindert zu haben. Ausserdem war alles halb so schlimm denn
Bruttals mehrköpfige Wach-und- beratungs-mannschaft wurde
nicht aufgelöst und wird dem neuen Oberbefehlsjäger zweifellos
loyal zur Seite stehen. Nachdem Ugr seinen Wunschkandidaten
problemlos „durchdrücken“ konnte, konzentrierte er sich wieder
auf seine Rede und verkündete feierlich ETWAS was sich beide Seiten, insgeheim sehnlichst gewünscht hatten, obwohl sie „offi-
ziell“ unversöhnlich verfeindet gewesen sind. Sie werden sehen.
Der Junge Fuchs war ein wahrer POLIT-GENIE.
Und nun lieber Oberjäger Rotz, meine lieben Jäger, Mitteljäger,
Nebenjäger, Unterjäger und genauso liebe und wichtige Samm-
lerinen. Hiermit schlage ich euch ALLEN vor, die grausame vom,
nun an für ALLE ZEITEN unanwesenden Bruttal befohlene Tei-
lung unserer Sippe für immer zu beenden. REIßT DIE MAUER
AB UND WERDET DAS, WAS IHR SEIT MENSCHENGE-
DENKEN WARD. Ein, in FREUD UND LEID ZUSAMMEN-
HALTENDER HAUFEN. Und um diesen Zusammenhalt noch
mehr zu stärken, sind wir ab SOFORT ein STAMM. Genau wie
unsere mächtige Bäume einen Stamm HABEN, werden Wir EIN
MÄCHTIGE STAMM SEIN! UNSER STAMM TRÄGT DEN
NAMEN: UGRISTEN.“ Das hörte sich SO gut an und erzeugte
eine BEGEISTERUNG die um ein Vielfaches größer war als
JÄGER-EUPHORIE (damals) beim Bruttals „MASSENBE-
SPRINGUNGS-BEFEHL.“Die Unglaublicher JUBELWELLE
der neugegründete UGRISTENSTAMM dem Ugr entgegenbrach-
te, überflutete sein INNERSTES (HERZ INBEGRIFFEN) mit
dem STÄRKSTEN STOLZ seines bisherigen Lebens, schenkte
seiner Körperhülle eine angenehme Gänsehaut und ließ ihn UN-
VERGEßLICH GLÜCKLICH SEIN. Seine UGRISTISCHE
STAMMBRÜDER-UND-SCHWESTER riefen ununterbrochen:
„STAMM-STAMM-STAMM, UGR-UGR -UGR, ROTZ-ROTZ-
ROTZ“ Überlieferungserzähler Sager, der das Überlieferte ziem-
lich frei und nach seinem Gutdünken interpretierte ergriff die Gunst der Gelegenheit und komponierte in Windeseile die Stam-
meshymne; „WIR SIND DIE MÄCHTIGEN UGRISTEN,
HUA-HUA-HEJA UND HURRAAAA!
WIR WERDEN ALLE ANDERE VERNICHTEN,
HUA-HUA-HEJA UND HURRAAAA!
UPS, Was soll das denn bedeuten? : „Wir wollen ale Andere
vernichten.“ Wo sie ausser sich selbst noch nie einen „Anderen“
gesehen haben. Hat uns die EVOLUTION bereits DA, das be-
berühmte: „ NUR-DIE-STÄRKSTEN-ÜBERLEBEN“ Gen ins
Nest gelegt.? Wen „JA“, könnten wir Sagers „VISION“ auch
gleich eine Erklärung zufügen, vielleicht „Der VISIONÄRE
NEGATIV-INSTINKT“, oder sowas ähnliches.
Die verhasste Mauer wurde zügig abgetragen und die einzelnen
Steine treppenartig auf die Aufgangsschräge hinterm Ugrs Plateau
eingebaut, so dass PARTEIVORSTEHENDER der Ugristen ab
jetzt, LEICHT MAJESTÄTISCH hinkend seine Rednerbühne er-
reichen konnte.
Bevor es Stammes-bezüglich weiter geht, bitten wir Sie höflichst
einen, nicht sehr langen, höchst persönlich-subjektiven Gene -be-
treffenden Zwischennachtrag einschieben zu dürfen. Uns drängt
sich seit Längerem die Frage auf: Hätte die „EVO“ fairerweise, (als Ausgleich für das „BRUTALE ÜBERLEBENS- GEN“ nicht
auch ein „GÜTIGES“, EXTREM FRIEDLICHES GEN IN UNS
plazieren können? So nach dem Motto: Zwar, ABWEHRSTARK
GEGEN JEDE ( AUSSERHALB UNSERER ART KOMMEN-
DEN) GEFAHR, ABER UNTEREIANDER AUSNAHMLOS
GEWALTFREI, JA GEWALTUNFÄHIG. Das wäre doch WAS.
Aber „NEIN“, erst DRAUFHAUEN, EINSTECHEN, SCHIEßEN
(oder was auch immer) und dann REDEN. VIELLEICHT. Was
hat sich die gute alte „EVO“ eigentlich dabei gedacht????!
Da sind sogar die „dummen“ Tiere besser dran. Sie töten „ART-
INTERN“ nur äusserst selten, und von einem „GENOZID“ in der
TIERWELT haben wir noch NIE gehört. Muß man denn unbedingt
diesen (selbst verliehenen) Titel: „DIE KRONE DER SCHÖP-
FUNG“ tragen, um sich TAUSENDE von Jahren gegenseitig mas-
sakrieren zu KÖNNEN,DÜRFEN, WOLLEN?.
„MENSCH, SIND WIR WÜTEND. ACH LECK MICH DOCH.
NIX WIE WEG VON DIESEM THEMA.“
Für die, von „SIPPE“ zum „STAMM“ beförderte, und vom Ugr
auf den Namen „UGRISTEN“ „getaufte“ Urmenschenguppe hätte
die Zeit des prähistorischen WOHLSTANDS beginnen können,
wären da nicht zwei Faktoren gewesen, die sich (leider) vehement
dagegen stemmten. Zum Einen der, nicht wegzudenkende Ur-
mensch Ugr dem es, aus verschiedenen Gründen unmöglich gewe-
sen war seine SCHWERE KINDHEIT zu vergessen,beziehungs-
weiser den bösen Verursachern seines Leidenswegs zu vergeben,
und zum Andern die nahende, katastrophale klimatisch bedingter
Wetterveränderung.

Kapitel 9
EINE LANGE DÜRRE.
Als am Morgen nach erster Vollmondnacht die Sonne aufging, war
der Himmel Azurblau-volkenlos und die Urmitglieder des, erst vor
einigenTagen vom Ugr ins Leben gerufenen Ugristen-Stammes
freuten sich so sehr über das herrliche Wetter, dass sie auf dem Weg zum Jagen und Sammeln ihre, vom Sager gedichtete Hymne
mit Vollbrustige Begeisterung und glaubhafte Überzeugung, uni-
sono und fehlerfrei skandierten. Der Friedens-und-Vereinigungs-
Stifter Ugr verbrachte die meinste Tageszeit bei seiner Geliebten
und genoss sie und die angenehme Sonnenwärme in vollen Zügen.
Das rheumatische Gliederreißen wurde von Sonnenstrahlen und
Rukes feucht-warmen Mund wie weggeblasen und DER KRÜPPLIGER sich in diesem Zustand für`ne Weile KERNGE-
SUND und ÜBERGLÜCKLICH fühlen konnte.
Die Sonnenwärme entwickelte sich allmählich zur unerträglichen
Trockenhitze und leitete die längste Dürre seit Menschengedenken
ein, dass so Etwas (auch nur annähernd Ähnliches) sogar in
Sagers Überlieferungserzählungen kein einziges mal erwähnt
worden ist.
Die Gesamt-Stimmung der Urlinge kippte innerhalb nur zwei
Vollmondperioden derart ins Negative, dass die Führungsriege des
Stammes alle, bis dahin zu Verfügung vorhandene Maßnahmen
ergreifen mußte, um ihre schwitzende Untertanen halbwegs ruhig
zu halten. Riesenfüßiger Fuß verteilte eifrig seine geführstetten
Fußtritte, während sich Mitteljäger und gleichgesinnte Unter-
jäger mit Kniekehlenkeulenhieben nützlich machten .
Das Bächlein versiegte und der Erdboden verdörrte so sehr dass
sich sogar die meisten Tiere instiktiv entschlossen dieses gebiet zu
verlassen. Ab jetzt galt es nur IRGENDWIE ZU ÜBERLEBEN,
und zu hoffen, der Regen möge die ersehnte Rettung doch noch
rechtzeitig bringen.Die stolzen Jäger wühlten gemeisam mit Sammlerinen und ihren wühlfähigen Kindern völlig stolzlos im
offenen Schlamm des stummen, seines Plätscherns beraubten
Bächleins nach Etwas halbwegs Eßbarem und es sah so aus
als würde es noch für einige Tage reichen. Die (vor Kürzem
noch offt und heftig vorgekommene) Agressionen wichen dem
Willen und der EINSICHT, GEMEISAM ÜBERLEBEN ZU
MÜSSEN UM DEN SINN IHRES WEITEREN DASEINS
BEGREIFEN ZU KÖNNEN.
Zum Glück hatte der Urstamm in dieser schweren Zeit nur ein
Todesopfer zu beklagen. Ein junger, psychisch labiler Jäger namens HOPS kletterte bis in die Krone des höchsten Baums und
schrie aus voller Brust: „ICH BIN EIN VOGEL, EIN GROßER
MÄCHTIGER VOGEL UND FLIEGE GANZ WEIT WEG. Als er
dann hart aufschlug, war in ihm kein Leben mehr. Geistesgegen-
wertig griff Rotz nach dem messerscharfen Schneidestein und
bohrte in die Halsschlagader des mächtig-toten „Vogels“ ein an-
sehnliches Loch das er mit dem Daumen so lange verschlossen hielt, bis dann zügig die schwächsten Kinder und Frauen ausge-
sucht wurden um nacheinander etwas von dem warmen Blut aus-
zusaugen. Dem TOTEN wurde auch noch der Bauch aufgeschlitzt,
doch das mit Kot gefülltes Gedärm lies Rotz auch diesmal von Zwillingsschwestern REJA und KEJA säubern, weil sie sich gegen
Rotzs Bespringungsversuchen, jedesmal vehement mit Kratzen,
Beißen, Treten, und Spucken vor seinem ekelhaften „GESCH-
NIEFE“ haben retten können.
Aus KOLEKTIVER DANKBARKEIT gegenüber dem toten, blut-
losen und ausgeweideten PSYCHO, schlug Ugr vor dass sich ALLE auf die geräumige Felsenterasse begeben, wo der unge-
wollte Blutspender gegrillt und ehrenvoll verspeißt werden sollte.
Und weil die schon seit längerer Zeit kein Fleisch hatten, verputz-
ten sie ihren knusprigen Stammbruder gierig, bis auf den letzten
KNÖRPEL. Die nichtkaubare Restknochen wurden im hohen Bogen und möglichst tief in den Wald geworfen, in der Hoffnung,
man könnte dami wenigstens ein Paar Tiere an dieser hervor-
ragenden Mahl Teilnehmen lassen.
Ugr fühlte sich schon den ganzen Tag miserabel, den er nahm
deutlich diese unangenehme (ihm bereits längst bekannte) Symp-
tome wahr, die sich spätestens beim übernächsten Sonnenaufgang
UNWIDERRUFLICH in das schreckliche Gliederreißen werwan-
deln werden. Plötzlich wurde ihm so RICHTIG BEWUSST dass er während der langen DÜRREZEIT (trotz Hunger und Durst)
SOWAS VON GESUND gewesen ist, wie NIE ZUVOR. Viele
standen kurz vor Durst-Hunger-Tod NUR ER: UN-GLAUB-
LICH!!!!. Ihm ging es einfach RIESENWILDSAUGUT.
Ugrs nächste Schlussfolgerung war ebenso das Ergebnis seiner
langen Erfahrung hinsichtlich der WECHSELWIRKUNG zwi-
schen nasskalten Wetter und diesen unerträglichen Schmerzen auf
den verkrüppelten Körperstellen. JAAAA!!!! Er war sich JETZT
(OHNE DEN GERINGSTEN ZWEIFEL) GANZ SICHER. Der
SOOOO ersehnte Regen WIRD KOMMEN. „ E-S W-I-R-D- R-E-G-N-E-N!!!!“.
Kurz nachdem „Vombaumspringer“ Hops aufgegessen und mit
einer Reihe von DANKBARKEITSRÜLPSERN für immer in die Nichtanwesenheit verabschiedet worden war, überlegte Ugr,wie er
den Leuten seinen „ gefühlten Regen“ plausibel ankündigen
könnte, ohne zu reskieren dass sie ihn gleich erschlagen.
Lassen wir Ugr Zeit zum nachdenken, jedoch vor Allem um den,
seit Längerem andauernden „Verbalgeplänkel“ über die Begriffe
„GLAUBEN“ und „WISSEN“, etwas näher zu erläutern, weil sich
DAS schon in naher Zukunft als enorm WICHTIG erweisen wird.
Am besten an einem Beispiel: Wenn der stockschwule Fährten-
leser Spuro während der Jagd plötzlich mit ausgestrecktem Arm
in irgendeine Richtung zeigend ruft: „Halt, ich glaube da hinter
dem Baum einen Keiler gesehn zu haben“ bekam er gleich „sein
FETT“ weg.
1. Zwischenrufer: „Ach nein, der Kerl glaubt schon wieder.“
2. „Glauben ist nicht WISSEN“
3. „Und ich glaube gesehnzuhaben dass du neulich hinterm selben
Baum, die alte MURA besprungen und geschwängert hast“
4.“Was würde wohl dein liebster POPOSCH dazu sagen?“
Das Gelächter störte Spuro nicht im Geringsten. Spaß muss sein
und lachen war schon immer gesund. Die wenigen Schwulen-und-Lesben-Pärchen störten die (nennen wir sie ruhig so) „NORMA-
LOS“ in keiner Weise und der Fortpflanzung schadeten sie auch
nicht. Auf den stamminternen Frieden hatten die „ANDERS-
ARTIGEN“ keinen, Geschweige denn N EGATIVEN Einfluß.

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