Post-It
von meinnameseimensch

 

Zur Erinnerung meiner selbst.

Ordnung. Äußere Ordnung ist angebracht trotz innerer Zerissenheit.
Fancy walls and shiny windows. But rotten to the core. Kaputtheit innen und außen.
Klub 27. Kurt geht halt immer.
Schöne Scheisse. Aber schön. Mystisch. Heroisch.
Schön sind Prellungen und Hämatome. Noch schöner war der Moshpit und die mitreißende Musik am Abend zuvor. Weniger schön das Ausbrechen aus diesem Schein, das Erfahren und Erleben der Wahrheit. Des Lebens. Schmerzen die niemand sieht. Die man nur fühlt. Dann lieber Prellungen an den Gliedmaßen. Die sehen wenigstens nach was aus. An ihnen geht nie jemand zugrunde, an geprellten Armen. Sie sind sinnstiftend, sinnstiftender als ein gebrochenes Herz. Mit ihm hört der Sinn auf. Schlagartig. Meine Arme warten, bis sie wieder ungeprellt aussehen und schreien dann: "weiter!" und "mehr!". Mein Kopf schreit mit.
Mehr davon, gib mir mehr.
In solchen Momenten helfen nur harte Drogen. Mein Kopf, mein Herz ja der ganze Körper sind süchtig. Viele wissen davon, nur die wenigsten begreifen was es im Grunde bedeutet. Seit den Anfängen, als die Droge gereicht wurde und ich nicht nur passiv dabei saß um dabei zu sein. Mit dem richtigen Stoff bin ich auf den Geschmack gekommen und habe gelernt was ich damit in meiner Gefühlswelt anrichten und zurechtrichten kann:
Musik. die mir dermaßen viel gibt, mich aufputscht, runter holt und stützt und manchmal auch komplett auflöst.

Und auflösen würde ich mich gerne öfter. Manchmal komplett, keine Gefühle, kein Problem. Aber unerwiderte Gefühle können selbst von Musik nicht komplett gepuffert werden. Sie werden durch die entsprechende Musik kanalisiert, in der Hoffnung, dass sie irgendwann vergehen und weggespült bleiben.
Aber sie sind tückisch.
Sehr sogar.
Unbeschreiblich hartnäckig.
Hoffnungslos.

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