Der allseits begrabene Hund (Nonsens)
von Enno Ahrens (epiklord)

 

Da scharrte das Huhn nun im Sande,
von morgens bis spät in die Nacht.
Ein Fuchs, der zum wiederholten Male
vorbeikam, wunderte sich, frass es aber nicht.
Die anderen Hühner hielten es für blind,
da es keine Körner pickte, und für
verrückt, da es immer an der gleichen
Stelle herumkratzte, ohne Erfolg.

Alle waren sie träge geworden,
saßen auf ihrer Stange und der Fuchs,
der nächtens vorbeischaute, brauchte
nicht lange, um sich eins auszusuchen;
alle waren fett und rund.

Das Huhn aber, welches im Sande scharrte,
war Reineke zu dünn. Es stillte seinen
Hunger mit der Suche nach dem
allseits vermissten Hund GOTT, der irgendwo
verborgen liegen sollte, und welcher
der Saga nach, einst die Hühner gehütet
hatte vor dem Fuchs.

Noch Jahre später erzählten die Hühner
(es waren natürlich die Nachkommen
von dem unermüdlichem Huhn)
sich diese Geschichte und wie ihrem
Ahnen auf jene Weise der allseits
begrabene Hund GOTT das Leben
gerettet hatte.

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