Verstreicht
von meinnameseimensch

 

In den letzten 3650 Tagen

Sonntagabend. Gelber Kerzenschein, eine ruhige Flamme. Notwist und Muff Potter hören. Sonst Stille. Lange Pausen beim Schreiben und Nachdenken. Nachdenken und Schreiben über ein Vierteljahrhundert. Über meinen Weg bis hier her. Darüber, dass ich seit zehn Jahren schreibe wann immer mich etwas bewegt. Und heute ist das dieser Stillstand, dass sich nichts bewegt. Das Gefühl einsam zu sein, verloren, wie ich es in den letzten Jahren so oft gefühlt habe. Manchmal geht es nur noch darum die Tage rum zu bringen, von der einen Woche in die andere zu kommen. Dann scheint alles was ich am Leben liebe so fern zu sein. Natürlich sind da die Momente in denen es gut ist. Momente die ich lange herbei sehne und die ich mit meinen wunderbaren Freunden erlebe und im Herzen behalte. Ihr seid die wichtigen Menschen für die ich mich freue, mit denen ich mitfühle, um die ich mich sorge, über die ich mich manchmal ärgere. Ich weiß nicht wie das Leben wird oder wohin es mich führt. Aber zur Not werde ich es alleine Leben müssen bis zum Schluss.
Ich mag den Begriff vor die Hunde gehen.
Ich stelle mir vor wie ich vor die Hunde gehe, die das Leben sind. Sie haben mich lange ignoriert, dann manchmal als sie noch Welpen waren mit großen, treuen Augen angeschaut, sind tapsig um mich herum gesprungen und haben mit dem Schwanz gewedelt. Das war, als ich selbst noch neugierig und unbeschwert durchs Leben gegangen bin. Doch jetzt sind die Hunde erwachsen geworden. Ich stehe vor ihnen und sie sind Wölfe. Sie werden mich immer wieder atackieren und anfallen. Noch brennt ein Feuer, dass ich mit mir trage um den Weg zu finden das die Wölfe einschüchtert. Aber wenn die Hitze der Glut geringer wird werden sie keine Furcht mehr verspüren.
Und dann gehe ich ein letztes mal und in letzter Konsequenz vor die Hunde.
Fail with consequence. Lose with eloquence and smile.

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