schwindsuchtbürokratie [VGKK]
von Martin Janusch

 




die vorarlberger gebietskrankenkasse [VGKK] existiert in ihrer eigenen welt. wie es scheint, in systemisch gedeihlicher symbiose mit zum beispiel dem privaten – vorsicht, supasexy wort im anflug! – krankenanstaltenfinanzierungsfonds [PRIKRAF], der an und für sich schon ein mächtig sperriges akronym abgibt. beide körperschaften zeichnen sich durch überbordende, volten schlagende, exzessiv und traditionell verkrustete strukturen aus, deren funktionstüchtigkeit in diametralen widerspruch zu einer effizient handelnden administration gesetzt werden kann.

der tagesverwaltungsablauf wird von deren sämtliche sinne ausschaltenden verwaltungsorganen bewerkstelligt, die sich wahrscheinlich noch niemals während ihres arbeitslebens gefragt haben, ob das, was sie da administrieren, in möglichst reibungslosen prozessen verläuft, geschweige denn hilfreich für deren leistungsempfänger ist. leistungsempfänger sind diejenigen, die [gesetzlich sozialversichert und darüber hinaus womöglich privat krankenzusatzversichert] eigentlich, und nicht nur eigentlich, sondern ganz und gar gänzlich die begünstigten beider genannter einrichtungen sein sollen.

die VGKK als eine der allervordersten vertreterinnen jener schwindsuchtbürokratie wird seitens deren ex lege begünstigten finanziert, die begünstigten sind deren einzahler. geht es dann in dieser strukturiertheitshypertrophie, diesem zirkelbezug unnötigen generierens an administrativ bornierten verunrichtungen [sic], um die übernahme und also finanzierung von leistungen, die wiederum diese begünstigten in anspruch genommen haben, die rückerstattung als gewissermaßen leistung an jene begünstigten, versiegt der quell, der von unten ständig mit beiträgen gespeist wird, nur allzu schnell. hürden der obskuren und fintenreichen, vor allem behäbigen art zählen zum tagwerk der VGKK und deren organen. man könnte beinahe schon meinen, die VGKK ist ein sozialversicherungsträger ihrer eigenen administrativorgane als hehre begünstigte jenes obrigkeitskarussells – die VGKK als selbstverwaltung.

parameter als zielgrößen eines schlank und effektiv ablaufenden verwaltungsapparats sind bei der VGKK nicht nur nicht erkennbar, diese parameter scheinen nachgerade als furchterregende indikatoren aus dem feindesland gebrandmarkt zu werden, deren übernehmen nicht in den ansatz von irgend betracht gezogen werden darf. es herrscht systemerhaltungskultur im überfluss.

die VGKK steht als kontrapunkt zur innovationsaffinen vorarlberger wirtschaft da. im gegensatz zu letzterer ist die VGKK eine amtsgewalt, ja ein hochamt vor-vorgestriger welt. der eigenen welt der VGKK.

und über die österreichischen bundesbahnen [OEBB] wird hier gar nicht erst geschrieben.

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