Am Ende
von Cora Corell (eury99)

 

1 zersört 4

Am Ende der langen Strasse angelangt
bleibt nur noch das Entsetzen
die Fassungslosigkeit
sinnloses Aufbegehren

brutales Erwachen aus dem
so lieb gewordenen Traum
von Gemeinsamkeit bis zur Bahre
Mein Alptraum kehrte wieder
weil Du es so wolltest

Gelähmt, betäubt,
verletzt, ausgenommen,
zerstörte Gefühle
die Qual deines Anblicks
deine wertlosen Versprechen
das Gefasel von
Wiedergutmachung
die gespielte Reue
die falsche Scham
die aufgesetzte Buße
die wiederholten Lügen

als ob diese Wunden
jemals vernarben könnten

Du bist wie ein Kind
das alles zerstört, was es liebt

Doch da ist der Vorsatz
Da fehlt die Unschuld
Da ist nicht dieses echte Bedauern

Da ist nur das übergroße Ego
Das meint, nicht genug
gehätschelt und gewürdigt
worden zu sein

Missbrauch von
Vertrauen und Liebe
Die uneingeschränkte,
bedingungslose Liebe
mit Füßen getreten

Immer wieder habe ich
Unverzeihliches verziehen
War vernünftig und pragmatisch
Obwohl das übermenschliche
Großzügigkeit erforderte

In unseren Augen kann man lesen
Zu schrecklich war das, was gewesen

Stark sein wenn man
die Königin der Schwäche ist
Stolz zeigen, wenn man tödlich
gedemütigt und einsam ist

In einem letzten Aufbegehren
von Verzweiflung geprägt
hat mein zerstörtes ich Dir die Tür
aus unserem Leben gewiesen

damit ich überleben kann
damit die Kinder
überleben können

Aber ich weiß nicht wie
Nicht einmal mehr warum


© Copyright 2006 by Cora Corell

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