Kommentar zu
rato
20.09.2006
moneta
Die Problematik monetärer Wertegenerierung ist hier lyrisch sehr sinnhaft bemäntelt. Wo Geld als alleiniger Massstab von Wert und Unwert wirken soll, gehen Kultur und damit auch Kunst vor die Hunde. Monetäre Akrobatik generiert eben gerade keine Werte, was sich auch auf den Lebenssinn erstreckt. So Perspektiven nur noch auf Geschäftsabschlüsse zielen, sind Perspektiven nicht mehr gefragt. Das Hier und Jetzt zählt und was dabei wirklich zählt, sind die Umsatzzahlen, die letztlich nur eine Zahlengrösse darstellen. Zwischentöne, die eigentlichen Felder der Lyrik, sind rar geworden. Angst und Unterdrückung sind zurückgekehrt und gefragt ist das simple Wort, welches gewinnbringend eingesetzt werden soll. Ranglisten, reine Verkaufslisten sind es, haben das Sagen, auch im literarischen Zirkus, wo sich alles an der Auflagenstärke messen muss. Die Muse entschwindet so, zumal feinere Töne im Lärm nicht klingen können. Sinnstiftungen aber brauchen Ruhe und Zeit, was Kategorien sind, die heute neu gesucht werden müssen! Packen wir es an, solange wir noch Zeit zum kurzen Nachdenken haben...
Gruss,
rato

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