limbus
20.01.2007
Kommentar
Die Thematik ist toll. Ist das autobiografisch? Gefällt mir zumindest.
"Schliesslich" schreibt man "schließlich".
"Wie oft hatte ich versucht, Brücke zu sein, hatte versucht, menschliche Abgründe zu überwinden. Und wie oft bin ich fehlgeschlagen." Das ist ein Wechsel in der Zeit. Allerdings gefällt mir das so sehr gut. War das Absicht?
"Ich hätte die Menschen auseinander gehalten, hätte jeden Konflikt verunmöglicht." Das einzige Wort im Text, über das ich gestolpert bin. Verunmöglicht. Unmöglich! Das ist eine furchtbare Wortkonstruktion, finde ich. Auch wenn Google viele Ergebnisse liefert ... Schreibe doch lieber "hätte jeden Konflikt unmöglich gemacht"?
Mir haben die vielen Semikola gefallen.
Bestes dir.

Antwort von J.
Also ich kenne solche Abgründe, wie du sie beschreibst, nur aus der Traumdeutung, aber nicht aus meiner Erfahrung. Mein Abgrund ist ein anderer, der ist nicht vor mir, das ist keine Kante, über die ich schreite, sondern der Abgrund ist in mir und eher rund, tief wie ein Loch ohne Boden. Da habe ich mich reinfallen lassen, ich wollte immer tiefer, so tief, bis ich nicht mehr fallen konnte. Und das war besser als alles andere. Denn wer einmal so tief gefallen ist, hat eine solide Basis für den Rest seines Lebens, für immer. Das Urvertrauen. Ich bin auch bildlich beschrieben nicht vorwärts gefallen, habe keinen Schritt getan, sondern habe mich eher rückwärts fallen lassen. Vielleicht wie beim Fallschirmspringen? Und keine Angst: du prallst nirgendwo auf, du wirst gehalten vom Nichts, das alles ist. Viel Spaß!

Antwort von misanthropic_humanist
Der Text ist vielleicht ein wenig autobiographisch. Er beschreibt jedoch nicht mein Leben, sondern nur ein Gefühl, das hin und wieder auftauchen kann.
Ich schreibe "schliesslich" nicht als "schließlich", da ich Schweizer bin und wir kein "ß" haben.
Der Wechsel der Zeit soll andeuten, dass die Versuche in der Vergangenheit stattgefunden haben, die Fehlschläge jedoch immer noch nachwirken. Auch wenns grammatikalisch vielleicht nicht so schön ist.
Ich persönlich mag "verunmöglicht" besser als "unmöglich gemacht". Ich finde, verumöglicht tönt endgültiger als unmöglich gemacht.

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