Archetypischer Senkgrube
von sepia

Kapitel
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In der zweiten Hälfte meiner Selbsterfahrung, verschob sich der Schwerpunkt vom Motiv des Todes auf die Motive von Sex und Gewalt. Farbenprächtige Bilder und Erfahrungen von Vergewaltigungen, von sadomasochistischen Praktiken aller Art, von obszönen Varite´shows sowie aus der Welt der Prostituierten und Zuhälter stürmten auf alle meine Sinne ein. Ich schien mich intensiv mit allen möglichen Personen zu identifizieren, die die verschiedenartigsten Rollen spielten, und doch betrachtete ich auch das Ganze als außenstehender Beobachter. Und dann schufen malerische Visionen - teils figurativ, teils gewoben aus den verschlungensten Arabesken - eine unwiderstehlich verführerische Atmosphäre, die an orintalische Harems, an Scheherazade und an Märchen aus Tausendundeiner Nacht erinnerte. Nach und nach kamn ein starkes spirituelles Element zu dieser höchst sinnlichen Erfahrung hinzu. Es schien, als nahm ich an Hunderten von Szenen teil, die afrikanische Stammeszeremonien, babylonische Tempelprostitution, obskure alte Fruchtbarkeitsriten und rituelle Orgien von Naturvölkern - möglicherweise in Neuguniea oder Australien - darstellten.

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