Die Glückliche Kuh
von Philip Heyse

 

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(18.02.2001, Köln)
Die Glückliche Kuh
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Eine Kuh stand auf der Wiese
Als plötzlich neben diese
Ein Blatt Papier gelangte
Worauf die Kuh sich zwar nicht bedankte
Doch als Abwechslung zum grünen Gras
Zumindest dessen Inhalt las

Dort hieß es tot werde sie bald sein
Und alle Menschen - wie gemein!
Würden Kühe doch verachten
Nein schlimmer! Sie gar schlachten!

Selbst nach dem Tod
Gäb's keinen Frieden
Sie würden auf des Bauern Brot
Als Würstchenscheibe liegen!


Nicht nur alle Rinder
Nein sogar die Schweine
Liebten alle Bauernkinder
Nur zum Scheine

Versorgten sie rund um die Uhr
Bloß weil sie fett sein sollen
Täten all dies für sie nur
Weil sie sie verspeisen wollen


Schlimm sei's auch für's Federvieh
Hühnern ging es auch nicht besser
Eines Tages kämen sie
Eins nach dem anderen unter's Messer

Und das Kind der Kuh
Dem Bauern zwar gefällt
Doch er bringt es zum Markt im Nu
Um es zu tauschen - gegen Geld!


Die Kuh sah nur auf's Gras zurück
Und sie dachte "Welch ein Glück!
"Dass ich Kuh bin und dass man
Als solche gar nicht lesen kann"

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