Zukunft
von
Zukunft
Ich weiß, dass ich dir weh getan habe, als ich es dir sagte. Aber du glaubst nicht, wie sehr mir das weh getan hat, als mir diese Tatsache klar wurde: Ich kann mir mit dir keine Zukunft vorstellen. So ist es nun mal. Was nützt es in dir falsche Hoffnungen zu wecken? Ich weiß selbst nicht mal, warum ich es gesagt habe. Wahrscheinlich steckt insgeheim die Hoffnung dahinter, dass du schließlich doch alles dafür tun wirst, damit wir unser ganzes Leben miteinander verbringen können. Vielleicht ist es ein Appell an dich, vielleicht ein Hilferuf, vielleicht ist es mir aber auch nur rausgerutscht.
Und was soll ich nun dazu sagen? Wie soll ich es dir erklären, wenn ich es mir selbst nicht einmal erklären kann? Du bist für mich alles, du bedeutest für mich die Welt und du bist alles, was ich brauche. Und du bist genau das, was ich für meine Zukunft nicht will. Zwei Seelen wohnen, ach, in deiner Brust. Oder ist es meine Brust, in der sie wohnen?
Ich kann nicht leben ohne dich und kann mir kein Leben mit dir vorstellen. Ich will dich nie verlieren, doch würde ich mich verlieren. Was ist das? Die Ironie des Schicksals? Oder das Schicksal selbst? Was auch immer es ist, ich hasse es.
Du gibst mir so viel und doch sehne ich mich nach mehr. Wir liegen auf gleicher Wellenlänge und sind doch so unterschiedlich. Zu unterschiedlich für ein gemeinsames Leben? Ich weiß es nicht und doch bin ich mir fast sicher.
Ich habe versucht, mich mit alldem zu arrangieren, doch ich kann es einfach nicht. Und ändern will ich dich nicht. Das steht mir nicht und das steht mir auch nicht zu, das passt nicht zu mir, das gibt nur Ärger. Ich liebe dich so sehr, wie ich nie zu hoffen gewagt hätte und ein gemeinsames Leben mit dir wäre mein Traum. Und es wird wohl auch einer bleiben.
Beziehung ist ein Geflecht von Kompromissen, aber manche kann ich nicht eingehen. Und manchmal kann man wohl einfach keinen Kompromiss finden.
Aber was ist schon die Zukunft? Wann beginnt sie? Heute? Morgen? Vielleicht nie... Wir sind jung, vielleicht finden sich Kompromisse, vielleicht ändert sich was. Geh nicht aus meinem Leben, aber wenn du gehst, dann geh bitte leise. Unsere Vergangenheit war wunderschön und unsere Gegenwart ist es auch. Vielleicht werden wir auch ewig in der Gegenwart bleiben. Weiter vor uns hindümpeln, die Zukunft nie erleben, sie ignorieren. Doch ich muss mir eingestehen, dass ein Leben ohne Zukunft nicht das ist, was ich will. Ich werde dafür nicht über Leichen gehen, aber vielleicht über Schwerverletzte. Wer weiß. Doch noch leben wir hier und jetzt und sind glücklich. Die Zukunft kann noch eine Weile warten.