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von caulfield

Kapitel
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Ich traf sie zum ersen Mal im September. Der Herbst in diesem Jahr war kalt gewesen, windig und klischeehaft, mit Zeitungen, die durch Straßen fliegen und tristem grauen Himmel. Wir saßen in dieser Raststätte und tranken diesen Kaffee und sahen diese Autos vorbeifahren, von denen so viele schwarz waren. Eine Frau mit Schürze kam vorbei, und sie sagte, ihr Name sei Dylan. Vielleicht war das damals wirklich ihr Name, wer weiß, ich nicht. Ich schrieb hinterher Dinge über sie in Kalender, neben Einkaufslisten und Termine und Telefonnummern. Keine von ihr. Sie habe keine, sagte sie. Hasse Gespräche ohne Augenkontakt, nur Stimmen zu hören. Trotzdem sah ich immer wieder eher auf den Kaffeefleck auf dem Tisch oder die Krümel darunter. Ihr Haar hatte sie damals lang und grau gefärbt, oder zumindest glaubte ich, dass sie es gefärbt hatte, vielleicht lag es auch am Wetter. Schon damals hatte etwas nicht richtig gepasst, irgendetwas war an ihr falsch, aber immer falsch, nicht nur hier. Sie trug diese Jacke, von der sie sagte, sie habe ihrem Vater gehört. Erst ewig später erfuhr ich, was ihm passiert war.
Später sah ich sie entlang der Straße nach Süden laufen wie einen Landstreicher und ich versuchte, mich an irgendetwas von Bedeutung zu erinnern, aber da war nichts.

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