August: Sonne, Herz und Halme
von Kati Pourri

 

Sonne, Herz und Halme

Grüne Halme unter mir
darüber
die Grelle.

Mein Herzschlag.

Gefangen in der Idylle
des Scheinbaren.

Ich streife meine Vergangenheit
aus dem Augenwinkel.

Ruhigen Atems liegt sie da.
Neben mir.
Im grünen Gras.
Die Mundwinkel gelassen.
Blick nach oben.

Wolken werden von Tönen zerrissen.
Ich schwebe schweren Herzens;
entschwebe den Halmen.

Schmerzvolle Wärme
dringt durch meine Augen.
Gleitet abwärts
und nagt am Pochen,
fördert es
und entweicht
über meine ausgebreiteten Arme,
deren Fingerspitzen
Halme tasten
und Vergangenes berühren,
das noch immer
ruhig pulsierend
im Grase liegt
und mich hält.
Abhält
vom Gegenwärtigen.
Während die Halme
meinen Körper
zu verschlingen drohen
und mein Herz
unaufhörlich trommelt.

Ich bebe.
Der Boden
unter mir,
über mir,
neben mir-
meine lächelnde Vergangenheit.
Über mir brennende Strahlen.

Aufstehen.
Ich muss mich losreißen
und den großen Bäumen
entgegenlaufen und
ATMEN.

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