Mörderin im hohen Haus
von Rutz Rische

 

Listig verteilt die runzelige Tänzerin ihre Tränen über das Matterhorn.
Der Arm des Zigeunerbarons steckt noch im Fang des Wolfes, der sich bei näherem Hingucken als Deutscher Schäferhund entpuppt.
Gebrochene Augen lachen zur Peitsche, während ihre herrische Stimme die grazilen Hüften Schaufensterpuppen-Erotik heraufbeschwören läßt.
Die wissenden Eltern haben die dreckverkrusteten Leiber ihrer Kinder nicht gereinigt. Doch diesmal schützt der Dreck nicht vor dem Bösen Blick.
Die Mörderin meint es gut.
Qualvoll werden die jungen Blüten eines absterbenden alten Astes verrecken.
Den Müttern ihrer "Negerfreunde" würde das Blut in den Adern gefrieren. Sie würden das Baby ihren Mörderklauen entreißen, bevor sie ihr mit spitzen, giftigen Kakteenstacheln die Augen ausstechen.
Das Haus stürzt nicht ein über ihrem Haupte.
Die Kamera ahmt die Bewegung des Maschinengewehres nach, welches die Reihen der Statisten niedermäht.
Ihr aber steht der Höhenflug mit seinen 100 Umdrehungen noch immer gut.
Das Matterhorn kann gar nicht hoch genug sein, um ihren einst athletischen Körper zu erleuchten.
Allein des Volkes Gewissen hat genug der steten Wichserei im Tiefenrausch und zeigt seine mordlüsternen Haifischzähne stolz in dem Ehrenzoo der entarteten Republik.

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