raumtraum
von philo mela

 

Raumtraum


Nun schließe die Fenster, zieh´ die Türe heran,
daß kein Körnchen Atem entweichen kann.

Laß` diesen Raum nur den unseren sein
nur ein schlei´riger Traum aus der Mondzeit dringt ein.
Ohne Stimmen und Zeiten zwischen Augen der Tiefe
die, als ob in ihnen ein Kind leise schliefe,
Melodien erfinden die uns tröpfelnd besingen,
nur in Deine und meine Ohren dringen.

Leih´ mir den Gedanken der Dich g´rade streift
ich stille ihn sanft, daß er wächst, daß er reift,
und die Träume leg´ ich dann in deinen Schoß
die ich niemals gekleidet, die noch nackt und bloß,
damit Du sie wärmst und umhüllst mit dem Geist
den dein Wort und Dein laublauer Blick mir verheißt.

Unser Raum ist ein Treibhaus eine Kugel aus Licht
Die Stürme dort draußen berühren uns nicht,
Hier wuchert und sprießt ohne Weltengesetz
aus Rankengedanken und Wurzeln ein Netz,
das in sich duftpochende Leiber verwebt
bis die Wasser schwellen und die Erde bebt.

Dann die samtene Stille die sich auf uns legt.
In der Kammer, wo sich nun kein Lüftchen mehr regt,
haucht dein Mund die Sterne von silbernem Glanz,
die vom Himmel gefallen nur für unseren Tanz.
Ein seeliger liebestrunkener Duft
in der raumtraumfüllenden Sternenluft

Drum schließe die Fenster, zieh´ die Türe heran
daß kein Körnchen Atem entweichen kann

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