Ich habe einen Pickel. Mitten auf der Stirn. Einfach so. Normalerweise bekommt man so einen Pickel von zu viel Stress. Oder weil man ein Wochenende lang zu viel Alkohol getrunken hat. Oder im Urlaub, wenn die Entspannung sich einstellt und der Körperhaushalt sich ertsmal umstellen muss. Oder weil man im Urlaub einfach zu faul ist sich regelmnäßig zu waschen. Aber nicht dieser Pickel. Er war einfach da. Grundlos.

Man denkt sich, wenn man so einen neuen Pickel plötzlich bemerkt hat, wie man denn nun aussieht. Hach, wie sehe ich nur aus? Hach, wie wird er sich wohl entwickeln? Ist er wohlmöglich der Vorreiter einer ganzen neuen Heerschaar von Pickeln, die so sehr überhand nehmen, dass ich übersäht bin davon und meine echten Gesichtszüge nicht mehr zu erkenen ist, unter der Vielzahl jener Auswüchse, die dann mein Gesicht entstellen? Nein, nicht dieser Pickel. Er ist einfach da. Fraglos.

Und ist nicht auch so die Leibe? Einfach da. Während ich bei allen Menschen immer wieder abwege, ob sie mir wohlgesonnen mein Seelnheil geben oder schlecht für mein Dasein sind, ist die Person, bei der ich solche Gedanken der Anmaßung nicht hege, meine Liebe. Sie ist einfach da, ohne Fragen, die nach Antworten verlangen, ohne Gründe, die erklären, woher sie kommt.

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