Der Keller
von Jessica Sanders (jesse)

 

Vor Jahren einmal, sperrten mich meine Eltern (um genau zu sein waren es meine Pflegeeltern, weil meine richtigen ums Leben gekommen sind, als ich 3 war) in ein dunkles Kellerloch.
In diesem finstren Raum, es gab nur eine kleine Luke, die zum Garten hinausführen würde, wäre man klein genug hindurch steigen zu können. Diese Luke war so dicht bewachsen von Ranken und Sträuchern, dass kein Licht die Chance hatte zu mir durch zudringen.

In diesem Kellerraum war nichts. Weder ein Tisch, noch ein Stuhl, oder sonst irgendwas. Nur eine kleine Holzleiter, die zum Ausgang führte, die schon knarrte, obwohl man sie nicht mal bestiegen hatte. Ich hörte und spürte das alte Holz arbeiten, ständig knackte und wisperte es. Die kühlen Wände waren verputzt, aber scheinbar so alt, dass es überall blätterte und staubte. Die Decke und der Boden waren verschimmelt, der Gestank trieb mir die Tränen in die Augen.

Ich saß also auf dem Boden, auf dem kalten, von Schimmel geprägtem Boden und weinte. Ich zitterte am ganzen Körper vor Kälte und vor Angst. Ich hatte Angst. Und sie war nichtmal unbegründet. Meine Pflegeeltern hassten mich, seitdem sie, nach meiner Adoption selber ein kleines Kind bekamen und benachteiligten mich in allem, wo sie mich benachteiligen konnten. Es war grausam.

Ein paar mal ging die Tür auf. Da brachte mir meine Pflegemutter einen Hundenapf mit Wasser. (Dachte sie wirklich sich damit Respekt zu verschaffen...?) Und sie legte zwei Stückchen getrocknetes Brot daneben.

Meine Gefühle waren gefroren. Ich mochte nicht essen und nicht trinken. Ich saß nur auf dem kalten Boden und weinte. Ich weinte die ganze Zeit.

Ich habe bis heute keine Ahnung, wie lange ich in dem Keller gesessen habe. Waren es Stunden, Tage, Wochen? Ich weis es nicht.

Als ich aufwachte lag ich in meinem Bett, welches in dem Kinderzimmer stand, das meine Pflegeeltern mir eingerichtet haben.

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