Einmal zum Mond und zurück
von eb

 

Ich reiche dir die Hand zum Tanz,
dein scheuer Blick verrät die Angst,
die deiner Seele innewohnt.
Zaghaft fallen deine Finger
in die Meinen.

Ich streichel deine Innenseite,
behutsam, langsam, vorsichtig.
Du näherst dich,
legst deinen Kopf
an meine Brust.
Mein Arm umfasst dich,
hält dich, will dich
sicher, warm und glücklich sehn.

Ein Schritt, ein Zweiter
und schon bald
dreh´n wir uns in großen Kreisen.
Schneller, schneller! ruft dein Blick,
er leuchtet, wie vor tausend Stunden.
Dein Kind ist frei und du kannst sehen,
wie sich dein Herz in Meines legt
und wohlig seufzend fallen läßt,
um endlich einmal auszuruhn.

Dein Fuß hebt ab, verläßt den Boden,
wir fliegen eng umschlungen,
in Kurven und in stillem Schweben
vergeht die Zeit nur viel zu schnell.
Schon sehe ich die Erde wieder
und weiß, hier musst du landen.

Mein Arm verläßt dich und dein Kopf
muss dich jetzt wieder selber tragen.
Doch leg ich dir zum Abschluß noch
ein kleines Stück von meinem Herz
in deine Hand, umschließe es.
Es wird dich sichern, wärmen, glücklich sehn,
wenn ich schon längst vergangen bin.

Autorenplattform seit 13.04.2001. Zur Zeit haben 687 Autoren 5364 Beiträge veröffentlicht!