Verzweiflung
von Mario Schumann

 

Sie hat Krallen,
lange Klauen.
Sie will mich verletzten,
mich verwunden.
Sie hat alle Zeit,
sie kommt und geht.
Sie schlägt zu
und langsam blute ich.
Sie sitzt mir im Nacken,
ich kann sie nicht vertreiben.

Sie tötet mich,
langsam,
das was ich war,
bin,
die Zukunft.

Sie läßt nichts zurück,
nur Schatten.
Sie hat kein Gewissen,
kennt keine Gnade.
Sie läßt mich nicht entkommen,
nicht flüchten.

Ich habe nur leise Schreie
gegen sie,
Worte sind es,
kleine,
schwache,
bedeutungslose.
Dünne Ketten,
reißende Netze.

Sie kommt
und ich habe Angst.

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