Eremit
von Mario Schumann

 

Oben, wo nur lebt einsam Tier,
ist eine Höhle mein Heim,
seit damals träum ich von dir,
wie von süßen Wein.

Mit Karawanen zieht die Zeit
an meinem grauen Felsen vorbei,
hielt mich immer zum Aufbruch bereit,
warte auf den frühen Hahnenschrei.

Doch nur ein paar Worte fliegen,
hinaus an den hellen Tag,
hier grasen meines Zweifels Ziegen,
nährt ihre Milch was ich nicht vermag.

Ist es wohl nur ein Schritt,
über die alte tiefe Schwelle,
ein, noch ein weiterer Tritt,
bis hin zur klaren Quelle.

Doch saß Stunden am Eingang ich,
und wollt hinüber springen,
die Nacht erlaubt es nicht,
hör ich auch Glocken ferne klingen.

Nun fallen Tränen auf deine Zeilen,
weiß keinen Gedanken um zu schreiben,
seh nur Karawanen von mir eilen,
und schöne Pferde ferne weiden.

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