Stonewell - Ein Fall wird aufgeklärt
von TATZE

 

>> Hilfe, Hilfe, meine Nachbarin- tot, Hilfe!<<, eine aufgeregte Frauenstimme tönt aus dem Telefon der Polizeiwache „Kingheart-Street“. >> Nun beruhigen sie sich erst einmal, Mam. Und dann erzählen sie nochmals ganz in Ruhe was passiert ist.<<, versuchte sie Mr. Stonewell zu beruhigen. >>Meine Nachbarin Amy Fire im Bookpageway 7 in London ist tot, kommen sie schnell, bit-aaaargh!<< , zu hören war nur noch ein Schrei, dann war die Verbindung unterbrochen. >> Mam, Mam, können sie mich hören? Was ist passiert? Mam antworten sie doch! Mam!<< aber es kam keine Antwort, statt dessen hörte man nur ein fernes Lachen. >> Schnell, schickt einen Wagen in den Bookpageway 7.Wir müssen nachschauen was dort passiert ist!<<, rief Mr. Stonewell und winkte zwei seiner Kollegen zu. Sie machten sich sofort auf den Weg, zu dem drei Straßen entfernten Haus. Fünf Minuten später waren sie auch schon da, doch was sie dort vorfanden war schrecklich. Die Fenster waren zerschlagen, die Tür war aufgebrochen und die Blumen vor dem Haus waren zertrampelt. Langsam, vorsichtig und mit gezogenen Waffen betraten sie das Haus. In den ersten vier Räumen war nichts zu sehen, von Mrs. Fire oder irgend jemand anderen. Aber dann, es schien das Wohnzimmer zu sein. Auf dem Boden lag eine Frau, ihre Kleider waren voller Blut und Blut war auch überall auf dem Fußboden. Mr. Stonewell schickte seine Kollegen an, sie sollten die restlichen Zimmer durchsuchen, er selbst aber, ging zur Frau und fühlte ihr den Puls.>> Tot,<<, sagte er leise zu sich,>>wir kommen zu spät.<< nach einigen Sekunden, in denen er erst einmal begreifen musste, was gerade geschehen war, starrte er stumm auf die Leiche. Dann nahm er sein Handy, alarmierte die Spurensuche und den Leichenwagen.
>>Mr. Stonewell, kommen sie mal hoch, hier oben liegt noch jemand!<<, sein Kollege, Mr. Hansen stand am oberen Treppenabsatz und schaute nach unten. Schweren Schrittes begab Stonewell sich zur Treppe, und ging nach oben. Im Bad der oberen Etage lag noch eine Frau, das Telefon, womit sie die Polizei verständigt hatte, lag noch neben ihr auf dem Fußboden und ein Messer steckte in ihrer Brust. Auch bei ihr fühlte Stonewell den Puls und was er da spürte, erfüllte ihn mit Freude, denn er spürte noch Leben in ihr.>>Schnell, ruft einen Krankenwagen und einen Notarzt!<<, rief er seinen Kollegen zu. Er selbst begann mit der Erstversorgung, während sie auf die Spurensuche und den Krankenwagen warteten. Als die Frau, die, so hatte sich raus gestellt, Susan Taylor hieß, ins Krankenhaus abtransportiert worden war und die Leute von der Spurensicherung gegangen waren, riegelte Mr. Stonewell das Haus ab, begab sich in sein Auto und fuhr nach Hause, ihm stand ein langer und schwieriger Fall bevor.

Zu hause angekommen, vielen ihm sofort seine zwei kleinen Kinder, Lucy und Marc, um den Hals und aus der oberen Etage hörte er die Musik seiner großen Tochter, Marry. Als ihm dann noch seine Frau einen Kuss auf die Wange drückte, wusste er, dass er daheim war und dass er sich jetzt ersteinmal keine Sorgen mehr machen musste, über irgendwelche toten oder verletzten Frauen. Das stimmte ihn glücklich.
„Drrrr“,>>Schatz, das Telefon<<,“drrrrr“, >> Schatz, das Telefon klingelt, Schatz. Geh doch mal rann, sonst weckt es noch die Kleinen auf.<< , müde versuchte Mrs. Stonewell ihren Mann zu wecken. „Drrrrr“, >>Ja, wer da?<<, endlich war Thomas ans Telefon gegangen. >>Mr. Stonewell, sind sie das? Ich bin’s, Chris Hansen, kommen sie bitte sofort ins Krankenhaus, die Frau aus dem Haus, Mrs. Taylor ist vor etwa zehn Minuten verstorben.<<, >> Ja, ist gut, ich bin in zwanzig Minuten da!<<, antwortete Mr. Stonewell und legte auf.
Nachdem er sich hastig angezogen und seiner Frau Bescheid gesagt hatte, machte sich Stonewell auch schon auf zum Krankenhaus. Als er dort ankam, musste er feststellen, dass er schon erwartet wurde. >>Kommen sie, Inspektor, kommen sie!<<, ein Beamter führte ihn gleich zum Zimmer von Mrs. Taylor.
Als er dort hinein kam, war die Leiche schon weck und eine Krankenschwester bezog gerade das Bett neu. Mr. Stonewell sprach sofort den anwesenden Arzt an, dieser bestätigte ihm, das Mrs. Taylor nun doch an ihren Verletzungen verblutet und damit gestorben sei. Nach dieser sehr, wichtigen Information machte sich Stonewell sofort auf ins Präsidium. Nun begannen die Ermittlungen.
Als erstes holte er sich einen Kaffee, dann setzte er sich an seinen Schreibtisch und
überlegte was sie jetzt schon alles hatten.
>>Eine erstochene Frau, eine weitere erstochene Frau, ein verwüstetes Haus aber keinen Diebstahl. Die Frage ist, warum mussten diese beiden Frauen sterben? Was war das Motiv? Und wer ist der Täter? Fragen, Fragen nichts als fragen, naja heute kann ich nichts mehr tun, ich muss die Berichte der Spurensicherung und der Obduktionen abwarten.<<
Schon früh am nächsten Morgen trafen die Berichte ein.
Wie erwartet waren beide Frauen an ihren Stichverletzungen gestorben.
Insofern war der Obduktionsbericht nicht weiter wichtig.
Der Bericht der Spurensicherung hingegen war sehr interessant. Denn so wie es schien hatte die Polizei es hier mit einem absoluten Amateur zu tun.
Denn auf der Tatwaffe waren seine Fingerabdrücke und überall im Haus und im Garten hatte er seine Fußabdrücke hinterlassen. Es schien als sei der Fall schnell gelöst, denn sie hatten alles, was sie brauchten um den Täter zu überführen. Es gab nur ein Problem, keiner auf den die DNS oder die Fingerabdrücke gepasst hätten, war im Verzeichnis der Polizei zu finden. Das bedeutete, dass sie den Täter erst noch finden mussten, aber wie?!
>>Hansen, schauen sie sich mal das Umfeld der Opfer an!<<,befahl Stonewell, >>und sie Clifton, sie befragen die Nachbarn, das Übliche, ob sie etwas seltsames gesehen oder gehört haben, wer so bei Mrs. Fire verkehrte, war sie beliebt oder eher unbeliebt in der Nachbarschaft und so weiter. Ist das klar?<<
>>Ja, Inspektor, ist klar, ich habe verstanden.<<, antwortete Clifton kleinlaut.
>>Na also, und warum stehen sie dann noch hier herum? Ich denke sie haben etwas zu erledigen!<<
>> Ja, sofort Inspektor, sofort.<<
>> Na dann los!<<
Nachdem die beiden gegangen waren, nahm Stonewell nochmals seinen Zettel von gestern Nacht zur Hand, aber er konnte noch keine der Fragen auch nur annähernd beantworten, geschweige denn abhaken.
Nach etwa einer Stunde kam Mr. Hansen schon zurück.
>>Nanu, Hansen, was machen sie denn schon hier? Ich habe sie frühestens in drei Stunden zurück erwartet. Ist was geschehen?<<, fragte Mr. Stonewell da ganz erstaunt.
Daraufhin antwortete Hansen:>>Ja, auch ich hatte nicht damit gerechnet, dass ich schon so früh fertig seien würde, aber wie sich herausstellte, hatte unsere Mrs. Fire nicht mehr viele Verwandten. Nur noch ihre Frau Mutter lebt, aber die ist in einem Behindertenheim am Ende der Stadt. Und auch mit Freunden war die gute Miss Fire nicht allzuviel beglückt, so wie es scheint, war die andere Tote, Mrs Taylor, ihre einzige Freundin. Sie sehen also ich hatte nicht allzuviel zu tun, und bin deswegen schon zurück.<<
>>Ist gut. Dann schauen sie jetzt, was sie noch über Mrs. Taylor herausbekommen können und fahren sie wenn möglich auch mal zu der Wohnung von Mrs. Taylor und schauen dort nach, ob sie irgend etwas finden, was uns weiterhilft.<<
nickend drehte sich Hansen um und verschwand.

>>Wir haben ein Motiv und wir haben einen Tatverdächtigen.<<,
mit diesen Worten begrüßte Hansen Stonewell etwa drei stunden später.
>>Wieso? Wer? Was? Was sagen sie da, Hansen?<<, ganz verdutzt schaut Stonewell von seinem Schreibtisch auf.
>>Mrs. Taylor hat einen Mann und dieser Mann, Mr. Taylor wurde schon 7 mal von ihrer Freundin Mrs, Fire wegen Körperverletzung angezeigt. Wenn das kein Motiv für einen Mord ist, was dann?<<
>>Donnerwetter, ja das ist ein Motiv, für den Mord an Mrs. Fire, aber was ist mit dem Mord an seiner Frau, Mrs. Taylor, warum musste auch sie sterben?<<, entgegnete Stonewell auf die Nachricht, mit welcher der Polizist so aufgeregt in sein Zimmer gelaufen war.
Einen Moment lang blickte Hansen unentschlossen da und schien nach der Antwort zu überlegen. Dann: >>Na, wahrscheinlich hat seine Frau die Tat beobachtet, dann wurde sie von ihrem Mann entdeckt und wieder bedroht. Woraufhin sie drohte die Polizei zu benachrichtigen. Erst nahm er sie nicht ernst, doch als sie dann wirklich zum Hörer griff und uns alarmierte, da musste dann auch sie sterben.<<
Auf diese Theorie folgte eine lange Pause. >>Ja, es könnte sich tatsächlich so zugetragen haben, aber um das herauszufinden, müssen wir Mr. Taylor befragen. Also Hansen versuchen sie ihn ausfindig zu machen und wenn sie das geschafft haben, dann nehmen sie sich so viel Männer wie sie brauchen und holen sie mir den Kerl!! Verstanden?<<
>>Ja, Sir, ich habe verstanden. Ich werde sie nicht enttäuschen.<<
Einen Augenblick später, war Hansen schon verschwunden und die Tür flog ins Schloss. Stille. Mr. Stonewell stützte den Kopf in die Arme und seufzte, dann nahm er seinen Zettel und hakte ab. Motiv. Vermutlicher Grund. Vermutlicher Täter.
Den Rest des Tages geschah nichts Bemerkenswertes.
Es kam kein Anruf und auch sonst keine Nachricht von Hansen.
Gegen sechs Uhr abends kam Clifton wieder, aber er hatte nicht viel mitzuteilen, denn alles was er herausgefunden hatte, wusste Stonewell schon von Hansen. Auf diese Antwort hin, machte Clifton etwas beleidigt Feierabend.
Gegen acht Uhr ging auch Thomas Stonewell nach Hause, er brauchte Ruhe und Schlaf um sich von den Ereignissen und dem Gehörten vom Tage zu erholen.
Schon um sechs Uhr in der Früh, fuhr er am nächsten Morgen in Präsidium und da erwartete ihn auch schon Mr. Hansen. Zumindestens sah es auf den ersten Blick so aus, doch dann bemerkte Stonewell, dass Hansen zwar auf dem Stuhl vor seinem Schreibtisch saß, er aber tief und fest schlief.
>>Hey, Hansen, nun wachen sie mal auf! Haben sie Mr. Taylor gefunden? Hansen, hey Hansen!<<, Stonewell versuchte ihn zu wecken, doch es dauerte lange, bis er ihn soweit wach hatte, dass man vernünftig mit ihm sprechen konnte.
>>Mr. Stonewell, he, was machen sie denn hier? Was ist´n los? Hab ich geschlafen?<<,
Immer noch schlaftrunken, antwortete Hansen. Dann erst begriff er wirklich was vor sich ging, sprang auf, und zog Mr. Stonewell mit sich. Dabei begann er aufgeregt zu erzählen:>>Ja,äh nein, äh ja, ja, Mr. Stonewell wir haben Mr. Taylor gefunden und er war es ganz sicher! Wir haben ihn etwa 50 Kilometer von hier gefunden, wo er sich in einer Hütte im Wald versteckt hatte, und als wir das Haus, nachdem wir ihn festgenommen hatten, durchsucht haben, haben wir unterm Bett eine Hose und ein Hemd gefunden, die beide voller Blut waren. Ich hab die Sachen gleich noch gestern Nacht untersuchen lassen und dabei kam heraus, dass es sich wirklich um das Blut der beiden Opfer handelt. Als wir Mr. Taylor daraufhin vernommen haben, hat er zwar alles abgestritten, aber das Blut, das Motiv und seine Flucht sollten wohl Beweise genug sein um ihn dran zuckrigen.<< Die ganze Zeit, während Hansen gesprochen hatte, hatte Stonewell nur nickend daneben gestanden, doch jetzt wo Hansen anhielt und nach Luft rang, begann er zu sprechen:>> Das hört sich nach guter Arbeit an. Wo ist Taylor jetzt?<<
>>Im Vernehmungszimmer, wieso!?<<
>>Weil ich ihn vielleicht auch noch mal vernehmen will?!<<
Doch Hansen hatte Recht, als Stonewell das Vernehmungszimmer drei Stunden später wieder verließ, musste er gestehen, dass Mr, Taylor immer noch alles abstritt.

Zwei Wochen später war die Verhandlung vorbei und John Taylor war zu fünfzehn Jahren Haft, ohne Bewährung verurteilt worden.
Ein Jahr später, wusste kaum noch einer in London, von diesem, an sich, ziemlich populären Doppelmord.
So ist es eben, in einer Großstadt wie London, die einzigen die sich nach einem Jahr noch an so ein schreckliches Ereignis erinnern, sind die Angehörigen, bloß davon gibt es in diesem Fall ja nicht viele...


©TATZE

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