Tod einer Mutter
von Cora Corell (eury99)

 

Einfach vorbei ..

Stumm liegt sie da, wirkt klein und ungewohnt still
Wo sie doch immer so lebhaft und rührig war
Sie schloss ihre Augen für immer
Ohne Dich, denn Du warst nicht bei ihr
Ihr habt euch nicht sonderlich gut verstanden
Seit Du ausgezogen bist, lebte jeder sein Leben
Und fragte nicht groß nach dem anderen
Du wusstest nicht einmal, dass sie krank war
Denn niemand hat Dich verständigt
Und Dir war es ganz recht, nichts zu hören
Nun stehst Du vor Deiner toten Mutter
Um die du dich nicht gekümmert hast
Leise Erinnerungen an die Kinderzeit
An eine Kindheit und Momente voller Wärme
steigen in Dir auf, längst vergessene Fragmente
von Liebe und Anteilnahme, auch ein Verständnis hie und da
Es ist Deine Mutter, die nun für immer gegangen ist
Die schweigend erträgt, das auch die Gleichgültigkeit
an ihrem Grabe steht; zu spät für Reue und versöhnende Worte,
zu spät für die Einsicht, das hier der Born eines lebenslangen
Bandes der Liebe für immer erloschen und versiegt ist;
Was bleibt, ist nur die Trauer und das Erkennen der eigenen Schwächen
Und die vielen Ähnlichkeiten endlich zuzulassen, die vorher nur andere sahen.
Lebe wohl, Du, meine Mutter.
Ich liebe Dich doch.

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