Damals, als meine Stadt brannte
von Ludwig Stockinger (ok)

 

Die Zerstörung Neunkirchens und Trümmerbeseitigung

©Eigentlich ist meine Heimatstadt Neunkirchen, an der Blies im Saarland gelegen eine typische Kleinstadt in der Provinz wie es wohl Dutzende in Deutschland gibt, wäre da nicht der unselige 2. Weltkrieg mit all seinen schlimmen Folgen gekommen.Ohne dieses

Ereignis hätte man hier so weitergelebt wie bisher.Man ging seiner Arbeit bei Hütte und Bergwerken nach und Jeder kannte Jeden und man lebte mit Ergebenheit zufrieden vor sich hin bis dann der Tag kam, der alles verändern sollte.
Der 2. Weltkrieg begann.
Der 2.September 1939 brachte eine Veränderung im gesamten Leben mit sich denn der Kriegsbeginn schlug alle in seinen Bann. Nicht nur, dass sich der tägliche Lebensablauf plötzlich drastisch veränderte,nein, die gesamte Infrastruktur Neunkirchens veränderte sich so sehr,dass heute 68 Jahre danach sich eine neue, moderne Stadt mit einem besonderen Flair dem Besucher darbiete,doch soweit sind wir noch nicht dass wir über die Neuzeit reden, zuerst muss diese grauenvolle Zeit von 1935 bis 1945 die meine Stadt p0rägte Gegenstand dieser Betrachtung sein.
Es waren vornehmlich die Kriegsjahre die meine Stadt zeichneten und dies erbarmungslos.Dabei war diese typisch Deutsche Kleinstadt ohne jeden Anziehungspunkt, dafür aber andererseits mit vielen gutdenkenden Menschen bewohnt,eine Stadt die sich recht und schlecht über die Runden quälte. 1935 hatten die Bürgerinnen und Bürger zwar mit übergrosser Mehrheit "Heim ins Reich" gewählt und damit sich für Adolf Hitler entschieden, glaubten sie doch nie,dass dieser Ihr neuer Führer es soweit bringen würde,ihre Stadt in ein Chaos zu verwandeln.Doch es sollte recht schnell anders kommen.Plötzlich luden viele Frauen und Männer von denen man dies nie angenommen hätte, Schuld auf sich die in der "Reichskristallnacht am 09. Nov. 1938" ihren Höhepunkt fand.Da standen plötzlich tausende Frauen, Männer und Kinder auf dem Oberen Markt, sangen "Deutschland Deutschland über alles", hatten die Hände zum Hitlergruß erhoben und freuten sich darüber, dass die "Synagoge" welche von der herrschenden Partei-Intelligenz! In Brand gesteckt worden war völlig abbrannte.Diese Bürgerschaft die bisher wie im Dornröschenschlaf gelebt hatten feierten im Angesicht dessen, dass hier ein Gotteshaus abgebrannt wurde, Ihren Führer für seine huldvolle Art mit anderen Menschen und ihren Kultstätten umzugehen. Eine große Schande bahnte sich an und dies wu5rde mit dem "Deutschlandlied" lautstark gerechtfertigt.
Dabei waren diese Menschen Bürger, die fleißig ihrer Arbeit auf dem Eisenwerk ,der Grube oder in ihren Geschäften nachgingen.

Sie hatten sich bisher kaum groß politisch betätigt, pflegten ihren Garten und lebten zufrieden bis der große Verführer an Sie herantrat. Plötzlich wurden die Geister die Sie gerufen hatten mobil und es sollte insgesamt 10 Jahre dauern bis man sie wieder los wurde.
Sicher, es herrschte eine große Arbeitslosigkeit als die Saarabstimmung 1935 stattfand ( mein Vater war sechs Jahre arbeitslos, ein trauriges Schicksal) und gleich nach der Abstimmung 99,5% für den Slogan "Heim ins Reich" gabs plötzlich wieder Arbeit was die Menschen wohl satt machte aber die Saat der Nazis sprießen ließ.
Bei der Monostruktur der Stadt und Region blieb es nicht aus, dass hatte man einmal beim Eisenwerk oder der Grube Arbeit bekommen, man eine Lebensstellung hatte. Man versuchte natürlich seine Kinder dort unterzubringen, gelang dies, so hatten auch diese eine Lebensstellung und als Eltern hatte man genügend für deren Fortkommen gesorgt.Tagtäglich fanden viele tausend Menschen den Weg, oft von sehr weit her in unsere Stadt um hier ihren Unterhalt als Arbeiter oder Angestellter zu verdienen.Waren die Wegstrecken zu lang, dann übernachteten sie in sogenannten Schlafhäusern welche von den Firmen zu Verfügung gestellt wurden um dann am Wochenende den weiten Heimweg anzutreten und zu Hause der Frau bei der kleinen Landwirtschaft zu helfen.

Am 1.September 1939 zählte meine Stadt 39348 Einwohner die in 4628 Häusern mit 10508 Wohnungen mit 57794 qm Wohnfläche wohnten. Neben der Hütte und der Grube war Neunkirchen Eisenbahnknotenpunkt der Linien Rhein/Pfalz-Saarbrücken-Lothringen und dem Hochwald, also eine wichtige Station für die Schwerindustrie, das Handwerk und die Kaufmannschaft.
Aufgrund dieser Situation hatte die Bevölkerung ihr ausreichendes Auskommen und Arbeiter und Angestellte freundliche Wohnungen.Von Seiten der Stadtverwaltung war man bemüht, durch Ausbau der Schulen, Errichtung öffentlicher Bauten, Grünanlagen, Bädern, Sportplätzen und Erholungsstätten den allgemeinen Wohlstand zu fördern und den Fremden im "Neunkircher Rußloch" den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten.
Seit der Jahrhundertwende hatte sich Neunkirchen erfreulich nach oben entwickelt.Diese Sachlage wurde allerdings durch den 2. Weltkrieg nicht nur unterbrochen, sondern brachte für die Stadt und ihre Bürger viel Elend, Leid und unermesslichen Schaden mit sich.
Schon einige Jahre vor Kriegsausbruch ahnten viele Bürgerinnen und Bürger, aufgeschreckt durch den Bau des "Westwalls" , dass große Ereignisse auf sie zukommen mussten.Doch auch dies konnte nicht verhindern, dass die "Genossen" immer mehr Zulauf erhielten.Der zivile Luftschutz wurde aus dem Boden gestampft, die technische Nothilfe eingerichtet und die Uniformität nahm allenthalben so stark zu, aß sogar bei der Jugend, die Uniform im Vordergrund stand.

Zwischen den Fronten.
In Neunkirchen war, solange die Front im Westen noch weitab der Heimat stand, mit Ausnahme der Militär-Kranken-und Verwundetentransporte vom eigentlichen Kriegsgeschehen nichts zu spüren.Hie und da flog ein feindlicher Flieger über die Stadt, es fiel auch mal eine Bombe oder es wurde aus Bordwaffen geschossen aber ansonsten die gewohnte Kleinstadtidylle.
Mit zunehmender Verbesserung der Abwehrkräfte der uns gegenüberstehenden Nationen, der Vermehrung und des Ausbau der Luftwaffe musste und konnte man damit rechnen,dass Neunkirchen mit seinen strategisch wichtigen Zielen (Eisenwerk und Grube) irgendwann Zielscheibe für Luftangriffe werden würde.
Zur Sicherung der Bevölkerung gegen Luftangriffe wurden entsprechende Sicherungsmaßnahmen getroffen. Es wurden Luftschutzbunker gebaut die ein Fassungsvermögen von 22000 Personen hatten. Rund 8000 laufende Meter Stollen wurden gegraben.Wie man nach dem Krieg feststellte, waren viele der Schutzanlagen nur zum Teil halbfertig vorhanden gewesen. Zu Zwecken vorhersehbarer Brände, verursacht durch Bombenangriffe wurden in den Stadtteilen 20 Löschwasserteiche mit einem Fassungsvermögen von 10600cbm Inhalt angelegt. Außerdem wurden die Bachläufe mit Stau stellen zur Wasseransammlung versehen sodass die Feuerwehr in der Lage war, schnellstmöglich Wasser zu transportieren.Diesen vorsorgenden Maßnahmen hatten es viele Haus-und Wohnungsbesitzer zu verdanken,dass Ihr Eigentum vor dem totalen Ausbrennen gerettet werden konnte.
Die Zahl der bei Bombenangriffen ums Leben gekommenen Bürgerinnen und Bürgern konnte im Verhältnis zu den schweren Angriffen als erfreulich! gering bezeichnet werden, sagt eine Meldung aus diesen Tagen aus.Bei den Angriffen sind nach Angaben des Standesamtes 293 Bürger der Stadt, 42 Ortsfremde und 15 Ausländer, also insgesamt 350 Menschen umgekommen,ohne diejenigen zu zählen, die nachträglich ihren Verletzungen erlegen sind oder als Unbekannte beerdigt wurden. Die Gesamtzahl der ums Leben gekommenen dürfte mit 400 Personen nicht zu hoch gegriffen sein.
Für all die Anlagen musste die Stadt nicht zahlen doch entstanden ihr enorme Lasten durch die Unterhaltung und Überwachung der Anlagen.So sehr man sich auch bemüht hatte, den Schutz der Bevölkerung sicher zu stellen, so konnte das Gesamtschicksal Neunkirchens nicht in sichere Bahnen gelenkt werden.

Die Luftangriffe mehrten sich.
Die Angriffe auf die Stadt mehrten sich nach der Landung der Alliierten Truppen an der französischen Küste, sie wurden durch den unsinnigen Befehl der Naziregierung und am Schluss durch die Aufforderung derselben, jedes Dorf und jede Stadt zum Widerstandsnest und somit zur Festung auszubauen,für die Bevölkerung zur unerträglichen seelischen Belastung.
Während der Kriegsdauer war in Neunkirchen und Umgebung, nimmt man einige Militärkommandos beim Frankreichfeldzug 1939/40 und einigen Flak-und Maschinengewehrstellungen zur Sicherung der Werksanlagen aus, keine kriegswichtige Stellung vorhanden. Neunkirchen war somit eine offene Stadt und hätte der letzte fürchterliche Luftangriff vom 15. März 1945 nicht noch den verbliebenen Rest der Innenstadt auch noch zu 50% zerstört, es hätte viel Elend, Kummer, viele zerbombte Wohnungen und die Vernichtung von Existenzen verhindert werden können.
Erstmals wurde Neunkirchen am 27. Mai 1944 mit Sprengbomben angegriffen wobei vornehmlich die Eisenbahnanlagen auf der Oberschmelz und Niederneunkirchen Ziel waren.Hier forderte der Angriff allein 43 Tote, die Bahnanlagen wurden stark zerstört und im Stadtteil Schlawerie/Sinnerthal viele Häuser zerstört. Dies brachte einen Vorgeschmack auf das, was noch folgen sollte.

Weitere Angriffe folgten am 16. Juli 1944 wobei der Stadtteil Scheib Ziel der Angriffe war während drei Tage später am 19. Juli 1944 die Unterstadt Ziel war und erhebliche Schäden mit sich brachte.Die Angriffszeit räume wurden nunmehr immer kürzer und die Tage 5. Oktober 1944, 4. November 1944, 30. November 1944 sorgten dafür, dass die Bevölkerung in immer mehr Angst und Schrecken versetzt wurde. Die Angriffe häuften sich nun so stark, daß die Bevölkerung in den Monaten ab Dezember 1944 bis März 1945 die Luftschutzkeller kaum noch verlassen konnten. Der letzte und schwerste Angriff erfolgte wie Eingangs schon gesagt am 15. März 1945, ein paar Tage vor dem Einmarsch der alliierten Truppen,die dazwischen noch mit starkem Artilleriefeuer welches nur! Gebäudeschäden verursachte,glaubten Neunkirchen sturmreif schießen zu müssen. Im Nachhinein ließ sich die Anzahl der Spreng-und Brandbomben, die Anzahl der Bordwaffenbeschüsse u.a. nicht mehr feststellen. Die Stadt sah an den getroffenen Stellen einem großen Trichterfeld einer Riesenschlacht ähnlich, ganze Häuserfronten gab es nicht mehr, sie wurden Opfer des tagelang wütenden Feuers und die Feuerwehr konnte an eine geregelte Löscharbeit während der Massenbrände nicht denken.Wie gesagt, Neunkirchen war nach dem letzten Angriff ein einzig großes Feuermeer und ein riesengroßer Trümmerhaufen. Es wurde festgestellt, dass nach den Angriffen und bei der anschließenden Trümmerbeseitigung noch weit über 100 Sprengbomben und Granaten als Blindgänger gefunden wurden, weiterhin mussten über 3000 Brandbomben beseitigt werden.
Nach jedem Angriff wurde versucht, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln,durch Heranziehung auswärtiger Arbeitskräfte, Beschlagnahme von Baustoffen und Hilfsbaustoffen Häuser und Wohnungen zu retten sowie die Bevölkerung vor den Witterungseinflüssen zu schützen. So wurde das Elend der Bewohner und Ausgebombten nach jedem Angriff größer, die Familien mussten enger zusammenrücken oder nach auswärts ziehen um überleben zu können.
Die Auswirkungen der Angriffe.
Bei den Angriffen, die in der Hauptsache den Stadtkern, die Stadtteile Niederneunkirchen, Schlawerie/Sinnerthal betrafen, wurden rd. 15 Kilometer städtische Straßen mehr oder minder stark beschädigt. Dabei wurden die Versorgung-und Abwasserleitungen zerstört, die Straßen waren vom Schutt übersät sodass ein Verkehr dadurch fast unmöglich wurde.
Die örtliche Feststellung der eingetretenen Schäden ergab, dass von 4628 Häusern der Stadt zerstört wurden:
Zu mehr als 85% 464 Häuser=10%
von 70% bis 85% 312 Häuser= 6,75%
von 50% bis 70% 387 Häuser=8,35%
von 30% bis 50% 263 Häuser=5,6%
von 20% bis 30% 261 Häuser=5,6%
von 10% bis 20% 613 Häuser= 13,3%
unter 10% 1330 Häuser=28,8%
zusammen 3630 Häuser = 78,4%
Unbeschädigt oder nur unwesentlich beschädigt blieben 998 Häuser = 21,6%
Die weiteren Folgen der Angriffe waren, daß statt der bereits erwähnten 39346 Einwohner am 1. September 1939 am 1. April 1945 nur noch 24200 Einwohner gemeldet waren welche in 3668 Häusern mit 8198 Wohnungen mit 371435qm Wohnfläche untergebracht waren.
Außer den Wohngebäuden wurden im Stadtbereich folgende öffentliche und dem Gemeinwohl dienenden Gebäude oder Anlagen zerstört bzw. stark beschädigt:
Das Bahnhofsgebäude mit Nebengebäuden der Eisenbahnverwaltung, Eilgutschuppen, Güterschuppen und fast alle Stellwerke mit Signalanlagen, Weichen und Geleisen. Die Verwaltungsgebäuden der Grubenverwaltung am Kuchenberg, das staatliche Finanzamt, das Haus der Kreisleitung (Jägermeisterhaus am Schloßberg) sowie das der Stadt gehörende Amtsgericht in der Gerichtsstraße.
Die Stadtverwaltung verlor ihr Rathaus in der Wellesweilerstraße, die Schulen,Wellesweilerstraße,Langenstrichstraße, Friedrichstraße,Sinnerthal, die städtische Berufsschule, den städtischen Saalbau, die Stadthauptkasse und den Fuhrpark als Totalschäden.Insgesamt fielen 50 Schulklassen durch den Krieg völlig aus sodass auch hier ein entscheidender Mangel auftrat. Beschädigt ja sogar zum Teil unbrauchbar waren das städtische Sozialamt in der Gasstraße,das Elektrizitätswerk, das Gaswerk mit Nebengebäuden, die Schulen Schlawerie, Gerichtsstraße, auf der Scheib,Jägerstraße, Falkenstraße und Bachstraße.Die Pauluskirche und die Herz-Jesu Kirche, letztere mit Pfarrhaus und das Peter-Friedhofenhaus wurden total zerstört.Die Christuskirche, das evgl. Gemeindehaus, die Marienkirche und das Marienstift wurden sehr stark beschädigt.Im Viktoria-Krankenhaus und dem St. Josefs-Krankenhaus waren der Dachstuhl und die oberen Stockwerke völlig ausgebrannt.Das Knappschafts-Krankenhaus und das Theodor-Fliedner-Krankenhaus trugen erfreulicher Weise nur geringen Schaden davon.

Es begannen die Aufräumarbeiten.
Sofort nach dem letzten Angriff und dem Einmarsch der Amerikaner wurde die Bevölkerung aufgerufen, in Gemeinschaftsarbeit zusammen mit der Stadt und den Unternehmern und Betrieben die herumliegenden Trümmer der Häuser und Bombentrichter soweit zu beseitigen, dass die Hauptverkehrspunkte-und Straßen sowie andere Straßen passierbar wurden. Zum Teil wurden die Schuttmassen abgefahren zum anderen, da Arbeitskräfte und Fahrzeuge nicht ausreichend vorhanden waren, auf den Bürgersteigen abgelagert. So blieb es nicht aus, dass die Schuttmengen sich auf freien Plätzen der Stadt aufstauten und bei der später erfolgten Räumung beseitigt werden mussten. Auch wurden die Bombentrichter in Feld und Wald damit verfüllt und eingeebnet.Die Stadtteile Kohlhof, Furpach und Wellesweiler wurden von den Trümmern völlig befreit.
Bei dieser ersten großen Räumungsaktion die bis Januar 1946 andauerte wurden rd. 35000cbm Schutt abgefahren oder in Bombentrichter verfüllt. Die Kosten der freiwilligen Arbeit der Bürger beliefen sich auf nur RM 102365,34 eine unglaublich niedrige Zahl. Leider konnte die Zahl der geleisteten Stunden nicht festgestellt werden. Die Stadtverwaltung hatte mit ihrem Tiefbauamt die städtischen Straßen, Brücken und Kanäle, die städtischen Betriebe die Wiederherstellung der Gas-,Wasser-,und Elektrizitätsversorgung; die Straßenbahn, die Ingangsetzung der Linien; die Hochbauabteilung die Benutzung der noch stehenden Schulgebäude, Unterbringung von Schulklassen in Behelfsräume und die Unterbringung der zerstörten Verwaltungsdienststellen zu bewältigen. Eine harte Zeit war angebrochen doch konnte man durch den eingetretenen Frieden wenigstens "Licht im Tunnel" sehen.
Die zweite Räumungswelle der Stadt von Schutt und Trümmern setzte dann ein, als die Verwaltungs-Kommission des Saarlandes die Rechtsordnung über Leistung der Gemeinschaftsarbeiten vom 15.Februar 1946 erlassen hatte. Hier war nach dieser Verordnung jeder arbeitsfähige Bürger zwischen dem 16.und 55. Lebensjahr zur kostenlosen Ableistung von Räumungsarbeiten verpflichtet, eine Angelegenheit die auch den Autor in Aktion sah. Diese Verpflichtung hing von der Arbeitstätigkeit und dem Gesundheitszustand des Einzelnen ab, doch drückten sich viele. Zur Durchführung dieser Gemeinschaftsarbeiten wurde die Stadt in Räumbezirke aufgeteilt und die Arbeitskräfte nach Bedarf in die Bezirke zur Ableistung geschickt. Es sollten pro Woche vier Arbeitsstunden geleistet werden, ehemalige Parteigenossen (PG) mussten zwei Stunden dazulegen.Anfang Mai 1946 wurde die Aktion begonnen, sie konnte jedoch nicht zum beabsichtigten Erfolg führen da es vor allen Dingen im hügeligen Stadtgebiet an Fahrzeugen die damals von der Fahrbereitschaft nicht freigegeben werden konnten, sowie an Fuhrwerken fehlte. Zum Abtransport wurde hauptsächlich auf ebenen Strecken mit einer Feldbahn sich geholfen. Auch machte sich infolge der vielen Freistellungen bei der Gemeinschaftsarbeit ein Widerwille gegen diese freiwillige und kostenlose Arbeit bemerkbar was zur Folge hatte, dass die Arbeitsmoral bis auf 7% der Aufgerufenen sank. Um diesen Missstand auszugleichen und die Förderung zu erhöhen wurde bei den Gemeinschaftsarbeiten eine Firma für Gleisarbeiten und freigewordene städtische Arbeiter zusätzlich beim Abtransport eingestellt. Diese Leistung der zweiten Räumung belief sich auf 7611 Stunden der Gemeinschaftsarbeiter,15412 Stunden des Unternehmers und 11368 Stunden der städtischen Arbeiter zusammen in 34391 Arbeitsstunden umgerechnet 4298 Tagwerken 4703 cbm Förderung zur Freilegung von Straßen insbesondere der Unterstadt.Hier waren RM 51216,73 an Kosten zu verbuchen. Insgesamt waren zur Gemeinschaftsarbeit im Zeitabschnitt von Mitte Mai bis November 1946- 945 Personen, freigestellt waren rd. 400 Personen und angetreten waren 241 Personen so dass der Prozentsatz der Arbeitswilligen 44,41% betrug.
Im Dezember 1946 begann die 3. Räumungsaktion und hier musste wegen der früh hereinbrechenden Dunkelheit und wegen des schlechten Wetters die Aufgerufenen dann nicht mehr antreten.Die Freisetzung städtischer Arbeiter und Arbeitskräfte der Unternehmer brachte deren Weiterbeschäftigung um die Kosten der Arbeitslosenunterstützung zu vermeiden.
Nun, da die Straßen der Unterstadt geräumt waren und nicht genügend Fahrzeuge zur Verfügung standen wurde in der hügeligen Mittenstadt eine weitere Feldbahnlinie eingerichtet, der Schutt wurde zu einer Zwischenablage geschafft und von dort mittels Feldbahn zum Schuttplatz transportiert. Durch diese doppelte Verladung und die Einstellung von Arbeitern die ja bezahlt werden mussten, erhöhten sich die Kosten enorm.Im Laufe der Monate März, April und Mai 1947 wurde dann die Zahl der Arbeitskräfte und die der Unternehmer verringert und wiederum Gemeinschaftsarbeiter, soweit sich solche bereit fanden in geringer Zahl eingesetzt. So konnte es nicht ausbleiben, dass die Gesamtleistung in den Monaten Mai bis August 1947 entsprechend zurück ging sodass für den dritten Räumungszeitraum von Dezember 1946 bis August 1947 folgende Zahlen ermittelt wurden.
3622 Stunden der Gemeinschaftsarbeiter
18266 Stunden der städtischen Arbeiter
12042 Stunden der Unternehmer
also insgesamt 33930 Arbeitsstunden oder 4242 Tagwerke.
Es wurden in diesem Zeitraum 12482cbm Schuttmengen, davon abgefahren 7855cbm,an Ort und Stelle eingebaut oder doppelt gefördert 4627cbm bei einem Kostenanfall von RM 129367,03.
Die vierte Räumung.
Die Verwaltungs-Kommission des Saarlandes hatte am 16.Mai 1947 die Rechtsanordnung zur Änderung der Verordnung über Neuordnungsmaßnahmen zur Beseitigung von Kriegsfolgen erlassen. Nach dieser Rechtsordnung hatten die Gemeinden die Trümmer von den Grundstücken zu entfernen und einer entsprechenden Verwertung zuzuführen. Der Stadt Neunkirchen oblag nunmehr die Pflicht, nicht nur wie bisher die Räumung der Straßen und der darauf lagernden Schuttmassen zu beseitigen, sondern auch den Hausschutt nebst den Trümmern zerstörter, unbrauchbarer Häuser samt Gefahrenstellen in den verbleibenden zerstörten oder beschädigten Häuser durchzuführen.Die Regierung des Saarlandes hatte zu diesen Arbeiten die Unterstützung durch Hergabe von Beihilfen in Aussicht gestellt und von Neunkircher Seite aus wurde ein Räumungsplan vorgelegt.Um die im Kostenvoranschlag festgelegten 140000cbm Schutt-und Trümmermassen zu beseitigen, war mit Rücksicht auf den schlechten Erfolg beim Einsatz der Gemeinschaftsarbeiter,die Heranziehung der Unternehmer notwendig.Da andererseits nunmehr die Bezahlung der Gemeinschaftsarbeiter gestattet wurde, konnten diese als Hilfskräfte den Unternehmer überstellt werden.In fünf Einzellosen wurden die Arbeiten ausgeschrieben und der Zuschlag erfolgte durch den Stadtrat.Die Schlußräumung konnte somit im September 1947 verstärkt in Angriff genommen werden.
Da inzwischen auf dem Baumarkt ein Stillstand eingetreten war fand eine große Zahl von Bauarbeitern und Hilfsarbeiter besonders im Winter und bis zum Schluss der Räumungsarbeiten Beschäftigung. Teilweise war es sogar möglich, zeitweise an Arbeitsmangel leidende Betriebe durch die Übernahme ihrer Arbeiter, über die schlechte Zeit hinweg zu bringen sodass die Arbeiter, besonders aber Facharbeiter den Betrieben erhalten blieben die sonst womöglich abgewandert wären.
Um dem immer noch stillstehenden Eisenwerk zu helfen wurde der Werksleitung die Räumung der Werkstraßen und Häuser im Bereich der Hütte (Niederneunkirchen) übertragen sodass hierbei rd. 190 Arbeiter monatlich je 14 Tage lang als Gemeinschaftsarbeiter tätig sein konnten. Erleichtert wurden die Arbeiten dadurch, dass die Stadt

und das städtische Räumungsamt nunmehr Fahrzeuge, Traktoren und Fuhrwerke verstärkt einsetzen konnte da die Fahrbereitschaft nach der Angliederung des Saarlandes keine oder nur noch wenige Transporte durchzuführen hatte. Selbstverständlich wurden Feldbahnen weiterhin eingesetzt und neue näherliegende Schuttplätze freigegeben.
Vor der Räumung eines Straßenzuges fand eine Besichtigung statt bei der abbruchreife Bauten und Gefahrenstellen durch das Stadtreinigungsamt festgestellt wurden. Die Eigentümer wurden entsprechend den Vorschriften benachrichtigt und aufgefordert, zu reagieren.Vorsorglich gegen spätere Reklamationen wurden alle Schadensobjekte fotografiert und in einer eigenen Liste Eigentümer eingetragen sowie der Zustand des Hauses festgelegt.
Erneut wurde die Bevölkerung zur Arbeitsleistung aufgerufen, mit den Geschäftsinhabern und den Betrieben wurde, soweit dies möglich war, ein gemeinsamer Einsatz des Betriebes vereinbart.Die so rekrutierten Gemeinschaftsarbeiter erhielten, wenn Lohnausfall stattfand, den vollen Lohnausfall vergütet. Den Unternehmern wurden die Leute zugeteilt und die verfahrenen Stunden mit RM 1,-später nach Einführung des französischen Franken mit Frs.60,-dem Unternehmer angerechnet und in Abzug gebracht.Die volle Bezahlung gut bezahlter Gemeinschaftsarbeiter war vertretbar, da ein großer Teil der Einberufenen Beamten und Angestellte waren, die keinerlei Rückvergütung in Anspruch nahmen.
Bis Ende Juli 1948 dauerten die Räumungsarbeiten. In dieser Zeit waren 6408 Bürger zur Ableistung von monatlich einheitlich acht Stunden aufgerufen worden.An Freistellungen waren 2620 zu verzeichnen sodass 3788 Bürger übrig blieben.Hier bleibt festzuhalten, dass von der Anfangsbeteiligung von 53% der Aufgerufenen am Ende nur noch 4% übrig geblieben waren, angetreten waren im Januar 1948 als Höchstzahl ganze 830 Personen.
Da die Unternehmer bei der Beschäftigung von Gemeinschaftsarbeiter nicht die Leistung der eigenen Arbeiter erzielten, die Gemeinschaftsarbeiter aber bezahlt werden mussten,hat die zuständige Kommission für Gemeinschaftsarbeiten von den in der Rechtsverordnung vorgesehenen Zwangsmaßnahmen zur Ableistung der Arbeiten großzügig Abstand genommen.
Bei der vierten Räumung wurden geleistet:
44300 Stunden der Gemeinschaftsarbeiter
28441 Stunden der städtischen Arbeiter
273829 Stunden der Unternehmer
346570 Gesamtstunden oder 43321 Tagwerke
Gefördert wurden:122391cbm Schuttmengen
Davon wurden 95402cbm den Schuttstellen zugeführt und 26989cbm an den Räumstellen eingebaut oder doppelt transportiert.
Außerdem wurden noch 3962,38cbm Mauerwerk abgebrochen.
Selbstverständlich war, dass bei der Räumung der Stadt und der Niederlegung von Bauten möglichst alle verwendbaren Baustoffe aussortiert, gesammelt und zur Wiederverwendung an Baulustige gegen Bezahlung abgegeben wurde oder dem eigens eingerichteten städtischen Lager des Räumungsamtes zugeführt wurde.
Sichergestellt wurden:
947146 Stück Backsteine
2514,40 cbm Bruchsteine
82,853 Tonnen Baustahl
48,805 Tonnen Altmaterial
hinzu kamen Armaturen, Rohre u.a.sowie zumeist unbrauchbares Bauholz welches als Pfosten, Abdeckhölzer und Brennholz Verwendung gefunden hat.
Trotz sorgfältiger Aussortierung der Baustoffe, hat sich mancher Sozialrentner und Kriegsbeschädigter nach Ausstellung einer Bescheinigung einen willkommenen Nebenverdienst durch das Aussortieren von Backsteinen, Eisenstücken u.a. brauchbarer Dinge die ihm kostenlos überlassen wurden, auf den Schuttplätzen verdient.
Insgesamt beliefen sich die Kosten dieser vierten Räumung nach Angaben der damaligen Stadtkasse auf RM 54397,27 einschließlich der noch offenstehenden Rechnungen in Höhe von Frs. 91.500.000,-
Bei dieser Kostenrechnung ist zu beachten, dass diese Zahlen rein buchungsmäßig erfasst wurden, d.h.dass jeweils Kosten aufgeführt sind, die im Zeitabschnitt der Räumung verbucht wurden.Es sind in den einzelnen Buchungsabschnitten jeweils noch Kosten der vorhergehenden Räumung enthalten, da dazu notwendige Rechnungen erst später eingegangen sind. Zu berücksichtigen bei der vierten
Räumung sind auch RM 6058,- und Frs. 2.400.000,- an Arbeitsleistung für die umfangreichen Abbrucharbeiten, das Sortieren und den Abtransport von Baustoffen.

Eine traurige Bilanz wurde gezogen.
Insgesamt ergaben sich durch die Beseitigung von Trümmern und Schutt durch die Stadt und private Grundstücksbesitzer nachfolgende Zahlen:
Arbeitsleistung durch die Stadt Privat zusammen
Schuttmengen
bewegt 174 576 cbm 10424cbm 185000cbm
abgefahren 137 448cbm 8552cbm 146000cbm
eingebaut 37128cbm 1872cbm 39000cbm
abgebr. Mauerwerk 3962 cbm 1037cbm 5000cbm
gewonnene Backst. 947146 Stück 252854 Stck. 1200000Stk
gew. Bruchsteine 2514 cbm 985cbm 3500cbm
Baueisen 82,853 To. 15 To. 98To.
Altmaterial 48,8 To. 11,1To. 60To.
An Stunden wurden von der Stadt geleistet:
25533 der Gemeinschaftsarbeiter
58075 der städtischen Arbeiter
301283 der Unternehmer
Gesamt 384891 Stunden oder 51861 Tagwerke
Die Stunden der Unternehmer und Privaten für ausgeführte Arbeiten außerhalb der städtischen Räumungsaktionen können nicht angegeben und nicht geschätzt werden.
Zur Ableistung zu Gemeinschaftsarbeiten waren vorgesehen:
7353 Bürger der Stadt
3020 davon waren freigestellt
4333 sollten antreten
1071 leisteten die Arbeit
eine, man sollte es nicht glauben Armutsbilanz der Bürger beim Einsatz für Ihre Stadt der nichts hinzuzufügen ist.
Um den Abtransport zu bewältigen wurden abwechselnd folgende Gerätschaften beschäftigt:
1 Dampflokomotive mit 20 Loren des Eisenwerks
2 Dieselloks der Unternehmer und 20 Loren
1 Bremsberg mit 2 Loren
mit zusammen 33529cbm Förderleistung
zeitweise bis zu 15 Lastwagen, vier Fuhrwerke und zwei Traktoren mit zusammen 103319cbm Förderung
Der Rest von 37218cbm wurde entweder in Baustellen eingebaut oder doppelt transportiert.
Es wurden total niedergelegt:
9 öffentliche Bauten
2 Kirchen
1 Gymnasium
1 Lyzeum
1 Berufsschule
4 Schulhäuser und
141 private Häuser
Um diesen Riesenberg von Schutt bewältigen zu können kamen RM 337 347,04 und rd. Frs. 91 500 000,- an Geldmittel durch die Stadt zum Einsatz. Rechnet man den Franken zum Kurs von RM 1,- gleich 60,-Franken um, so kommt man auf den Betrag von 1.860.000,-Reichsmark
185 000cbm Schuttmassen wurden beseitigt.
Die Schuttmengen in Höhe von 185.000cbm bedürfen einen cbm Inhalt einer Pyramide von 100 Meter Länge, 100 Meter Breite und 55,50 Meter Höhe was aufzeigt, wie gewaltig die Schuttmassen (ohne das persönliche Elend und die Angst und Not) waren, die uns der Nationalsozialismus mit seinem Slogan vom 1000jährigen Reich Deutscher Nation hinterlassen hat.
Die Kosten der Schuttbeseitigung .
Die Schuttbeseitigung stellte höchste Anstrengungen an Alle und brachte mit der 4.Räumung das Ende der Räumung was nicht gleichzusetzen ist mit dem Wiederaufbau der zerstörten Stadt.Hier dauerte es noch viele lange Jahre bis die Baulücken geschloßen werden konnten wobei auch heute noch Häuser in Neukirchen stehen die damals mehrstöckig waren, heute aber nur noch einstöckig sind, sehr zum Leidwesen der sehr aktiven Stadtverwaltung.
Es wurden in den vier Räumungsabschnitten insgesamt 51 795 Tagewerke Schutt durch Unternehmer, Gemeinschaftsarbeiter und städtische Arbeiter beseitigt. Dies waren 103914 Lastwagen bzw. Fuhrwerke und 33529 Lok-und Lorenladungen. Die Baukostenauslagen betrugen in Saarmark gerechnet 337.346,44 SM und 91.500.000,- Franken.
Aus alten Akten zu den Angriffen.
Bei meinen Recherchen stieß ich auf alte Akten bzw. Meldungen über Luftangriffe ab 21. Februar 1945 woraus ich zitiere.
Luftangriff am 21.Februar 1945 auf den Stadtteil Heinitz.
der Angriff erfolgte um 16.20 Uhr und dauerte bis 16.50 Uhr.
Die Zahl der angreifenden Flugzeuge sieben amerikanische Jagdbomber. Angriffsziel: Kokerei Heinitz. Abwurf mittel: 20 Sprengbomben mittleren Kalibers.100 Stabbrandbomben. Personen kamen keine zu Schaden.Total zerstört wurde das Gasreinigungsgebäude, ein Wasserhochbehälter und ein Kühlgerüst. Schwer beschädigt wurden zwei Gasometer, die Hauptgasleitung sowie einige Teer-und Wasserrohrleitungen.Der Produktionsausfall betrug eine Woche.
Der Bericht von Julius Müller, Besitzer der Dampfziegelei Wellesweiler über den Angriff vom 21.Februar 1945 sieht folgende Aufstellung.
Personenverluste 1 Toter, 1 Schwerverletzter, 2 Verwundete, 2 Leichtverletzte. Ausgefallene Fertigung: 1.000.000 Ziegelsteine pro Monat. Dauer des Ausfalls: Totalschaden. Die Beschaffung der erforderlichen Maschinen dürfte unter den heutigen Umständen im Laufe dieses Jahres nicht mehr möglich sein.
Es fielen aus.
1 Flammrohr-Kessel mit 104qm Heizfläche mit allen dazu gehörenden Armaturen, 2 Kessel-Speisepumpen sowie sämtliche Dampf - und Wasserleitungen. Eine Dampfmaschine 180 PS, eine Dampfmaschine 45 PS, ein automatischer Beschicker, ein Kollergang, ein Grobwalzwerk, ein Feinwalzwerk, eine Ziegelpresse, ein Keller-Vollabschneide-Automat mit Hubgerüste und Absetzwagen sowie die gesamte Trasmissionsanlage nebst der künstlichen Trockenanlage.Diese Schäden wurden von fünf Sprengbomben verursacht. Dieser Bericht der von Firmeninhaber Julius Müller selbst erstellt wurde schließt mit der Bemerkung, dass die Beschädigung des Büro-und Gefolgschaftshauses derart groß sind, dass eine Benutzung einstweilen nicht möglich ist und mit dem Deutschen Gruß
Heil Hitler
Am gleichen Tag war Wellesweiler wiederum Angriffsziel und zwar betraf es die Reichsbahnstrecke Neunkirchen-Homburg, die Eisenbahnunterführung sowie den Nordwestausgang Wellesweiler.Dabei wurden 1 Ukrainer getötet, 2 Männer leicht verwundet,1 Ukrainer schwer und ein weiterer leicht verletzt.Dieser Angriff wurde von zwei Jagdbomber vermutlich amerikanischer Herkunft geflogen.
Am 23. Februar 1945 war Wellesweiler wiederum Angriffsziel von 4 amerikanischen Jagdbombern. Es wurde eine Sprengbombe abgeworfen die wiederum die Bahn als Ziel hatte.Personen-Gebäude-oder sonstige Sachschäden wurden nicht festgestellt.
Am 23. Februar 1945 erfolgte in der Zeit von 15.30 bis 16.40 ein Angriff auf die Stadt und den Stadtteil Sinnerthal wobei 17 Spregbomben mittleren Kalibers ihre Ziele trafen. Dabei wurden 2 Männer schwer, 2 Männer leicht und 2 Frauen leicht verletzt. Getroffen wurden die Bahnstrecken Neunkirchen-Reden in der Nähe des Hauptbahnhofs Neunkirchen,das Neunkircher Eisenwerk, die Badeanstalt am Hochofen sowie die Sinteranlage deren Betrieb bereits wegen Bombardierung seit dem 30.November 1944 ruhte.Es gab größere Rohrleitungsschäden und an rd. 50 Häusern wurden die Dächer abgedeckt und die Glasscheiben zerstört.
Der 25. Februar 1945 sah plötzlich über der Stadt zwei Jagdbomber im Tiefflug die sieben Sprengbomben abwarfen und folgende Schäden anrichteten: Hauptbahnhof Neunkirchen, abgestellte Personen - und Güterwagen auf der Nahbahnstrecke sowie die Autowerkstatt Fickeisen am Nordufer.In der Norduferstraße wurden vier Wohnhäuser leicht beschädigt. Personen wurden nicht in Mitleidenschaft gezogen.
Vier Jagdbomber griffen am 1. März 1945 um 17.45 Wellesweiler an. Angriffsziele waren Fahrzeuge auf der Hauptverkehrsstraße zwischen Wellesweiler und Homburg und in der Nähe der Bahngrenze Höcherberg.Personen kamen dabei wie ein Wunder nicht zu Schaden.Um 12.35 gab es Fliegeralarm,um 16.42 Vorentwarnung und um 18.47 Entwarnung.
Am 11. März 1945 griffen in drei Angriffswellen zuerst 4 amerikanische Flugzeuge Neunkirchen an, denen in zwei Wellen jeweils weitere 10 Flugzeuge folgten. Das Wetter war trüb und der Himmel stark bewölkt. der Anflug erfolgte aus nordöstlicher Richtung in einer Höhe von ca. 2.000 Meter.Es wurden während der drei Angriffswellen 112 Sprengbomben mittleren Kalibers und 10 Brandbomben auf Schanzarbeiter im freien Gelände,im Waldgelände der Lakaienschäferei, auf den Bahnhof, den Güterbahnhof sowie auf das Neunkircher Eisenwerk abgeworfen.Bei diesem Angriff fielen 2 Schanzarbeiter, 1 Italiener und zwei Ostarbeiter den Angriffen zum Opfer.
Einen Tag später am 12.März 1945 erfolgte ein neuerlicher Angriff von 12 Kampfflugzeugen um 14.45Uhr. Der Anflug erfolgte aus südwestlicher Richtung in einer Höhe von ca.1500 Metern. Abgeworfen wurden 19 Sprengbomben, davon waren zwei Blindgänger. Angriffsziele waren vornehmlich Luftschutzkeller in der Ludendorffstraße, in der Brunnenstraße wobei ein Ausgang verschüttet wurde.Auf der Rote-Kreuz-Siedlung fielen 5 Sprengbomben schweren Kalibers, davon waren Gottlob zwei Blindgänger.An Personenschäden vermeldet der Bericht: ein Mann und eine Frau gefallen, vier Männer und zwei Frauen schwer und ein Mann und zwei Frauen leicht verletzt.Im Einsatz waren. der 1. Zug der II. Inst. Bereitschaft,eine Gruppe des 3.LS.San.Zuges und die LS.-Rettungsstelle.
Es bedarf abschließend noch der Feststellung lieber Leser, dass meine Stadt mittlerweile wiederum von Krisen geschüttelt wurde, das heutzutage kein Eisenwerk und keine Grube mehr in unserer Stadt steht und dass es der Verwaltung gelungen ist, das ehemalige größte Dorf Preußens, Neunkirchen in eine moderne Dienstleistungsstadt mit eigenem Flair umzugestalten zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger sowie vieler Besucher die jährlich zu uns kommen.Schauen Sie doch auch einmal herein..

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