Friedrich's I. Monolog
von Marcel M (marcelm)

 

Friedrich:
"Und einmal mehr erzählt die Zeit die Fabel
des lebend Mannes Untergang zum Tod.
Gesunk'ne Seel, ein Wrack des wahren Wahnsinns.
Erzähl die Fabel grauer Tage neu.

Und einmal mehr vergeht die Zeit, die Stunde,
des lebend Mannes Untergang ist da.
Gesunk'ne Seel, ein Wrack zerrissnen Denkens.
Erzähl das Los ein letztes mal von vorn.

Geburt eines Genies und Tot dem Irrsinn,
verwachsen Gottes wuchernd' Ranken Wahn,
und Tot des Geistes, Tot des alternden Gedankens,
und Tot des Wissens, Tot der neuen Welt

Es sei dies Gottes letzter großer Schöpfung
die letzte Reise, letzte Fahrt und Halt.
Ein Wink des Abschieds, kalter Wissenswusel,
der haucht den letzten warmen Musenkuss.

Ich sterbe wie gelebt, allein erzählend.
Mein Forum ist am Tage menschenleer.
Gesucht, gefunden hab ich nur die Tiere,
Gesucht mit Kerze und Verstand; versagt.

Es schließt mein Brief ein schmerzend' klingend' Abschied.
Es schließt mein Werk ein schwarzes Requiem.
Es schließt mein Leben, Schmerz und Leid des Todes.
Aufwiedersehn mein Freund der alten Zeit."

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