Reise
von gwennifer

 

„Habt ihr vielleicht einen Augenblick Zeit?“ Dunkel erklang die Stimme des Mannes.
Sie sah auf, hielt für einen Augenblick stille in ihrem Tun. „Im Augenblick bin ich leider beschäftigt und später muss ich noch einige Besorgungen machen. Worum geht es denn?“ fragte sie ruhig.
Er schüttelte den Kopf. In seine harten Züge war etwas eigenartiges getreten, das sie nicht deuten konnte.
Doch wusste sie, sie durfte ihn nicht drängen. Wenn er das Bedürfnis hatte, darüber zu sprechen, so würde er es tun.. wenn nicht, so war kein Durchdringen zu ihm möglich.
Der Krieger war hart.. sehr hart. Oft stieß er diejenigen , die seinen Weg kreuzten vor den Kopf. Nur allzu oft provozierte er. Fast schien er Vergnügen daran zu haben, wenn man ihn dann zurecht wies. Und doch... Sie wußte, daß das nicht alles war.
Nie würde sie vergessen, wie sein Flötenspiel ihr Herz berührte. Nie würde sie den Blick aus seinen dunklen Augen vergessen, als er ihr die so schlichte kleine Flöte um den Hals hing.
Deutlich wie eh und je klangen seine Worte in ihren Ohren:“ Und wenn um Euch alles zusammengebrochen ist, wenn ihr nichts mehr habt, um euch daran festzuhalten, dann haltet euch hier dran fest.. und an den Worten des Spielmannes, der einst ein alter Narr gewesen ist.“
Der Mann hatte sich verändert, ja.. wie sie alle wohl. Die Zeiten waren hart und bewegt. Ein Drama folgte dem anderen. Seid die Angriffe begonnen hatten, hatte es kaum einen ruhigen Augenblick gegeben. Vieles in den letzten Wochen und Monaten geschehen, zuviel.
War er früher schon verschlossen und abweisend gewesen, so hatte er inzwischen den Damm fast undurchdringlich werden lassen. Doch spürte sie in ihm etwas, das sie nicht in Worte fassen konnte.. noch nicht. Sie mochte ihn trotz seiner fortwährenden schlechten Laune. Nur was war so anders an ihm? Irgendetwas schien in ihm vorzugehen.
Leise seufzend legte sie ihre Kräuter zur Seite. Später mussten diese noch aufbereitet werde. Aber dazu fehlte ihr die Ruhe am heutigem Tag. Sie würde fischen gehen, ja.. das würde sie. In der reinen Luft der Hügel konnte sie sich entspannen und nachdenken.
Zu lange schon hatte sie das nicht mehr getan. Entschlossen stand sie auf, hüllte sich in einen ihrer warmen Umhänge und eilte hinaus.
Mit sanftem Gleitflug glitt der Greif über die zerklüftete Landschaft. Vom sicheren Sitz aus lies sie ihren Blick weit über das Land gleiten. Schroffe Felszacken erhoben sich , bildete ein schier unüberwindliches Massiv. Hoch ragten die schneebedeckten Gipfel in den Himmel. Sie schienen fast die Wolken zu berühren. An den Nordseiten der Hänge hatte sich blau glitzernde Gletscherzungen gebildet. Tausende feiner Eiskristalle reflektierten das Licht der Sonne, brachen es und warfen es zurück. Spiegelnde Eisflächen glichen weiten Seen, unterbrochen von tiefen Spalten, in denen kein Licht mehr den Boden berührte. Unterhalb der Schneegrenze bedeckten hohe Nadelbäume das Land. Ein riesiger Wald aus Tannen und Fichten zog sich über die Hügel bis zum ewigen Eis hinauf. Uralte Baumriesen breiteten ihre Zweige aus, hingen schwer und mit einem betäubenden Duft nach dem frischem Harz fast bis zum Boden herab, der von einer dicken Schicht aus halb verrotteten Nadeln und dem Laub der Sträucher bedeckt war. Sie bildete ein Polster gegen die harte Erdkruste, die selbst im Sommer nur wenige Zentimeter auftaute, schuf eine dünne Schicht , in denen einige wenige Sträucher und Kräuter Fuß fassen konnten. Immer wieder wurden die Waldflächen von schroffen Felsnasen unterbrochen. Auf wenigen Lichtungen breiteten sich Gräser aus.. schufen die Illusion grüner Wiesen. So angepasst die Pflanzenwelt an das eisige Klima der Bergwelt im hohen Norden war, so hatten sich auch die Tiere daran gewöhnt. Wölfe durchstreifen in Rudeln die Wäler auf der Jagd nach den Hirschen mit mächtigen Geweihen. In sternenklaren Nächten drang ihr Heulen weit ins Land hinaus, sangen ihr schaurig schönes Lied im hellen Schein des silbernen Mondes. Bären standen in den flachen doch reißenden Flüssen und fischten nach fetten Lachsen. Zur Küste hin wurde das Land ein wenig flacher. Die Reste geborstener Gletscher trieben in den Fluten das Nordmeeres dahin. Eisschollen brachen in tausend Stücke, wenn der eisige Wind sie gegen die Felsen warf, die immer wieder aus den Wogen des sturmdurchtosten Meeres empor ragten. Ja.. es war ein hartes Land, rauh und wild.. voll urtümlicher Kraft. Die Elemente hatten es geformt und der Landschaft ihren Stempel aufgedrückt.
Die Frau, die warm eingehüllt hoch oben auf dem Rücken des Greifen über dieses Land glitt, spürte die Wildheit und die Kraft dieser Gegend. Doch fürchtete sie sie nicht, im Gegenteil. Sie hatte ihr langes silbernes Haar gelöst und überließ es dem Wind, der es ihr wie eine schimmernde Wolke wild um den Kopf wirbelte. Tief füllte sie die Lungen mit der würzigen Luft. Ihre Wangen waren sanft gerötet. Die hellen Augen waren ruhig. Leuchtenden Sternen gleich gaben sie dem blassem schmalem Gesicht einen weichen Glanz, ließen es sanfter wirken. Die Schatten, die unter ihre Augen lagen, konnten ihn nicht trüben, kündeten aber von durch wachten Nächsten und sorgenvollen Stunden. Doch hier, in diesem Augenblick überlies sie ihre Seele den Kräften der Natur. Sie ließ ihre Gedanken mit dem Winde fliegen.. lies sie treiben auf den blauen Meer. Das mächtige Wesen , dessen Schwingen sie hoch durch die Lüfte trugen, legte sich in eine sanfte weite Linkskurve, begann einen Gleitflug in immer engeren Kreisen und schwebte am Ende zur Erde nieder. Ruhig setzten seine Füße auf dem Boden auf. Ein Mann löste die Gurte des Sitzes und half ihr hinunter. Mit einer fließenden anmutigen Bewegung glitt sie hinab und landete im weichem Gras. Er begrüßte sie freundlich und erhitzt vom Flug und Wind schenkte sie ihm ein strahlendes Lächeln. Mann kannte sie, doch kam ihr Besuch überraschend, hatte sie sich doch nicht angemeldet. Ganz spontan hatte sie beschlossen, die Vorräte durch ein wenig Fisch aufzubessern und mit der Angel loszuziehen. Im Schatten der kleinen Hütte machte sie sich fertig und begann behend den Weg ins Tal hinab zu steigen . Unterhalb der kleinen Finnhütte zog eine der zahlosen wilden Bäche dahin. In seinen klaren Fluten zogen zu dieser Jahreszeit fette Lachse stromaufwärts, aber auch manch anderer Fisch war ihr hier schon an den Haken gegangen. Ihr Lieblingsplatz war in der Mitte des kleinen Stromes. Dort hab es eine Insel, die mühsam den Gewalten des Wassers trotzte. Hier und da klammerte sich ein kleiner Strauch an den kargen Boden, kroch dicht über der Erdoberfläche dahin. Aufmerksam achtete sie auf die Umgebung. Sie hatte schon so manches seltene Kraut unter diesen bodenbedeckenden Sträuchern entdeckt und wollte sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, danach Ausschau zu halten. Ab und zu bückte sie sich, fuhren ihre flinken Finger in das Laub, um etwas zu pflücken oder zu sammeln. Endlich erreichte sie den Bach, sah ihre kleine Insel zum greifen nahe. Vorsichtig setzte sie über, achtete darauf auf den nassen Steinen nicht auszugleiten. Algen bewachsen waren sie schlüpfrig und an den Rändern glitzerten winzige Eiskristalle. Als ihr Fuß die Insel betrat, lächelte sie auf. Diese Platz schien unverändert seid ihrem letzten Besuch. Das gefiel ihr. Ein kleines Stück unberührter Natur vermochte ihr mehr Ruhe und Entspannung zu schenken als stundenlanger unruhiger Schlaf.
Ein kleiner Baumstamm , der halb verfallen sich aus dem Moos erhob, diente ihr als Sitzplatz. Darauf lies sich die Elfe nieder. Mit geübter sicherer Hand befestigte sie einen Köder an der Angel und warf sie aus. Dann lehnte sie sich zurück und atmete tief durch. Ja .. hier am Ufer des kristallklaren flachen Baches , dessen eisige Fluten munter über die Steine sprangen , ging es ihr gut.
Ihre schmalen Finger glitten durch das lange Haar.. immer und immer wieder, bis es ihr wie ein duftiger Schleier locker um das Gesicht fiel. Der Wind umspielte lieblich ihr Gesicht, spielte mit den silbernen Strähnen. Aufatmend schloß sie die Augen, füllte ihre Lungen mit der würzigen klaren Luft des Bergwaldes.
Die Elfe lauschte dem Gesang des Waldes und dem Lied, das der kleine Bach zu ihren Füßen sang und unterließ sich ihren Gedanken. Vieles beschäftige sie im Augenblick. Sehr vieles lies sie nicht schlafen. Doch mit jeder Minute, der sie die Stimmen der Wildnis lauschte, fühlte sie sich freier. Stück um Stück löste sich die Anspannung in ihr , wurde fort getragen von den Winden des hohen Nordens, weg gespült im eiskalten Bach. Im kleinen Korb an ihrer Seite sammelten sich die ersten Fische. Ihr blasses Gesicht überzog eine sanfte Röte. Als der Korb zu einem guten Drittel gefüllt war, legte sie die Angel fort und nahm ihre Kanne mit heißem Tee zur Hand. Sie goß den dampfenden Tee in ihren Becher , zog genießerisch das feine Aroma ein. Kleine Wolken stiegen von der Oberfläche empor, feine tropfen schlugen sich auf ihrer Haut nieder, als sie durstig trank.
Sie war ganz auf sich konzentriert, genoß die Stille und achtete nicht groß auf die Umgebung.
„Guten Tag , Mylady.“ Ruhig erklang eine tiefe männliche Stimme vertraut an ihr Ohr. Ihre Hand, die gerade den Becher zum Munde führte, stockte und sie schrak leicht zusammen. Blitzschnell fuhr sie herum, ein wenig Tee verschüttend. Ihr Körper spannte sich leicht. Die Elfe sah sich um. Wachsam und klar war ihr Blick und kaum merklich stemmten sich ihre Füße in den Boden. Doch als ihre Augen den Mann erkannten , fiel die Anspannung von ihr ab und sie lächelte ihm freundlich zu.“Welch seltener Zufall, mein Herr. Ich grüße Euch herzlich.“ erklang ihre Stimme voller Wärme. „Was hat euch denn hierher verschlagen?“ „Unwichtig!“sprach er. Verschlossen und hart war seine Miene. „Aber gut, das ich euch treffe. Ich habe eine Nachricht für euch.“ „Für mich?.. Von wem?“ fragte sie erstaunt.
Ruhig antwortete er, undeutbar waren seine Züge. Doch lag etwas eigenartiges in seinem Ton, das sie aufmerksam werden lies. „Erinnert Ihr euch an den Spielmann, es ist lange her.“ Bedachtsam nickte sie, die Augen mit direktem Blick auf ihn gerichtet. „Ja.. sehr lange. Doch vergessen habe ich ihn nie.“ sprach sie leise.
Ihre Hand glitt unbewusst zu ihrem Hals hinauf. Eine kleine unscheinbare Flöte aus Holz geschnitzt hing dort an einem Band. Mit rührender Geste schlossen sich ihre Finger um das schlichte Instrument. Ein weiches Lächeln überzog ihr Antlitz und ließ es strahlen. „Der Spielmann möchte euch sehen. Doch.. ihr müsst euch entscheiden.. mir vertrauen. Nur .. ich .. kann euch zu ihm führen.“ Ein Blick ihrer Augen streifte ihn, sie musterte ihn eine Weile lang,dann nickte sie verstehend. „So sagt mir, was ich tun kann.“ entgegnete sie leise und neigte den Kopf. „Zunächst müsst ihr mich an einen ruhigeren Ort begleiten, dann werde ich euch weiteres sagen. Lasst mich wissen, wann ihr Zeit habt.“ Etwas in seiner Stimme lies sie aufhorchen und sie legte die Angel aus der Hand. „Nun.. wenn ihr möchtet.. Fische habe ich vorerst genug.“ Er sah sie an, nickte knapp und pfiff nach seinem Greifen, der wenige Augenblicke später geräuschlos neben ihm landete. „Könnt ihr einen Greifen lenken oder soll ich euch mitnehmen?“ Ein lustiges Funkeln trat für einen Augenblick in ihr Gesicht und sie stieß einen hellen Laut aus. Abwartend blickte sie ihn an. Nur wenige Minuten später sank ein wunderschöner Hippogreif neben ihr nieder und blinzelte kurz. Sanft strich sie ihm über den Hals und schwang sich auf seinen Rücken. „Mein Herr ? Ich bin bereit, euch zu folgen, wohin ihr es wünscht.“ Sie schenkte ihm eins ihrer aufrichtigen warmen Lächeln und zog die Zügel mit fester Hand an. Die Tiere erhoben sich in die Luft und er wandte sich gen Süden.. sie folgte ihm. Unter ihnen lag die felsige Landschaft, deren graue und grüne Töne immer mehr dem Schnee wichen. Sie näherten sich dem Ufer des kalten Nordmeeres, dessen tiefes Blau immer wieder von Eisschollen unterbrochen wurde. Ab und zu knirschte es , wenn zwei der großen Platten langsam aneinander vorbei glitten. Einige steile Felsen ragten hoch auf, Möwen glitten kreischend darüber hinweg.
Weit ab vom Ufer erhob sich ein glatter Felsen empor, der wie gekappt wirkte. Sein Höhepunkt bildete ein Podest.. eine kleine Plattform, den Winden und den Elementen schutzlos ausgeliefert.
Ruhig glitt der Greif auf dem Felsen nieder und der Mann sprang von seinem Rücken. Seine dunkle Rüstung knackte bei seinen Bewegungen. Galant trat er an sie heran und hielt ihr die Hand hin, um ihr hinunter zu helfen. Auf einen Wink hin erhoben sich die mächtigen Wesen und stiegen hoch in die Luft, um dort zu warten, bis sie gebraucht wurden.
Seine grauen Augen sahen sie nun aufmerksam an. Sein fester Griff hielt sie. Der Wind zauste ihr das Haar. „Bevor wir uns auf den Weg machen... muß ich euch noch drei Dinge sagen. Erstens... habt ihr den Weg einmal beschritten, gibt es kein Zurück mehr. Zweitens.. alles was ihr erleben werdet, ist ebenso real wie hier. Ihr werdet dort genau so verletzlich sein, wie in dieser Welt. Also achtet auf euch und passt auf euch auf. Drittens sorgt dafür, das es etwas gibt, das euch die Rückkehr ermöglicht.“ Sie hörte ihm aufmerksam zu. Entschlossen und ruhig stand sie vor ihm, trotzte dem Wind und der Kälte. „Das werde ich. Und ja.. auch ich möchte ihn wiedersehen. Ich habe ihm zu danken.“ erklang ihr leise Stimme.
Seine dunkle Gestalt trat zu ihr, er streifte seine Handschuhe ab und legte ihr die Hand auf die Stirn.“Dann sei es so. Entspannt euch und denkt an nichts. Und dann folgt dem Weg, den ich euch zeige.“








Tief atmete sie noch einmal durch und tat, wie er ihr geheißen hatte. Ihre Lider senkten sich und verschlossen ihre Augen. Locker hingen ihre Arme zu beiden Seiten ihres Körpers herab. Sie konzentrierte sich ganz auf sich selbst, besann sich auf ihren Ruhepol ganz tief in ihrem Inneren. Ihre Atmung wurde gleichmäßig und tief. Fast hätte man denken können, sie würde schlafen. Seine große Hand lag warm und fest auf ihrer Stirn. Ruhig erklang noch einmal seine Stimme, doch drangen die Worte nicht mehr an ihre Ohren.
Dann verstummte auch sie.
Dunkel wurde es um sie herum. Sie spürte, wie sich die Welt veränderte. Es war.. als würde sie inmitten einer großen Leere treiben. Tiefschwarze Nacht umgab ihren Geist, ihren Körper und ihre Seele. Keinen Boden mehr spürte sie unter ihren Füßen. Kein Lufthauch streifte ihre Wange.. kein Halt bot sich ihrer Hand.
Angst empfand sie keine, aber eine tiefe innere Ruhe war es, die sie überkam. Doch irgendwie blitzte auch ein Funken Neugier in ihr auf. Es trieb sie durch eine dunkle Unendlichkeit.. Zeit und Raum völlig entrückt. An diesem Ort hatten solche Dinge wohl keine Bedeutung. Abwartend sah sie sich um , doch die Dunkelheit, die sie umgab war vollkommen. Also ließ die Elfe sich fallen, vertraute sich dem Sog der Leere an und gab sich in ihre Hände. Für einen Augenblick fühlte sie sich schwerelos, körperlos. Oben und unten gab es nicht mehr. Ihr Körper schien sich aufzulösen, Teil eines anderen Dimension zu werden. Die Leere begann sich um sie herum zu drehen, aber vielleicht war es auch die zarte Erscheinung der Elfe, die sich zu bewegen schien. Sie wusste es nicht. Das Gefühl allerdings war seltsam. Schneller wurde der Wirbel, immer rasender trieb es sie umher. Als sie glaubte, es nicht mehr länger ertragen zu können, ging ein Ruck durch ihren Körper und die Szenerie veränderte sich erneut.
Sie öffnete die Augen und blickte sich um. Die Finsterniß war in einem begrenztem Kreis um sie herum gewichen. Es war als hätte man eine Kuppel errichtet. Jeder Lichtfunke des Universums schien hier versammelt und doch reichte es nicht aus für eine strahlende Helligkeit zu sorgen. Gedämpft war das Licht, das ihre Augen traf. Die Kuppel schien sie abzuschirmen gegen die Dunkelheit und die Leere, die sich da draussen manifestierten. Kein Laut erklang. Kein Windhauch war zu verspüren. SO vollkommen das tiefe glänzende Schwarz zuvor gewesen war, so war es auch die Ruhe , die sie umgab. Fest war der Boden, den ihre Füße berührtem.. kalt und hart... ein Fels aus festem Stein. Für einen Augenblick atmete sie auf und entspannte sich. Noch immer fehlte ihr jedes Gefühl von Angst. Doch eine gespannte Erwartung überfiel sie. Ja... auch ein wenig Neugier breitete sich in ihr aus. Nachdem ihre Augen sich an die Dämmerung gewöhnt sah sie sich um. Nicht Weit von ihr erhob sich eine Mauer aus Stein. Unüberwindbar erschien sie ihr. Ihre Krone schien sich irgendwo weit oben zu verlieren. Es gab kein Ende und kein Anfang. In beide Richtungen erstreckte sich das massive Bauwerk in einer schier endlos langen Reihe. Es gab keine Spalten.. nirgendwo war eine Lücke zu sehen.
Ruhig glitten ihre Augen die Mauer entlang und betrachteten sie. Der Stein war grob gehauen.. fast schon primitiv . Irgendwie ging etwas barbarisches von ihr aus. Die Mauer , so hoch und weit sie sich erstreckte.. schien unüberwindbar zu sein. Doch würde sie einen Weg finden müssen, wenn ihre Reise nicht jetzt schon enden sollte. Vor allem aber.. was mochte sie wohl verbergen? Welches Geheimnis mochte sie wohl schützen? Nunja.. in Luft auflösen würde sie sich wohl kaum, also war es an ihr.. einen Weg hindurch.. hinweg .. oder drunter durch zu finden. Ruhig trat sie auf die Mauer zu und musterte die anscheinend undurchdringliche Barriere. Näher und näher gings , und je dichter sie trat, desto größer wuchs das starke Bauwerk vor ihr empor. Kaum hatte sie sich aber in Bewegung gesetzt, veränderte sich ein Teil der Mauer und sie erkannte 2 riesige haushohe Torflügel, die fest verschlossen schienen. Die Elfe blieb stehen und sah zu dem Tor hinauf. Es wirkte genau so stark und fest wie die Mauer aus Felsgestein. Doch eröffnete sich hier zu mindestens die Möglichkeit eines Durchkommens. So riesig und fest ein Tor auch sein mochte, am Ende war es doch nur eine Tür, an die man anklopfen konnte. Nur würde man öffnen? Würde man ihr Einlaß gewähren?. Wo mochte es hinführen? Nun.. Herumzustehen brachte sie nicht weiter. Also setzte sie sich wieder in Bewegung und ging entschlossen direkt darauf zu. Den feinen Kopf in den Nacken gelegt, ließ sie ihre Augen über die
riesige Tür gleiten. Sie suchte nach einer Möglichkeit, sich bemerkbar zu machen, öffnen würde sie diese Flügel wohl kaum können.

Lautlos schwangen beide in diesem Augenblick auf. Ihre Schritt verhielt nur kurz. Erstaunen trat in ihre Züge. Einladend öffnete sich weit der Torbogen vor ihr. Es war fast wie eine Geste , als würde jemand einladend mit der Hand winken. Anscheinend hieß man sie willkommen. Was wohl mochte sie dahinter vorfinden? Die Worte des Mannes noch in den Ohren schien sie einen Augenblick lang nachzudenken. Obwohl sie nicht ängstlich war, hatte sie doch gelernt, eine gewisse Vorsicht walten zu lassen. Ein wenig Achtsamkeit konnte nicht schaden.
Immerhin war sie nicht nur für sich selbst verantwortlich. Entschlossen rechte die Priesterin das Kinn und besann sich, warum sie gekommen war. Sie wurde erwartet, also sputete sie sich wohl besser. Immerhin war auch ihre Zeit nicht grenzenlos. Mehr aber noch trieb es sie vorwärts. Der Spielmann hatte sicher nicht umsonst nach ihr rufen lassen, Ihre Füße setzten sich in Bewegung. Es war fast, als würde sie über den Boden schweben. Die hohe schlanke Gestalt der Elfe richtete sich auf. Silberhell schauten ihre Augen sich im, versuchten einen Blick auf die Welt hinter das Tor, hinter die Mauern zu erfassen. Doch es half nichts. Die Sicht blieb ihr verwehrt. Was auch immer diese Flügel verbargen.. sie waren nicht bereit, zu früh Einblick in die Welt dahinter zu gewinnen. Das blieb anscheinen dem vorbehalten, der einzutreten wagte. Nun, zaubern und zagen war noch nie ihr Ding gewesen. Das Tor schien ihr den Weg zu öffnen, den sie zu gehen hatte. Also war es an der Zeit, es zu tun. Energisch trat sie in den sich öffnenden Raum. Und wieder änderte sich alles, was sie umgab, um in Bruchteilen von Sekunden neu zu entstehen.. Das Bild, das sich ihr nun bot, war wiederum ein völlig anderes. Unter ihren Schuhen zeichnete sich eine Straße ab. Sie war anscheinend aus dem gleichen Stein gepflastert, aus dem hier alles geschaffen schien. Grauer Fels bildete das Material der Mauer und aus ebenso grauen Steinen
waren die Pflastersteine geschaffen worden, die von ihr weg führten.
Die Elfe neigte den Kopf und blickte die Straße entlang.. eine Straße also.. ein Weg. Wieder ein Abschnitt.. wieder neue Fragen, die sich ihr stellten.. Schnurgerade lief das Band aus dem grauen Steinen.. führte von ihr fort. Kein Bogen gab ihr mit einem weichem Schwung eine andere Richtung. Kein Abzweig lies ein Abweichem vom einmal beschrittenem Pfad zu. Der Windzug, der ihr silberweißes Haar umspielte, trieb welkes Laub durch die Gasse. Ab und zu blieb es in kleinen Haufen im Rindstein liegen, wartend auf die neue Böe, die kam, um es mit sich fortzureißen. Rechts und links der Straße erhoben sich Häuser. Die Fensterläden schwangen sachte im Wind, manche hingen schief in den Angeln.Vereinzelt waren Schindeln aus den Dächern hinab gefallen, lagen als zersprungene Scherben über das Pflaster verteilt.
Der Wind frischte auf und lies in den Räumen der Häuser sein Lied erklingen.
Mal summte er leise wie ein Bienenschwarm, mal heulte er , als würde ein Sturm aufziehen. Doch keine Menschenseele war zu sehen. Keine Rauchfahne kräusete dich über dem Schornstein. Sowohl Straße als auch Stadt trugen Anzeichen des Verfalls, schienen dem Untergang geweiht. Für einen Moment kam der Gedanke an die Bewohner in ihr auf. Wer waren sie gewesen? Wo waren sie hingegangen? Was um aller Welt war hier nur geschehen? Die Priesterin zog ihren Umhang enger um den Körper und sah sich aufmerksamer um. Es war eine tote Stadt. Kein Vogel flog am Himmel, kein Hund lief die Gosse entlang. Doch auch die Häuser ließen keine Anzeichen erkennen, das jemals irgendwer in ihnen gelebt hatte. Gebaut hatte jemand diese Stadt, doch nie war Leben in sie eingekehrt. Und so hatte der Zahn der Zeit begonnen, an ihr zu nagen. Es würde nicht mehr lange dauern , wenn sich niemand fand, der die Häuser wieder in Stand setzte. Sollte sie keine Bewohner finden, würde sie sterben. Der Elfe Augen glitten umher, verschleierten sich kurz. Ein Schatten flog über ihr Gesicht. Es tat ihr leid um diese Stadt und mitfühlend betrachtete sie im Vorbei gehen die verfallenden Gebäude. Langsam wurde der Weg steiler, ihr Atem wurde ein wenig schneller. Der raue Wind riß an ihrem Umhang. Sie stemmte sich dagegen, schritt weiter, um rascher voran zukommen. In der Ferne war das Zentrum der Stadt zu erkennen. Dorthin führte die Straße, auf der sie schritt. Das Herz der Stadt bildete ein kreisrunder Platz. In dessen Mitte erhob sich ein großer Baum, der einstmals wohl mit dichtem Laub den Platz beschattet hatte. Doch nun hingen die Zweige herab, wirkte das Laub trocken. Auch dieser Baum lag anscheinend im Sterben. Er hatte begonnen zu verwelken. Seine Blätter waren wie alles an diesem Ort von einem feinen Staubschleier überzogen. Unter dem Baum stand eine einsame Bank. Auf der Bank saß ein Mann. Alt war er. Gezeichnet von der Last seiner Jahre so kündete seine Gestalt doch noch immer auch von der Kraft, die er einstmals besessen hatte.
In seinen Händen hielt er eine einfache kleine Flöte, spielte mit der gleichen Hingabe, die schon einmal ihr Herz bewegt hatte. In weichen Akkorden drangen die schlichten Töne an ihr Ohr. Mal laut.. mal leise.. mal schnell huschend.. mal langsam erklang eine Folge von Tönen, stieg als Kaskade perlend hinauf und sanken hinab. Die schlichte Melodie griff mit ihren zarten Fingern nach ihren Sinnen. Leise blieb die Priesterin stehen. Sie wollte den Mann nicht stören, solange er in sein Spiel vertieft war. Ruhig trat sie ihm zur Seite, den Klängen lauschend wie schon einmal zuvor. Friede überkam sie, das tiefe gefühl innerer Ruhe. Kaum merklich glitt ihre Hand unter ihren Umhang zu der schlichten kleinen Flöte, die sie selbst seid langer Zeit trug und inzwischen spielen gelernt hatte. Ja.. zum Festhalten hatte er sie ihr geschenkt, wenn nichts anderes als Halt mehr geblieben war. Seid damals war so vieles geschehen und oft hatten ihre Finger das kleine Instrument umschlossen, um daran Halt zu suchen, wenn es sie zu Boden drücken wollte. Oft dachte sie an den Spielmann , an seine Worte , hörte in ihren Träumen der Flöte Spiel. Doch nun war sie hier.. lauschte wiederum seinen Klängen. Behutsam vermied sie jede Bewegung, jeden Laut.. um den Zauber nicht zu unterbrechen.
Die Elfe ließ ihren Blick über ihn gleiten. Der Spielmann wirkte ausgezehrt und krank. Seine hochgewachsene Gestalt war gebeugt. Sein graues Haar war streng im Nacken zusammengenommen. Dünn war es geworden. Doch sauber gekämmt umgab es ordentlich einen wohlgeformten Kopf mit markanten Zügen. Seine Kleidung war alt und abgetragen. Irgendwie hatte er die gleiche Ausstrahlung wie der Baum , unter dem er saß mit seinen welkem Laub. Die Augen geschlossen glitten seine knotigen Finger über die Flöte und entlockten ihr wundervolle Melodien, die die Zuhörer in ihren Bann nahm. Das hagere Antlitz war von tiefen Falten durchschnitten.
Einstmals mochten seine Augenwinkel von lustigen Lachfältchen umgeben gewesen sein. Doch nun hatten sich Sorge und Traurigkeit darin niedergelassen. Und trotzdem waren seine Züge sanft und weich. Stumm hörte sie ihm zu, öffnete ihr Herz dem vertrauten Lied und tränen traten ihr in die schönen Augen. Warm traf sie sein weiser Blick, sie fühlte es tief in sich aufsteigen. Er neigte den Kopf in ihre Richtung und sanfter wurden die Klänge. Langsamer glitten die Finger über das Instrument , leiser wurde die alte Weise. Der alte Spielmann beendete ruhig sein Lied, die Hände sanken herab. Lächelnd stand er auf , trat auf sie zu. Seine Stimme klang dunkel und ruhig, aber auch ein Stück Erleichterung lag darin. „So seid ihr also gekommen, Priesterin.“ „ Ja .. ich bin gekommen und..ich möchte euch.. „erklang es leise aus ihrem Mund. Er hob die Hand , lächelte sie ruhig an , den Fluß ihrer Worte unterbrechend.“ Nicht jetzt.. die Zeit drängt und es ist viel zu tun...“ Der Blick der Elfe war aufmerksam, konzentriert. „ So sagt mir, was ich tun kann. Es soll getan werden.“ entgegnete
sie schlicht. Fast durchdringend sah er sie an, sein Blick schien sie völlig zu durchleuchten, tief in ihre Seele einzutauchen. Dann nickte er leicht. „ Wollt ihr die Güte haben, euch zu mir zu setzen?“. Lautlos lies sie sich mit einer fließenden anmutigen Bewegung neben ihm nieder. Der Alte schloß die Augen, schien sich besinnen zu wollen. „Ich kann nicht all zulange bleiben, aber wir werden uns wiedersehen. Der Baum unter dem wir sitzen ist ein Symbol, ein Symbol, für den.. der euch zu mir geleitet hat. Er lebt von seinen Wünschen, seinen Hoffnungen und seinen Träumen. Doch wie ihr seht.. liegt er im Sterben.. wurden ihm zuviele Wunden geschlagen.“
Unruhig bewegten sich seine Augäpfel hinter den geschlossenen Lidern. Es schien, als brauche er einen Augenblick, um seine Kraft zu sammeln. Dann begann er sehr leise und eindringlich zu sprechen. „ Ich bin froh, das ihr gekommen seid. Viele Fragen beschäftigen euren Geist. Doch noch ist es nicht an der Zeit, sie alle zu beantworten.Es ist mir nicht gestattet, all zulange zu bleiben. Doch werdet ihr mich wieder sehen. Wenn die Zeit gekommen ist, werde ich euch rufen lassen. Selbst wenn ich nicht hier sein sollte, wird man euch helfen und für sicheres Geleit sorgen. Vorerst könnt ihr nichts tun. Ihr müsst Geduld haben und abwarten, bis ich euch wieder rufen lasse. Lasst mich euch eine Geschichte erzählen. Einstmals war der Mann ein Mann wie viele andere. Er verbrachte seine Kindheit in einer glücklichen Familie. Als er begann heran zu reifen, wuchsen seine Wünsche.. seine Hoffnungen .. seine Träume. In diesen pflanzte er einen Wald aus Bäumen, die stolz und kühn empor ragten. Die Stadt unter uns entstand und war bereit, ihre Bewohner zu empfangen. Ich spielte die Lieder.. die für ihn sangen, sang von dem was er fühlte und was er dachte. Warm erklangen die Töne und helles Sonnenlicht überflutete die Wiesen seiner Phantasien.
Doch die Bewohner blieben aus. Niemand bezog die Stadt und so begann sie zu verfallen. Dunkle Wolken zogen am Horizont auf, die Zukunft verfinsterte sich.“
Wehmütig für Augenblicke in der Erinnerung gefangen schloß er die Augen kurz.
„ Unwetter tobten mit Sturm und Eis über das Land, das er sich geschaffen hatte. Hagelschauer ernichteten die grünen Wiesen. Und wie das Unwetter so begannen Wesen den Wald und die Stadt anzugreifen. Baum um Baum fiel ihren Äxten zum Opfer. Der fruchtbare Boden, der nun nicht länger geschütz war, verdorrte.
Er trocknete aus, tiefe Risse bildeten sich in der harten salzigen Kruste.
Nur vereinzelt noch klammerte sich eine winzige Pflanze in eine Spalte, bis auch ihre Wurzeln unter den wütenden Winden zerrissen. Und noch immer fand sich niemand, um dieses Land zu schützen.. es zu verteidigen.. Sorge zu tragen für Wald und Stadt.
Der Mann wurde hart und baute die Mauer höher und stärker.. um Stadt und den letzten Baum zu retten, der von dem einstmals so riesigem Wald übrig geblieben war. Höher wuchs sie, immer stärker wurde das Bollwerk gegen den Angriff der Dämonen. Sie lachten ihm ins Gesicht, ihre verzerrten Stimmen höhnten in seinen Ohren. Immer stärker verschloß sich der Mann vor der Welt. Er legte den Spaten beiseite und griff zum Schwert, um zu schützen, was er geschaffen hatte: Hart wurde er und kalt. Der Bauer, der sorgsam die Felder seiner Träume gepflegt hatte, wurde zum Krieger und der Spielmann musste weichen. Doch er ist krank. Der letzte Baum seines Waldes hat schwere Wunden davon getragen. Nun hat er keine Kraft mehr, sich gegen das zu wehren, was unaufhörlich an seinen Wurzeln frisst. Wir sind müde geworden und haben keine Kraft mehr, noch lange standzuhalten. Wenn niemand Hilfe bringt , sterben Baum und tadt und damit auch wir. Der Spielmann und der Krieger sind dem Tode geweiht.“
Erschöpft sahen die uralten Augen des Spielmannes die Elfe an. Ihr Gesicht war blaß, sehr blaß. Sorge um den Mann stand darin und tiefes Mitgefühl für den Spielmann. Tonlos formten ihre Lippen die Worte:“ Das darf niemals geschehen.“
Ruhig nickte er und ein kaum merkbares Leuchten funkelte in seinem Blick.
Ihr schöner Kopf neigte sich ihm zu.. bestätigte , was sie zuvor in Worte gefasst hatte. Ein Lächeln glitt weich nun über die Züge des alten Mannes.Sanft nahm er ihre Hand. „Ihr müsst nun gehen und auch für mich wird es Zeit, aufzubrechen. Gehen wir ein Stück zusammen?“
„Ja.“ Der Alte stand auf und reichte ihr die Hand. Sie erhob sich. Seite an Seite schritten sie dahin. Beide schienen die Nähe des anderen zu genießen.
Schweigend geleitete er sie dem Ausgang der Stadt in Richtung des Tores zu.
„Eins noch.“ sagte er ruhig.“Nur einem von euch wird es gestattet sein, wieder zurückzukehren. Trefft eure Wahl.. Kopf oder Zahl.“ Die Elfe sah ihn an.Sie verstand im ersten Augenblick nicht, was er ihr sagen wollte. Doch dann trat Verständnis in ihr Gesicht, schützend glitt ihre Hand unter dem Umhang vor ihren Leib. „ Kopf“. Äußerlich ruhig wartete sie ab, was geschah. „ Es tut mir leid. Ich kann und darf die Regeln nicht brechen. Aber ich kann Euch eine Chance einräumen, so gering sie auch sein mag.“ Eine kleine Münze zog er aus der Tasche und warf sie hoch. Ohne den Blick von ihrem Gesicht zu nehmen, fing er sie auf und hielt ihr den Handrücken hin, auf dem die Münze zur Ruhe gekommen war.
Als ob ein Sonnenstrahl sein Gesicht berührte, leuchtete es auf und mit einer Sanftheit, die sie tief berührte sagte er ganz leise:“Ihr habt Glück. Es ist gut, wie es ist.“Seine Arme umfingen die zarte Gestalt der Elfe wie ein Hauch.. dann war er verschwunden.
Für einen Moment stand sie stumm und still, dann wandte sie sih um, nachdenklich das Tor zu ihrer Welt zu durchschreiten. Als ihre Füße sie durch das Tor führten, kehrte sie ruckartig in die Gegenwart zurück.
Der Mann, der vor ihr stand , löste seien Hand von ihrer Stirn. „Meine Zeit ist um. Ich muss mich wieder meinen Pflichten widmen.“ Knapp und verschlossen
wie immer verneigte er sich vor ihr, pfiff nach seinem Greifen. Unter dem Knirschen seiner Rüstung schwang er sich hinauf und verschwand in der Ferne.
Einsam stand sie auf dem kahlen Felsen und sah ihm nach.. eine schmale Gestalt, die sich gegen den Wind und die Kälte lehnte.

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