Blendung
von d.a. whitman (whitman)

 

Über das Nasenbein drückt das Grelle mir
in die Stirn schmerzentief Falten,
die meinen Kopf erdrücken.
Doppelt erscheinen sie überlappend
ineinander übersetzend im Bilderfluss,
der in Farben gleißend grell am ganzen Spektrum
sich zu bedienen scheint.
Verlieren sich meine Augen unter der Kontrolle und
scharfes Sehen schließt sich aus im Lichtteilstrudel.
Kann ich sie tanzen sehen -
angetrieben sonnenstrahlwarm um sich selbst wirbelnd,
so als käme der Untergang heut nicht mehr.
...
Das Grün dunkelt nach im schwarzen Tannenschatten.
Letzte Strahlen treffen meine tauben Augen,
um deren Kontrolle ich noch einmal mich bemüh,
bevor die Ruhe der Dunkelheit eintritt und
Gewissheit herrscht, dass die Schärfe verschwimmen wird und
sinnlos nur die Akkomodation.
Das Auge sich entspannt und die tiefen Gräben sich schließen.
Ein Schmerzphantom die Stirn umweht.
Stille sich um den Kopf ausbreitet.
Die Schläfen pulsieren nur noch leicht,
der Blick entspannt sich, die Lichtteilchen ohne Antrieb
erliegen in Kälte und Stille.

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