Am oberen Wasser der Schleuse
von Daniela Schmidt (danielaschmidt)

 

Übernächtigt wirkt das Tafelwasser, klirrend leise.
Wespen drängen ins Korsett, in eine Traummondreise.
Flüchtige Sternkuppen versagen ungesagt, Gartenzwerge als Wortvorlage, den Schriftkram beklagt.
Wortvorlage als Rassen verboten Schild, Solidaritätszuschlag für ein Küchenrollenkind.
Der Staubwedel kreist entlang der Schleuse und wirft Wasser, wie eine Übergardine, Welten entlang.

Die Stechuhr hat ihre Palmen längst verdroschen, Angst kreist im rechten Winkel.
Die Pauschalreise trägt neuerdings Uniform und wandelt Reim in Prosa um.
Tannhäuser im Nachtgewand.
Untersetzer Verstand als neue Auslegware.
Wir führen neuerdings Blitzkriege als Weltschmerz, dazu ein wenig Unkrautlametta und der Frieden wird von oberster Stelle gesegnet.
Die Sorgfaltspflicht in die Schublade gelegt, insziniert sie neuerdings männliche Töchter.

Es sind die Sammeltassen, die zum Froschweitwurf mutieren und als dunkle Schneeglöckchen nach Neuschwanstein reisen.
Der Sandmann auf den Punkt gebracht, Wagner als Einigland gefeiert und über das obere Wasser der Schleuse gegossen.
Bismarck als Dosenpfand, Verschwendung im ganzen Land.
Die protestantische Loreley wiegt Luther katholisch, das Vokstheater wird neuer Rekord.
Der klassizistische Pater tauft nur mit oberen Wasser und tränkt seine Kinder mit den Köpfen in die Schleuse.
Wir sind alle nur Skatkäfer, ehrgeizig im Minimalismus.
Die Notstandsgesetze gehen in Wartung und formatieren den Glauben neu.
Das Biedermeier Mahnverfahren erhebt eine Gebühr für die Mode.
Es ist nur Laubgeflüster, das dem Pferdenarren vor den Karren gespannt wurde.
Grauwolkige Schicksale hadern mit ihren Trompeten und der fremdgesteuerte Tinitus färbt sich zum Handel.
Wir sind verherrlichte Schönfarben. Ein Gedanke idealisiert seinen Weihrauch, der Fers klärt seine Schleuse.
Der hartnäckige Phrasendrescher kleidet den Wind neu.
Dein bester Freund schleicht als Floskel neben dir her.
Die Fertigkeit ist eine Begabung, die im Talent ruht, eine ambivalente Achterbahnfahrt, doppelsinnig und schizophren.
Hin und Hhergerissen im Zwiespakt der Kette, wirkt der Fisch undurchsichtig und das Fleisch modert dahin. Gespaltene Schleusen wurden verschossen.
Apfelbäume tragen Sommersprossen und das Pulver friert am Ziel vorbei.
Das schönste Sommerkleid ist verblichen, verliebt.
Herzklopfen prüft die Wolke sieben.
Zugabe ist nur ein Werbetrick, ein Abkommen unter Schwefelsündern.
Der Vertrag ist vom Weg abgekommen und die Notiz bleicht sich artig zu Schnee.
Erinnerungen sind einstichig, einsilbig in ihrer Weiche, der Damm zerstochen und die Schleuse öffnet dem oberen Wasser die Hoffnung.

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