Four Letter Word
von caulfield

 

Nights in white satin
Never reaching the end
[The Moody Blues - Nights in white satin]
You came on your own, that's how you leave.
Er wohnte von Anfang an im obersten Stockwerk eines alten Hauses. Da hinauf führt
eine knarzige Treppe, die bei jedem Schritt, den man darauf tut, und auch sonst
ziemlich oft, ein Geräusch von sich gibt wie wenn etwas stirbt. Und wenn er sie
hochsteigt, versucht er jedes Mal, in jeden seiner Schritte, in jedes Auftreten,
besonders viel Gewicht zu legen, damit der oben, der ihn erwartet, ihn auch ganz
bestimmt hört und schon hinter der Tür steht, bevor er überhaupt dagegenpochen lann.
Steht er dann vor der Tür, regte sich in ihm ein Drang, umzukehren, nicht, weil es
falsch ist, sondern weil das Glück, zu groß, manchmal wehtun kann. Er hat Angst, ihm
Schmerzen zuzufügen. Und dann geht die Tür nach innen auf und eröffnet ihm die kleine,
stickige Dachgeschosswohnung mit den ständigen Staubflusen in der Luft und auf dem Boden.
Er hatte Tee aufgesetzt, irgendeine Kräutermischung. Wasserdampf mischt sich in
gedämpftes Licht und verfliegt ins Nirgendwo, und beide versuchen, es nicht zu bemerken,
um keine Metaphern darin finden zu müssen. Ein Vorhang gibt Blick und Weg zu einem Bett
frei. Darauf die weiße Satinbettwäsche ist zurückgeschlagen. Diese Bettwäsche, die ihn
dann immer amüsiert, die ganze Wohnung ein Chaos, nur die Bettwäsche Luxus. Für ihre
Verhältnisse Luxus. Geklaut vielleicht, oder geschenkt. Von einer Tante, die nicht
ahnt, was darin passiert, was der Stoff bedeckt.
Cause I love you
Yes I love you
Oh, how I love you.

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