Poesie/Lyrik zum Anfassen
von Werner Brüggerhoff

 

Der ungeschrieb`ne Brief

Der ungeschrieb`ne Brief

Tausend Worte
sind nicht genug,
zu sagen
was zu sagen ist.

Totale Stille,
die füllen könnte
dieses Blatt,
wäre Betrug
an jedem Wort
das vergessen wurd`.

In schönst geschwung`nen Lettern,
ich seh` sie schon vor mir,
möcht` ich Dir schreiben
was zu sagen ist.

Das schönste
aller leeren Blätter
liegt, hundertmal gewendet,
ohne Federstrich vor mir.

Dein Name nur
ziert einsam jetzt,
mehr gemalt
als nur geschrieben,
das geduldig wartende Papier.

Mehr die Zeit zu überbrücken
schreib ich jetzt schon
mal den Schluss:
„In Liebe“
und den Namen.

Hundert mal gewendet
liegt das Blatt,
zeitvergessen später,
immer noch das Gleiche,
immer noch so einsam,
immer noch vor mir.

Und genauso
wird er Dich erreichen,
kaum beschrieben
und doch gefüllt -
mit Gedanken
und Gefühlen
nur für Dich.

In stiller Hoffnung
Du kannst meine Schrift lesen.


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