TV-Leap: Im Tiefen Tal der Super Echsen
von Carsten Maday

Kapitel
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Ein gnadenloser Fleischwolf grinste mich an, als ich meinem Spiegelbild zulächelte. Ach, nein, kein Dinosaurier! Das war ja noch schlimmer, als dieser Machiste-Film, in dem ich mal gelandet war. Schlimmer konnte es doch nicht mehr gehen, oder?
Ein entsetzliches Grollen ließ mich zusammen fahren. Mein Spiegelbild nahm einen für einen Tyrannussaurus reichlich resignierten Ausdruck an. Das Grollen hielt an. >Gott, hab ich einen Hunger<, sagte ich laut und erschrak sogleich. Was aß so ein T-Rex denn so? Andere Saurier, Ass und ein paar verrückte Forscher, die ihn geklont hatten? Nichts gegen Fleisch, aber roh und ohne Pommes?
Hinter mir hörte ich ein Schnauben. Der resignierte Ausdruck verstärkte sich wohlmöglich noch. Ich richtete mich zu meiner vollen Größe von fünf Metern auf und drehte mich um. Na klar, warum auch nicht? Zehn Meter hinter mir stand ein Prachtexemplar von einem Triceratops. Der fünf tonnenschwere Bursche hatte sich erstaunlich leise an mir heran geschlichen. Er sah mürrisch aus. Wahrscheinlich blockierte ich ihm den Weg zum Wasserloch.
Jetzt sah ich klar. Ich befand mich bestimmt in einem dieser Tierfilme, nur dass es statt der Tiere computeranimierte Dinosaurier zu gucken gab. Interessant und narrensicher. He, jeder liebte Dinos, zumindest solange sie einem nicht den Kopf abbissen.
Der Triceratops schnaubte und scharrte angriffslustig mit seinem Vorderfuß. Seine Hörner zeigten gefährlich in Richtung meines Bauches. Eines seiner Hörner war abgebrochen, vermutlich bei einem vorherigen Kampf. Das obere Drittel mit der tödlichen Spitze fehlte. Das beruhigte mich nicht. Wahrscheinlich riss das stumpfe Ding nun noch fiesere Löcher in einen armen T-Rex. Ich sah die BBC-Reportage förmlich vor mir. Irgendwelche herzlosen Wissenschaftler analysierten einen urzeitlichen Fund: >Der Tyrannussaurus verbiss sich in den Nacken des Triceratops. Das war sein Fehler. Der Triceratops stieß ihm die Hörner in den ungeschützten Bauchen. Wir können davon ausgehen, dass dies schreckliche Wunden waren. Die Hörner durchpflügten förmlich das Gedärm. Unaussprechlich, was für Schmerzen das verursacht haben muss. Wahrscheinlich konnte der T-Rex entkommen, aber nur um nach ein paar Tagen höllischer Qualen in seinen eigenen Ausscheidungen elendig zu verrecken.< Na, großartig.
>Warte<, sagte ich zu dem übellaunigen Triceratops. >Warum so böse? Du hast von mir nichts zu befürchten.< Mein Magen grollte an dieser Stelle leider laut und kontraproduktiv.
>Ich hab keine Angst vor dir, Fleischfresser<, grollte der Triceratops und kam näher.
>Wie schön, aber ich vor dir<, sagte ich. Der behörnte Panzer gab Gas. Kurz bevor er auf mich prallte, kippte er um. Ein dicker, gefiederter Pfeil ragte aus seiner Flanke.
>Ähm<, sagte ich verwundert und hob einen Finger. Dann trat mich ein Pfeil in den Hals und ich fiel um. Ehe die Dunkelheit sich über mich legte, sah ich noch, wie zwei Menschen aus den Schutz des Waldes traten und auf mich zu kamen.



>Halten Sie das wirklich für eine gute Idee, Professor Valentine?<
>Machen Sie sich keine Sorgen, Mary Ann<, sagte der graumelierte ältere Herr im weißen Laborkittel. >Wir haben alles unter Kontrolle.<
Die junge Frau in enganliegender, silbrigschimmernder Uniform schien das nicht zu beruhigen. Ich verdrehte die Augen. Ein Science Fiction Film also. Welches andere Genre brachte schon solch praktikable und körperbetonte Uniformen hervor?
>Herr Professor<, hakte Mary Ann nach. >Ich dachte, es ist nicht möglich, einen T-Rex zu bändigen. Haben Sie etwa vergessen, was bei dem letzten Versuch geschehen ist? Und der hier<, die Soldatin deute auf mich. Ich befand mich in einem riesigen Käfig, der unterer freiem Himmel inmitten einer futuristischen Basis stand. >Der scheint mit irgendwie, na ja, gestört?<
>Das ist aber nicht schön, so etwas zu sagen<, knurrte ich, ließ mich aber nicht von meiner Beschäftigung abhalten. Ich schlug meinen Kopf immer wieder gegen einen der gewaltigen Seitenpfeiler meines Gefängnisses. Irgendwie half mir das, die Geschichte der beiden Menschen vor mir zu ertragen.
Der Professor nickte besorgt.
>Ja, Mary Ann. Es scheint, als habe unser Freund durch die Betäubung einen leichten Schock erlitten.< Ich hämmerte meinen Kopf besonders nachdrücklich gegen den Pfeiler. Es hallte weithin und der Professor und Mary Ann machten einen Schritt zurück.
>Aber das wird sich bald legen<, versicherte der Professor. >Wir versprechen uns viel von dem neuen Experiment.< Na, wenigstens einer, dachte ich und stellte mir vor, der Pfeiler wäre der Drehbuchautor, der diesen Unsinn hier verzapft hatte. Das Elend der Billigfilme war, dass sie sich daran orientierten, was Geld brachte. Science-Fiction lief immer gut und Dinosaurier waren ein Kassenschlager. Und durch die Vermarktung der putzigen Tierchen konnten man mehr verdienen, als mit dem gesamten Film. Die logische Konsequenz: He, warum nicht beides kombinieren? Das müsste dann doch doppelt so viel einspielen, oder? Ja, ganz bestimmt! Und wer musste nun das Dinosaurier-Science-Fiction Spektakel ausbaden? Die Story war bedenklich. In nicht allzu naher Zukunft sind die Rohstoffreserven der Erde erloschen. Daher haben zwei konkurrierende menschlichen Konzerne via Zeitreise Stützpunkte auf der urzeitlichen Erde zwecks Ausbeutung von Rohstoffen etabliert. Da die Erde per definitionem ein rechtsfreier Raum war –Recht und Anstand mussten ja erst noch erfunden werden, damit man sie mit Füssen treten konnte- hatten die Konzerne keinerlei Hemmungen, den Konkurrenten auch mit Waffengewalt auszuschalten. Anstatt eine sinnvolle Art der Kriegsführung zu entwickeln, machten sich die Konzerne die Dinosaurier zunutze. Mit einem sonderlichen Gerät in Form eines Halsbandes gelang es den Menschen, die Dinosaurier zu kontrollieren. Je nach Naturell gelang das bei den einen Sauriern mal gut und bei den anderen mal weniger gut. Die Saurier wurden als Arbeitskräfte und Waffen verwendet. Die kleineren wurden Infanteristen, die größeren mit Kanonen und Laserwaffen bestückt und als Panzer gegen die böse Konkurrenz eingesetzt, wodurch sich eine paar flotte Gefechte auf der urzeitlichen Erde entwickelten. Na, immerhin gab es diesmal keine Außerirdischen. Man war ja bescheiden geworden.
Zu den Dinosauriern, die sich der Kontrolle durch die Menschen bislang widersetzten, gehörte auch der Tyrannussaurus, wahrscheinlich weil er so wild und unbändig war. Deshalb war er ja schließlich auch das Highlight eines jeden Dino-Filmes. Anscheinend hatte Professor Valentine Fortschritte gemacht, mit denen er einen T-Rex, also mich, zu kontrollieren hoffte.
Ich sah mich schon, wie mit dem Sklavenhalsband in einer gigantischen Schlacht verheizt wurde. Ich musst so schnell wie möglich hier raus. Mein Freiheitswille war nicht gerade unbändig, schließlich wurde ich ja von einer seltsamen Rolle in die nächste gehetzt, ob ich das nun wollte oder nicht. Wenn man lange genug Spielball eines gehässigen Schicksals gewesen ist, sieht man Freiheit und persönliche Rechte in einem ganz anderen Licht. Dem moralischen Verfall wirkte allerdings mein Überlebensinstinkt entgegen, der bei jedem neuen Schlamassel stärker und stärker wurde. Bei den Mitteln, die ich dabei ergriff, war ich nicht gerade wählerisch.
Mit einem Donnerschlag krachte mein tonnenschwerer Körper auf den staubigen Boden des Käfigs. Ich drehte mich auf den Rücken. Meine Beine zuckten in den Himmel, meine kleinen Hände verkrampften sich auf meiner Brust. Ich stieß einen schmerzerfüllten Schrei aus, der das Treiben auf der Basis für einen erschrockenen Moment zum Stillstand brachte.
>Mein, Gott, was hat er nur<, schrie Mary Ann.
>Er scheint eine Herzattacke zu haben<, antwortete Professor Valentine. >Das habe ich ja noch nie gesehen.<
Natürlich hatte er nicht. Es war zugegeben ein abgedroschener Trick, aber von einem Saurier erwartete man ihn ja nun wirklich nicht, oder?
>Machen Sie den Käfig auf<, rief Mary Ann. >Jede Sekunde zählt.<
Hurra, die Freiheit war nah! Der Plan als solcher war nicht schlecht. Ich hatte nur vergessen, dass ich ein siebentonnenschweres Raubtier war und kein einfacher menschlicher Gefangener, zu dem man sich vielleicht noch in die Zelle traute, wenn er vor Schmerzen gekrümmt dalag.
>Sind sie verrückt<, brüllte der Professor. >Sie können doch da nicht reingehen. Warten Sie, Mary Ann. Besser wir betäuben ihn erst.<
>He, Moment<, sagte ich entsetzt. Ich sah, wie der Professor eine Waffe zog und auf mich zielte. Es machte zweimal Pfft, Pfft. Augenblicklich lähmten mich die Drogen. Ehe ich das Bewusstsein verlor, sah ich noch, wie die Käfigtür aufging und Mary Ann und der Professor auf mich zukamen. Mary Ann sah mir bedauernd in meine traurigen Dino-Augen.
>Manchmal frage ich mich, woher wir das Recht nehmen, diese Kreaturen zu versklaven.<
Der Professor packte die Soldatin an den Schultern.
>So dürfen Sie nicht denken, Mary Ann. Denken Sie an unsere Mission. Wir brauchen die Rohstoffe, um uns gegen die Außerirdischen zu verteidigen.<

>Tall and taned and young and lovely the Girl from Ipanema…<
Wissensvorsprung. So funktionierte die Spannung in den meisten Filmen. Der Zuschauer wusste etwas, das die Leinwandprotagonisten erst schmerzlich herausfinden mussten, wie z.B.: >Junge, Junge, das sind ja schreckliche Wunden. Welches Tier könnte die hier mitten in New York verursacht haben? He, was ist das für ein seltsames Geräusch da hinter den Mülltonnen in dieser dunklen und einsamen Sackgasse?< Nach bereits fünf gezeigten Werwolfangriffen muss der Zuschauer nicht lange raten. Der Wissensvorsprung verleitet natürlich zur Arroganz und Sätzen wie: >Warum schreit die Alte denn so hysterisch? Ich an ihrer Stelle wäre schon lange abgehauen.<
Mit meinem Leben verhielt es sich ähnlich. Ich kannte mich in den Genres der B-Movies aus und das rettete mir oft genug das Leben. Oft genug half mir mein Wissensvorsprung auch nicht weiter. Vom Kino- und Fernsehsessel aus konnte man leicht darüber philosophieren, wie man sich in einer bestimmten Situation verhalten hätte. Wenn man allerdings im Körper eines T-Rex steckte und um sein Leben fürchtete, setzte die Logik bisweilen aus. Daher auch mein überhasteter Ausbruchsversuch. Als ich am Abend aus der Betäubung erwachte, konnte ich meine Lage nüchterner beurteilen. Ich brauchte eigentlich gar nichts zu tun. Immerhin war ich der T-Rex, das beeindruckendste, jemals wirklich existiert habende Ungeheuer der Geschichte. Es war eine unabdingbare Regel des Dino-Genres, dass der T-Rex irgendwann durch einen dummen Zufall aus seinem Gefängnis entkam, um siebentonnenschweren Schrecken zu verbreiten. Ich musste also nur auf meine Stunde warten, die Gelegenheit zur Flucht nutzen und mich nicht von einer Panzerabwehrwaffe zur Strecke bringen lassen. Bis dahin konnte ich nichts anderes tun, als mich mit den Gegebenheit der Basis vertraut zu machen, ein paar muntere Fahrstuhllieder zu trällern und mich mit meinen Mitgefangenen anzufreunden, was als T-Rex eine echte Herausforderung war.
Im Käfig neben mir steckte ein Ankylosaurus, der genüsslich auf ein paar Pflanzen herum kaute, die man ihm durch den nach oben offenen Käfig geworden hatte. Der Pflanzenfresser war nicht gerade begeistert, neben einem Tyrannussaurus einzusitzen, aber sonderlich ängstlich war er auch nicht. Immerhin wog das dickbäuchige Kerlchen gut und gerne vier Tonnen und war knapp acht Meter lang. Über seinen Rücken und seine Seiten zogen sich Reihen massiver Panzerplatten, die zusätzlich mit Dornen bewehrt waren. Sein Schwanz endete in einer menschenkopfgroßen Knochenkeule, die ebenfalls mit Panzerplatten versehen war, die ihr den Eindruck einer Schlachtaxt verliehen. Der Nacken und der breite Schädel wurden ebenfalls von dicken Knochenpanzern geschützt, ja sogar seine Augen steckten hinter dicken Panzerplatten, die er im Notfall zusammen kneifen konnte. Das ging natürlich auf Kosten der Beweglichkeit. Mit seinen kurzen Beinen konnte der Panzer unter den Dinosauriern keine großen Sprünge machen. Das war auch nicht nötig. Wenn er angegriffen wurde, ließ er sich einfach auf den ungeschützten Bauch fallen und verpasste dem ersten vorwitzigen Gegner eine mit der Keule. Unter normalen Umständen hatte der wandelnde Morgenstern selbst von einem T-Rex nichts zu befürchten. Bei der ganzen Panzerung am Kopf war freilich nicht mehr allzu viel Platz fürs Gehirn geblieben, und so war mein Mitgefangener eher von schlichtem Gemüt.
Mein Nachbar zur Rechten zeigte ebenfalls keine Furch vor mir, nur Wut. Es war der Triceratops mit dem abgebrochenen Horn und den Furchen auf dem Hornkragen. Er würdigte mich keines Blickes, hatte sich schmollend in eine Ecke des Käfigs gelegt und tat so, als schlafe er.
>...and when she passes each one she passes goes...<
>Öh<, unterbrach mich der Ankylosaurus und fuhr berede fort: >Da drüben. Guckt mal!<
Ich folgte seinem Blick hin zum elektrisch aufgeladenen Abwehrzaun, der die Basis umgab. Eine Horde von einem guten Dutzend Velociraptoren hatte sich dort versammelt und kreischte aufgeregt. Raptoren! Natürlich. Fiese Viecher. Achtzig Zentimeter groß, mit messerscharfen Krallen. Flink und schlau zugleich. Im Dutzend konnten sie selbst einem T-Rex auf die Nerven gehen. Die truthahngroßen Räuber trugen Kontrollhalsbänder und spielten die Aufseher in der Basis, was sie nicht gerade beliebter machte. Wie jeder Wärter in einem guten Billigfilm hatten sie eine ausgesprochene sadistische Ader. Vor dem Zaun war ein breiter, frisch gepflügter Streifen. Am Rande des Streifens schob sich eine Riesenschildkröte voran, riesig natürlich im menschlichen und nicht im Dino-Sinn. Die Raptoren hielten einen Korb mit saftigen Fürchten empor und versuchten die Schildkröte mit Rufen anzulocken. Die sah das Obst und schob sich begierig darauf zu. Die Raptoren wieherten vor Freude. Ich sah die Schildkröte, ihre gutmütigen Augen, das stolze Gesicht, das schon friedlich vom Obst träumte. Ich sah den Korb. Ich sah die Raptoren. Ich sah das gepflügte Feld. Oh, Scheiße!
>Zurück!<, brüllte ich aus vollem Hals, was meine Zellennachbarn und die Raptoren zusammenzucken ließ. >Zurück, Schildkröte, das ist eine Falle!< Die Raptoren schenkten mir hasserfüllte Blicke, drehten sich wieder zur Schildkröte und riefen ihr wieder gut zu. Der Triceratops hatte sich erhoben und schaute mich zweifelnd an. Schließlich rief er der Schildkröte ebenfalls Warnrufe zu. Selbst der Ankylosaurus hatte mitbekommen, dass die Raptoren etwas im Schilde führten, und stimmte in unsere Rufe ein. Wir lieferten uns ein Brüllduell mit den Raptoren, das das Treiben auf der Basis erstaunt zum Halten brachte. Alle starrten auf uns. Alle, nur die Schildkröte nicht. Die starrte auf den Korb mit Obst, denn Schildkröten waren nicht für ihre guten Ohren bekannt.
Dann machte es Wumm, als die Schildkröte auf eine Mine trat. Unter dem irren Gelächter der Raptoren flog der Panzer der Kröte im hohen Bogen durch die Luft und landete rauchend in meinem Käfig. Der Panzer war leer. Von der Schildkröte nichts zu sehen. Nur ein Krater war auf dem Feld zurückgeblieben.
>Ihr verfluchten, kleiner Pisser<, schrie der Triceratops wütend. Die Raptoren kamen lachend auf seinen Käfig zu. Sie waren klein genug, um sich durch die Gitterstäbe hindurch auf den Triceratops zu stürzen. Ein Utahraptor, der den Oberaufseher mimte, kam herbei und ging dazwischen. Der Utahraptor war sieben Meter lang, hatte eine fast vierzigzentimeterlange, sichelförmige Zehe zwecks Bauchaufschlitzen an jedem Fuß und war somit weitaus furchteinflößender als seine Miniverwandten. Mit ein paar geknurrten Befehlen stellte er die Ordnung wieder her. Die Raptoren verschwanden und ließen uns Gefangene erschüttert zurück.
>Ich muss hier raus<, sagte er Triceratops nach einer Weile entschlossen.
>Warum<, fragte der Ankylosaurus mit Pflanzen im Maul.
>Weil ich es hier nicht ertrage. Diese Enge, dieser Käfig. Ich will frei sein.<
>Warum<, wunderte sich der Stachelpanzer erneut.
>Äh<, machte der Triceratops und hatte sichtliche Probleme, seinen Freiheitsdrang näher zu erläutern.
>Wo´s hier doch so viel Essen hat<, sagte der Ankylosaurus. >Und schmecken tut´s auch. Musst du gar nicht lange für suchen.<
>Kannst du nur ans Fressen denken?<, spottete der Triceratops. >Willst du dir für eine Mahlzeit so ein Halsband umlegen lassen und den Menschen dienen? Dann bist du nicht besser, als die Raptoren.<
>Sieh mal<, sagte ich und zeigte auf den riesigen Haufen von Fleisch, den man mir in den Käfig gekippt hatte. Trotz meines Hungers fiel es mir bei dem Zeug nicht schwer, meine Diät durchzuhalten. >Darfst drei Mal raten, was aus uns wird, wenn wir für die Menschen sterben oder wir nicht länger gebraucht werden.<
Der Ankylosaurus kniff grübelnd seine Panzerbrauen zusammen.
>Sie lassen uns frei?<
Der Triceratops schenkte mir einen Blick.
>Ähm, nein. Freilassen werden sie uns wohl nicht. Noch zwei Versuche.< Ich deutete erneut auf den Fleischhaufen.
>Dann weiß ich nicht.<
>Ja, aber, du hast doch noch zwei Versuche.<
Der Ankylosaurus schüttelte seinen Schädel.
>Zwecklos. Komm einfach nicht drauf.<
>HerrGottnochmal! Das wird aus uns. DAS! Sie drehen uns durch den Fleischwolf und werfen uns dann den Raptoren zum Fraß vor.<
Die Panzerbrauen grübelten erneut. Der Ankylosaurus hatte seine Entscheidung getroffen.
>Ich will auch weg hier.<
>Dann sind wir uns einig<, fragte ich.
Die beiden nickten.
>Sehr gut. Ich habe auch schon einen Plan.<

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