Momentaufnahme
von Daniel Chico Calvo (arima)

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Kapitel 3 – Eine Windboe

Der Tag an dem sie wiederkam. Freude ohne Ende in meiner Seele. In meinem Herzen. Ich konnte es kaum erwarten. Der Zug fuhr ein. Sie stieg aus. Nach langem Warten ging ich zu Ihr, und umarmte sie. Endlich. Den Tag verbrachten wir bei ihr. „Freust du mich wirklich, mich zu sehen?“ fragt sie. Aber selbstverständlich, warum fragst du?“ „Es kommt mir nicht so vor.“ Sagte sie. „Aber natürlich freue ich mich, das bildest du dir nur ein.“ Selbstverständlich habe ich mich sehr gefreut, mehr sogar als ich beschreiben kann. Aber ich war mir nicht sicher, ob sie es ernst meinte. Dabei sollte mich doch nichts verunsichern. Die nächste Zeit sprach ihre eigene Sprache. Sie verstand es immer wieder mit Kleinigkeiten mich glücklich zu machen und ich wurde mir wieder selbstsicherer. Niemand sonst verstand mich so gut wie sie. Wir verbrachten mehr Zeit miteinander. Ich war immer bei Familienfeiern dabei, verbrachte öfter die Nacht bei ihr. Sie erzählte mir alles über sich. Dass sie jemanden heimlich liebte, aber diese Liebe zerbrach. Was sie gern mochte, was sich nicht leiden konnte. Wir kannten uns. Als Weihnachten vor der Tür stand wollte ich ihr Ringe schenken. Paarringe, welche unsere Verbundenheit symbolisieren sollten. Doch ich hatte nicht genug Zeit gefunden. Nicht mal ihre Ringgrösse wusste ich zu der Zeit. Dann kam der Tag. „Diesen Bären schenk ich dir, weil du ihn so niedlich fandest.“ Sagte sie und gab mir einen hellbraunen Kuschelbären mit Schlafanzug in die Hand. „Oh, das ist echt süß von dir.“ Erwiderte ich und nahm ihr Geschenk voller Freude an. Er würde von jetzt an immer mein Schlaf begleiten, wenn ich allein zu Hause schlief. Als schliesslich im Frühjahr ihr Geburtstag war, schenkte ich ihr zu ihrem einundzwanzigsten einen Blumenstrauss mit zwanzig blauen Rosen und einer einzelnen roten Rose als Zeichen meiner Liebe. Ihr Innerstes sah ich Leuchten als sie den Strauss entgegennahm. Sie konnte es nicht so zeigen wie sie wollte. Dennoch wusste ich, die Freude in ihrer Seele zu erkennen, war mir aber dennoch nicht sicher, ob meiner Unerfahrenheit der jungen Jahre. Ich stellte mir immer wieder Fragen, ob ich sie zu sehr einengte oder sie nicht zufrieden mit mir war. Die Angst, nicht genug zu sein, schwebte immer wieder in meinen Gedanken. Trotzdem verstand sie es immer wieder, dies zu verdrängen, indem sie mir öfter bewies wie wichtig ich ihr war mit kleinen Geschenken. Mit der Zeit wurde alles allerdings immer weniger und irgendwann bemerkte ich Veränderungen. Wir teilten unser Glück sehr gerne, aber irgendwann sah ich auch, dass sie die Herzhälfte nicht mehr trug, die ich ihr geschenkt hatte.
Meine Gedanken trugen sich fort. Warum und wieso war das so? Meine Ängste bestätigten sich an dem einen Abend. Sie hatte jemanden im Internet kennengelernt, zu dem sie sich hingezogen fühlte. Sie schrieb mir einen Brief über eine Änderung. Eine Änderung in ihrem Leben. Ich begrub meine Gedanken… wie konnte das sein. Ich suche heute noch nach dem Fehler, es war keiner vorhanden für meine Verhältnisse. Daraufhin stürzte ich mich in Arbeit um meine Frust zu stillen. Es funktionierte teilweise. Ich konnte sie nicht vergessen, versuchte sie zu hassen. Alles gegen mich. Wind schlägt eine Boe in mein Leben.

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