TV-Leap: Black Emmanuelle
von Carsten Maday

Kapitel
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2. Tag

Am nächsten Morgen saß ich mit einem Muskelkater in meinem Büro und diskutierte mit meiner Assistentin Susi die neue Linie der Firma Fräulein Chantal´s. Obwohl die Nacht kurz gewesen war, war ich schon früh im Büro erschienen. Der Weg dorthin war nicht weit. Meine Wohnung lag in dem Nachbarhaus, das sich auch die Tiefgarage mit dem Firmengebäude teilte. Ich hatte mir des Nachts den Kopf zermatert, was ich hier tun sollte. Ich hatte mich schließlich entschlossen, mich auf meine Rolle als Geschäftsfrau zu konzentrieren.. So eine Art Mary Tyler Moore, ein Mädchen in der großen Stadt, das seinen Weg suchte, nur älter, und statt in Journalismus machte ich in Dildos.
>Jetzt mal Hand aufs Herz. Ich finde den Jolly Boy schon enorm, aber der Nice Guy? Das ist doch grotesk. Und wenn ich mir die Zahlen ansehe, also, besonders oft wird der nicht geordert. Dabei sind die Produktionskosten hoch. Die einzigen, die daran verdienen, sind die Ärzte in der Notaufnahme. Raus damit aus dem Sortiment. Konzentrieren wir uns auf das, was geht. Die kleinen handlichen Dinger mit Batterie. Vielleicht könnten wir da noch mehr Werbung machen, wie z.B. mit dieser Batterie und dem Häschen, das läuft und läuft und läuft. Wir sprechen die umweltbewusste Frau von heute an, die Energie spart, wo es geht.<
Susi machte sich eifrig Notizen. Sie hatte sich über Nacht von einer billigen Sexgöttin in eine seriöse, junge Geschäftsfrau gewandelt. Der Film war dabei das Genre zu wechseln. Ich ahnte es ja.
>Fräulein Chantal?<, kam es über die Gegensprechanlage auf meinem Schreibtisch. Es war die Stimme von April, die sich wundersamer Weise als meine attraktive und integre Empfangsdame entpuppt hatte.
>Ja, April< Ich überlegte einen Moment und fügte noch >Schätzchen< hinzu. So etwas erwartete man ja von einer Frau in den mittleren Jahren, die in der Mode-, na gut, Dildo-Modenbranche arbeitete.
>Das neue Modell ist da, Fräulein.<
>Danke. Soll reinkommen. Modell?<, sagte ich zu Susi. >Ein Dildomodell? So etwa gibt es?<
Susi nickte.
>Natürlich. Ist immer gut, sich zu spezialisieren, Fräulein.<
>Interessant.< Ich wollte zwar der treue Husar bleiben, aber, nun, es gehörte sicherlich zu den Pflichten einer Geschäftsführerin, neues Personal einer eingehenden Überprüfung zu unterziehen. Das war man den Aktionären schließlich schuldig.
Als das Modell eintrat, verpuffte meine Euphorie ins Nichts. Betont kühl bot ich der jungen Frau einen Stuhl an. Sie sah großartig aus. Schwarz, langes, glattes Haar, ein schmales, aristokratisches Gesicht. Sie war groß, und ihre schlanke Figur kam in dem bunten, luftigen Kleid, das sie trotz der winterlichen Temperaturen trug, perfekt zur Geltung. Ihr Busen war klein, straff und zu stolz, um sich in einen BH zwängen zu lassen. Ihre Bewegungen waren lasziv, ihre gesamte Erscheinung der Inbegriff der Verführung.
>So, sie wollen also Modell bei Fräulein Chantal´s werden, Frau, ähm...< Ich blickte flüchtig auf ihre Bewerbungsmappe. >...Frau Fielding?<
Sie nickte lediglich. Ohne Vorwarnung sprang ich auf, stützte mich mit einer Faust auf dem Schreibtisch ab, beugte mich weit vor und zeigte mit theatralischer Geste auf die schwarze Schönheit.
>Oder sollte ich lieber BLACK EMMANUELLE sagen? Ha Ha!<, rief ich empört.
Es war schwer zu sagen, wer mehr erschrocken war. Susi oder Emmanuelle.
>Woher zur Hölle wissen Sie das<, fauchte Emmanuelle überrascht.
>Jeder kennt doch die schöne und extrem verführerische Emmanuelle, die berühmte investigative Journalistin, die ihrer Arbeit mit Leidenschaft und extremem Körpereinsatz nachgeht!<
Ich war entsetzt, weil mir nun schlagartig klar geworden war, was meine Rolle ursprünglich sein sollte. Ich war die böse Alte in einem Soft-Porno, die vermutlich einen geheimen Mädchenhändlerring betrieb und unschuldige Dildomodells in obskure Harems verkaufte. Mit mir schlief man nur unter Zwang, oder um sich undercover bei mir einzuschleichen. Möglich, dass der Film mir hier ein letztes Mal eine versöhnliche Hand ausstreckte, damit der Plot in vorhergesehen Bahnen zurückkehren konnte, aber ich schlug sie aufgebracht aus. Das hatte ich nun wirklich nicht nötig.
>Höre, Black Emmanuelle< Ich ließ mir den Namen auf der Zunge zergehen. >Hier gibt es nichts für dich. Wir sind ein seriöses Dildounternehmen und keine Bande von Mädchenhändlern. Also verschwende nicht deinen sexy Charme. Niemand in dieser Firma wird ihm erliegen. SUSI, guck gefälligst woanders hin! Und jetzt RAUS hier, Black Emmanuelle!<
>Die böse, gemeine Alte<, brummelte ich mürrisch vor mich hin, nachdem Emmanuelle fluchtartig die Bürotür hinter sich zugeschlagen hatte.
>Wie bitte<, frage Susi, die noch immer völlig verwirrt war.
>Ach nichts, Susi-Schätzchen. Es ist gut. Ich möchte jetzt gerne allein sein.<
Als Susi an der Tür war, rief ich sie noch einmal zurück.
>Ach, Susi, sei doch so gut und entlasse alle gefangenen Mädchen aus dem Kerker, ja?<
>Kerker? Was für ein Kerker, Fräulein?<
>Dann haben wir keinen geheimen Harem?<
>Nicht, dass ich wüsste.<
>Gut. Aber nur für den Fall, dass es doch einen gibt, entlass alle Insassen.<
>Alle<, fragte Susi überrascht. >Auch die Blonde?<
>Was?<, rief ich entsetzt.
>Nur ein Scherz, Fräulein.< Lachend verschwand Susi aus dem Büro.

3. Tag

In der Nacht hatte ich einigen Schlaf nachgeholt und saß schon um halb sieben an meinem Schreibtisch. Die Büroetage war zu dieser Zeit noch völlig leer, aber ich hoffte, dass meine Empfangsdame, wie es sich für den guten Geist einer Firma gehörte, bald auftauchen würde. Ich drückte auf die Gegensprechanlage.
>April, Schätzchen. Bist du schon da? Gibt es schon Kaffee?<
Niemand antwortete, aber nach einer Weile klopfte es und ein junger Mann trat mit einem Tablett mit Kaffee und der Morgenzeitung ein.
>Oh<, sagte ich. >Wer bist denn du? Ist April noch nicht gekommen?<
>Ich bin Kevin, Fräulein Clark<, sagte der junge Mann. Er war mittelgroß und schwarz. >Ich bin ihr Praktikant. April hat angerufen. Sie kommt nicht wegen der Grippe.<
Er stellte das Tablett vor mich.
>Es steht in der Zeitung, Fräulein Clark.<
Ich blickte auf die zusammengefaltete Zeitung, kniff die Augen zusammen und las mit Mühe die kleine Schlagzeile Überfall auf National Garden Depot. Täter unerkannt entkommen. Weiter kam ich nicht ohne meine Lesebrille.
>Die gemeine, böse Alte braucht schon eine Lesebrille<, murmelte ich frustriert vor mich hin.
>Ähm, wie bitte, Fräulein?<
>Schon gut, Kevin. >Schick bitte Susi zu mir herein, sobald sie kommt, ähm, Schätzchen.<
Ich goss mir Kaffee ein und blickte mit der dampfenden Tasse auf den pechschwarzen Wintermorgen. Schneetreiben herrschte und die Straßen waren leer. Ich trank genüsslich und dachte, es wäre schön, wenn es so bliebe. Abgehen natürlich von meinen Brüsten. Auf Dauer war das nichts für mein armes Kreuz.
Die Tür ging auf und Susi kam herein. Nach dem obligatorischen Austausch von Wangenküsschen setzte sich Susi. Ich bot ihr einen Kaffee an, als ich bemerkte, dass etwas nicht stimmte.
>Susi, geht es dir gut? Du sieht so angeschlagen aus.<
>Oh, Fräulein<, sagte sie mit schwacher Stimme und fing an, die ersten Köpfe ihrer Bluse zu öffnen. >Mir sie so heiß!<
>Hör mal, Susi. Ich gebe zu, dass ich mich geschmeichelt fühle und ein wenig erregt-<
Susi verdrehte die Augen und sank bewusstlos vom Stuhl. Entsetzt sprang ich auf und lief zu ihr. Ihre Stirn glühte, der Puls raste wie wild. Ich schrie um Hilfe, derweil ich einen Becher nach dem anderen aus dem Wasserspender zog und ihn Susi ins Gesicht spritzte. Sie stöhnte auf. Erleichtert stellte ich fest, dass sie wieder schwach bei Bewusstsein war. Die Tür flog auf und Kevin trat herein.
>Kevin<, rief ich. >Gott sei dank. Susi geht es sehr schlecht. Bitte ruf den Notarzt.<
Erschrocken starrte Kevin auf Susi, die mittlerweile zu zittern angefangen hatte, und unverständliche Dinge stammelte. Kevin nahm das Telephon und wählte.
>Es ist nur ein Band dran<, sagte er nach einigen Augenblicken. >Alle Leitungen sind zur Zeit überlastet.<
>Versuch es bei der Polizei oder Feuerwehr.<
Kevin wählte erneut und schüttelte den Kopf. >Auch überlastet<, sagte er mit belegter Stimme.
>Verflucht!< Ich hatte Susi in meinen Wintermantel gewickelt. Kalter Schweiß bedeckte ihre Stirn.
>Das hier ist sehr ernst, Kevin. Wir müssen Susi selbst ins Krankenhaus schaffen. Fass an, wir tragen sie in meinen Wagen.<
Kevin machte einen Schritt zurück.
>Ich fasse sie nicht an. Sie hat die Grippe!< Er deutete auf die Zeitung. Mit böser Ahnung griff ich sie und klappte sie auf. Auch ohne Lesebrille brannte sich mir die riesige Schlagzeile ein:
Grippewelle erschüttert USA. Todesopfer steigen. Erstes Auftreten in Europa und Asien. Experten rechnen mit weltweiter Pandemie.
Ich schluckte die aufkeimende Panik hinunter. Das Begrüßungsküsschen erschien mir nun in einem ganz anderen Licht. Von dem Austausch von Zärtlichkeiten vor anderthalb Tagen gar nicht zu reden. Ich schüttelte das Entsetzen ab. Ich konnte Susi ja schlecht hier lassen. Wer weiß, wenn ich wie vorgesehen mit ihr geschlafen hätte, wäre der Film vielleicht nicht ins Katastrophengenre umgeschlagen.
>Kevin, wenn du uns schon nicht helfen willst, hol wenigsten schon mal den Fahrstuhl.<
Kevin sprintete los. Ich packte Susi unter den Armen und zog sie durch den Flur der verwaisten Etage.

Der Angriff kam völlig unerwartet. Ich hatte nicht einmal Zeit zu fluchen, weil ich mein Damenhandtäschchen mit der Desert Eagle im Büro vergessen hatte.
Wir waren mit dem Fahrstuhl in die Tiefgarage gefahren. Sie war riesig, erstreckte sich über mehrere Ebenen, wobei die erste Etage hoch genug war, um die Lkws der Zulieferbetriebe aufzunehmen. Heute war sie so gut wie leer. Einsam hallten meine Stöckelschuhe in dem trüben Neonlicht, als ich Susi zu meinem BMW schleppte. Er stand auf der zweiten Ebene nicht weit vom Fahrstuhl entfernt. Susi hatte wieder das Bewusstsein verloren. Ich legte sie vor dem Wagen ab und fingerte gerade aus meinem Jackett die Schlüssel hervor, als es mich traf. Etwas packte mich und warf mich fünf Meter durch die Luft. Ich prallte auf den Boden und schlitterte hart gegen einen der Betonpfeiler. Blut troff mir aus einer Platzwunde in die Augen. Ich wischte es benommen fort und sah drei Gestalteten über Susi stehen. Sie sahen herunter gekommen aus, obwohl sie für ihren schäbigen Look in einem Designerladen sicherlich viel Geld hatten hinlegen müssen. Es waren zwei junge Männer und eine junge Frau. Sie trugen Lederjacken, die mit allerlei Nieten und Ketten verziert waren. Einer der Männer, der wie ein junger Sting auf Speed wirkte und vermutlich der Rudelführer war, stieß seine Kameraden von Susi fort.
>Die gehört mir. Wenn ihr einen Absacker wollt, dann nehmt die Alte da<, zischte er und drehte sein Gesicht zu mir. Seine Augen glühten rot und sein Gesicht verzehrte ein grässliches Grinsen, als er seine Fangzähne bleckte und Susi in den Hals schlug. Seine Kameraden starrten lüstern auf das blutige Rinnsal, das aus Susis Hals über ihre schöne Haut floss. Als sie sich meiner besannen, rannte ich bereits davon, so weit die Stöckelschuhe trugen. Vampire, dachte ich. Bitte keine Vampire! Vampire waren lachhaft und tödlich. Mehr als genug Gründe, um sie zu hassen. Ich rannte schneller. Der Fahrstuhl war nicht mehr weit. Ich fühlte mich schäbig, Susi so einfach zurück zu lassen. Ich mochte sie. Aber ich hatte die Zähne gesehen. Da gab es keine Rettung mehr. Aber ich, ich wollte leben. Und mein Überlebensinstinkt, gestählt aus unzähligen schlechten Filmen, übernahm das Kommando, das rigide und unbarmherzig war. Kurz vor der Fahrstuhltür tauchte die Vampirin auf und verstellte mir den Weg.
>Na, Schätzchen, wohin so eilig?< Sie hatte die Frage kaum beendet, als ich schon ausholte, um ihr die Faust ins Gebiss zu schlagen. Wenn man den einen oder anderen Steifen gesehen hatte, wusste man wie der Hase lief. Das half mir oft, zumindest am Anfang, wenn man seinen Gegner noch überraschen konnte. Vampire waren schnell und bildeten sich gemeinhin viel auf diese Tatsache ein. Noch bevor meine Faust zuschlagen konnte, war die Frau fort. Ein mächtiger Stoß ging durch meinen Körper und ein überraschten Schmerzgeheul erklang in meinem Rücken. Wieder einmal durfte ich von mein Rolle als böser Meister Ling Liu in Die dreihundertelf Todeskammern der Shaolin profitieren. Die Vampirin hatte in Windeseile versucht, mir in den Rücken zu fallen. Leider wartete dort bereits mein ausgefahrenes Bein mit den Pfennigabsatz. Mit einem Ruck zog ich den Absatz aus ihrer Kehle. Die Frau sank röchelnd zu Boden, nicht tot aber vollauf beschäftigt. Dann packte mich eine Hand am Kragen und eine zweite schlug mir ins Gesicht. Mein Hemd zerriss und ich wurde zu Boden geschleudert.
>Jetzt wirst du dafür büßen, was du .Merith angetan hast...Oh mein Gott<, entfuhr es dem Vampir blasphemisch. Gerade wollte er sich auf mich stürzen, als er versteinerte. Meine Bluse war zerrissen und gab den Blick auf meinen BH frei. Sein Zögern rettete mich. Der Vampir war zu abgelenkt, um die Gestalt zu bemerken, die sich in seinen Rücken schlich. Es war Kevin. Und er schwang eine Feueraxt. Die Vampirin, die sich noch immer vor Schmerzen auf dem Boden wand, röchelte einen Warnruf. Aber es war zu spät. Die Axt sauste nieder und traf den Vampir zwischen den Schulterblättern. Er brüllte auf und drehte sich wie irre im Kreis bei dem Versuch, die Axt herauszuziehen.
>Kommen Sie, Fräulein Chantal<, rief Kevin, der zu mir gesprungen kam. >Wir müssen hier weg.< Ich griff Kevins Hand und rappelte mich auf. Schwarze Schleier tanzten vor meinen Augen, als ich vorwärts taumelte.
>Ich konnte Sie doch nicht allein lassen<, stammelte Kevin, der mich mehr trug als stützte. >Ich mag Susi doch. Also bin ich Ihnen nach. Dann habe ich diese- diese Wesen gesehen und wie sie Susi- Ich musste doch etwas tun-<
>Es ist gut, Kevin<, sagte ich schwach. >Du hast mir das Leben gerettet. Wir müssen hier raus. Zur Auffahrt.<
Wir schafften es zur Auffahrt und quälten uns langsam die Rampe auf die erste Ebene hoch. Unter uns erklang ein wütender Schrei. Das verlieh uns noch einmal neue Kräfte.
>Wir müssen nach links, Kevin.<
>Aber der Ausgang ist auf der anderen Seite.<
>Vertrau mir Kevin. Nach links.< Der Weg zu Fuß ins Freie würde uns nicht retten. Draußen war es noch immer dunkel. Wir hörten das Schleifen einer Axt, die langsam die Rampe hinauf gezogen wurde.
>Hoho, Schätzchen, wo bist du denn?<, ertönte es hämisch. >Komm zu Papa.<
Schaudern ergriff mich. Es war die Stimme des Sting-Verschnittes. Anscheinend war er mit Susi fertig und verlangte nach mehr.
>Hier rüber<, rief ich und deutete auf die Parkbucht am Ende der Tiefgarage. Dort stand ein großes Fahrzeug, notdürftig mit Segeltuch abgedeckt. Wir zerrten die Persenning zur Seite. Kevin sah verblüfft auf den Fünftonner. Er war olivgrün und trug die Embleme der National Garde.
>Erklärung später<, sagte ich peinlich berührt. >Einsteigen, Motor starten.< Das Schleifen der Axt kam näher und näher. Ich riss die Beifahrertür auf. Mit einem wirbelnden Geräusch fuhr die Axt kreischend in das Metal der Tür, dort, wo zuvor mein Kopf gewesen war.
>Ich glaube, die gehört dir<, sagte der wasserstoffblonde Sting-Vampir und deutete auf die Axt. Der Vampir war blutbesudelt. Susis Blut klebte ihm am Gesicht, dem Hals und der Brust. Neben ihm, etwas zurück, standen seine blutsaugenden Kumpane. Sie sahen mitgenommen aus und wütend.
>Jetzt wirst du...<, begann der Rudelführer, kam aber nicht weiter. Ich packte die H&K auf dem Beifahrersitz, entsicherte, zielte und jagte drei Kugeln in den Vampir. Das Bellen der Waffe in der Tiefgarage war ohrenbetäubend. Erschrocken fuhren die Vampire zusammen. Stingy nahm des gelassen. Er starrte auf die drei Löcher in seiner Brust, die sich schnell zu schließen begannen. Er grinste und schüttelte vorwurfsvoll den Kopf.
>Tss, tss, tss. So kannst du uns aber nicht töten.<
Ich seufzte, griff mir in die Seitentasche meines zerfetzten Jacketts und zog mein Brillenetui hervor. Die Vampire blickten mich verwundert an, als ich die Brille aufsetzte.
>Ah<, sagte ich befriedigt. >Schon besser.< Ich schoss, und die beiden Vampirhandlanger fielen kreischend auf den Boden, als ihre Kniescheiben zerfetzten. Hinter mir startete der Fünftonner. Stingy schluckte schwer.
>Ach ja<, sagte ich. >Das ist für die „Alte“< Ich entleerte mein Magazin in seine Beine. Das Kreischen der Vampire verstärkte sich noch, als wir über sie nach draußen fuhren.

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