Tv-Leap: Dex and the City
von Carsten Maday

Kapitel
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Es dauerte einige Zeit, bis einer der Zombies zufällig den Türgriff betätigte. Nun aber flog die Tür krachend auf und ein halbes Dutzend Zombies flogen slapstickreif übereinander. Es gab ein wildes durcheinander, ehe sie wieder auf die Beine kamen. Ich stand so still wie möglich und versuchte unter meiner Schicht aus medizinischem Alkohol und Jod möglichst wenig nach Frischfleisch zu riechen.
Die Zombies stolperten auf der Suche nach Fleisch durch den Raum. Einer hielt auf mich zu. Ich hielt den Atem an und boxte meinem Zombie in die Rippen. Der stöhnte zombiehaft auf und der andere Untote drehte uninteressiert ab.
>Generalprobe war erfolgreich<, seufzte ich in Gedanken. >Jetzt raus hier.< Ich setzte mich in Gang. Der Zombie zuckte in Gegenwehr, konnte mich aber nicht aufhalten. Ich hatte dem langen Kerl die Sehnen durchtrennt und mir eine 1a Zombie-Marionette gebastelt. Das war vielleicht etwas extrem, aber im Laufe meiner B-Movie-Karriere wurde mein Überlebensinstinkt immer rücksichtsloser. Zu meinen Gunst sei gesagt, dass Zombiefilme leider so funktionierten. Zombies hatten alles Menschliche abgelegt und waren dazu verdammt auf alle möglichen Arten umgebracht zu werden.
Ich hatte unsere Arme und Beine zusammengebunden und uns unter einem weiten Arztkittel verborgen. Durch zwei Löcher im Kittel konnten ich unter der Achsel des Zombies hindurch sehen. Ich steuerte ihn von hinten. Zum Glück war er so dünn, dass ich seinen Körper stützen konnte. Ich hatte beschlossen, nicht den Notausgang zu nehmen. Bei meinem Glück war der bestimmt verschlossen. Also der Haupteingang. So viel Würde hatte man ja. Wir kamen gut voran, auch wenn ein Aussehnstehender sich gefragt hätte, ob der Glöckner von Notre Dame auf dem zweiten Bildungsweg Medizin studierte hatte.
Als ich zum Ausgang kam, stieß ich leise einen Fluch aus. Keine Zombies auf der Straße, dafür überall Fahrzeuge, als wäre die Stadt an einem Verkehrsinfarkt erlegen. Ein kalter Luftzug wehte. Ich fror in meinem Krankenleibchen und sah anklagend auf meine nackten Füße. Draußen schneite es und der Schnee hatte ein gnädiges Tuch über den Schrecken auf der Straße ausgebreitet. Auf einem Schild stand der Name der Straße. Ich prägte ihn mir ein. Jetzt musste ich nur noch herausfinden, wo sie lag.
Die Schneedrecke war noch jungfräulich. Keine Zombies in den letzten Stunden. Die Luft war rein. Ich schnallte meinen Zombie ab, gab ihm Frieden und schlich bibbernd zur nächsten Straßenecke. Ein rascher Blick. Nichts zu sehen. Irgendwo musste doch- Ja, da. Ein umgekippter Streifenwagen. Mitten im Schaufenster einer Boutique. Hurra! Waffen und Kleidung. Ich rannte los.

Für einen unbeteiligten Kinobesucher hätte es vermutlich folgendes Bild abgegeben: Ein Schuss hallte unendlich laut durch die Totenstille. Krachen von Kleiderständern aus der Boutique. Dann sprang eine kleine Gestalt hastig aus der Tür. Schreckensbleich. Sie trug ein zu großes Abendkleid ($ 1500.-), hohe Schaftstiefel ($ 849.-), einen großen Wintermantel ($ 1999.-), eine Pumpgun und eine Smith&Weston (unbezahlbar). Die Gestalt rannte davon, hielt sich krampfhaft die Hand fest. An einer Häuserwand hielt sie schwer atmend an. Vielleicht wäre die Kamera näher heran gefahren. Großaufnahme der Hand, die den Rücken der anderen Hand verbarg. Schnitt. Aufnahme des schreckenbleichen Gesichts. Panik in den Augen. Schnitt. Dramatische Musik, als die schützende Hand fortglitt. Ein blutiger Kratzer erschien. Es hatte mich erwischt.
Dabei war es so gut gelaufen. Ich hatte eine Schrottflinte und Munition in dem Streifenwagen gefunden und bei dem kopflosen Torso eines Polizisten, der mitten in dem Laden lag, eine Smith&Weston. Ich sprang hinter die Kasse, fand einen zerfledderten Stadtplan und ein Exemplar der Gelben Seiten. Ich fegte den hereingewehten Schnee vom Kassentisch und breitete den Stadtplan aus. Hier musste es sein! Ich griff die Gelben Seiten und blätterte mit eisigen Fingern. Bingo! McNeill´s Guns R us. Nur zwei Straßen von hier. Mit Unterstützung der NRA würde ich dort bestimmt ein paar automatische Waffen zur Hasenjagd finden.
Mein Plan war einfach. Mehr Waffen und Ausrüstung und dann raus aus der Stadt. Am besten aufs Land. Zu einer Militärbasis mit noch mehr Waffen, Panzern und Nuklearsilos.
Ich sah mich in dem Laden um. Eine Edelboutique. Das Angebot war weder für meine Größe noch für den Anlass passend. Ich schnappte, was meiner Konfektionsgröße am nächsten kam und halbwegs warm aussah. Ich warf mir die Sachen über und ging zu einer Umkleidekabine, um mir das Ergebnis anzusehen. Ich fand mich recht niedlich, auch wenn mir die Vorstellung, in einem Abendkleid gegen Zombies kämpfen zu müssen, irgendwie albern erschien.
Ich griff den Vorhang der Umkleidekabine, zog ihn auf und schrie. Ein Zombie stand darin. Damit hätte ich rechnen müssen. Aber nicht damit, dass der Zombie Terry war, die flippige Stilikone und freche Autorin aus dem Streifen, aus dem mich der Bus so gnädig befreit hatte.
Der Terry-Zombie sah entzückend aus. Er stand lediglich in weißer Spitzenunterwäsche in der Umkleidekabine und zeigte viel makellose Haut und einen flachen und trainierten Bauch. Das blonde Haar fiel in gestylter Wildheit über die recht athletischen Schultern. Das Gesicht hatte eine grünlich gelbe Färbung und auf dem begradigten Gebiss zeigten sich trockene Blutflecken, aber einen schönen Menschen konnte ja nichts entstellen. Terry hielt zwei unterschiedlich Negligees in den erhobenen Händen und sah mal die Wäsche mal mich an, als könnte sie nicht entscheiden, wem sie zuerst nachgeben sollte, ihren Kauf- oder Blutrausch. Der Zombie entschied sich für letzteres und griff nach mir. Ich war zu perplex, um rechtzeitig reagieren zu können. Immerhin sah ich gerade in das Gesicht, das bis vor einigen Augenblicken noch meines gewesen war. Es war einer der besonders verwirrenden Aspekte in meinem B-Movie Leben, dass man hier und da den gleichen Schauspielern in anderen Rollen begegnete. Trotz aller Erfahrung fiel es mir nie leicht, die Rollen auseinander zu halten.
Terry packte mich an der Hand. Ich riss mich los. Ein Brennen schoss durch meinen Arm, als der faulige Fingernagel des Zombies meine Haut auf dem Handrücken aufriss. Ich taumelte zur Theke.
>Was zur Hölle machst du hier?<, schrie ich erschrocken. Vielleicht war der Film eine von Terrys Jugendsünden. Viele Schauspieler begannen ihre Karriere mit Horrorfilmen. Vielleicht war es auch ein Gastauftritt eines berühmten Schauspielers. In Zombiefilmen mitzuspielen machte bestimmt einen Heidenspaß, nur darin zu leben war bitter.
Der Terry-Zombie sprang auf mich zu, gierig, mordlüstern und überzeugend. Und der Oskar für den besten Zombie geht an... Meine Hand fand die Pistole. Ein Schuss bellte und Terry sank leblos auf den Boden mit einem Loch in der schönen Stirn. Ich griff mir meine Sachen und stürmte panisch aus der Boutique.

Da stand ich nun an die Wand gelehnt. Der Schrecken verschwand langsam, aber die Panik blieb. Ob Zombies den Schuss gehört hatten? Waren bald alle Zombies New Yorks hinter mir her? Wie viele Einwohner hatte New York überhaupt? Eine Menge? Ich sah auf den Kratzer. Was nun? Würde ich einer von ihnen? Würde ich weiter existieren, nur in einem Zombiekörper mit der Möglichkeit, irgendwann in einen anderen Film zu springen? Oder würde ich sterben und ein Untoter sein, so seelenlos wie der Rest dieser Welt?
Ich fühlte, dass genau das geschehen würde. Der Tod war die feste Größe in meiner Existenz. Jemand den man so oft betrogen hatte, musste doch real sein, oder? Ich, ein Zombie? Immerhin besser als ein Vampir, aber nicht gut genug. Ich steckte den Lauf der Pistole in meinen Mund. Ach, verdammt, Terry!
Es war ein eigenartiges Gefühl, auf die Person zu erschießen, in deren Körper man wochenlang gesteckt hatte. Das konnten wohl nur die wirrsten aller Schizophrenen nachvollziehen. Ich drückte die Augen fest zu. Meine Hand zitterte, als der Finger am Abzug gegen meinen Überlebenswillen kämpfte. Der Finger hatte keine Chance. Ich nahm die Waffe aus dem Mund und sicherte sie. Nachdem ich einige Augenblicke auf die schneebedeckte Straße gestarrt hatte, fing ich an zu kichern. Ja, wie konnte ich das denn vergessen haben? Das hier war eine Fortsetzung. Und wie alle Fortsetzungen war sie teurer, spektakulärer und grausamer, bezog sich aber doch irgendwie auf den vorgegangenen Teil. Und in dem ersten Teil hatten wir doch-
>Ja, verflucht noch mal<, stieß ich laut aus. >Der Impfstoff!<
Aus dem Dunkel meines Gedächtnisses kramte ich die wohlweislich verdrängten Erinnerungen an den ersten Teil hervor. Eine seltsame Mischung aus Teenie- und Zombiefilm war es gewesen. Dawson´s Creek meets Romero, oder so. Am Ende gelang es den Überlebenden einen Impfstoff gegen das Zombievirus zu finden. Und wir wurden damit geimpft.
>Hurra<, rief ich mit Tränen in den Augen. >Ich werde leben!< Ich versuchte mich an weitere Einzelheiten des Filmes zu erinnern. Irgendetwas hatte ich vergessen, aber der Lärm von Gewehrfeuer machte mein Glück perfekt. Zombies schossen nicht. Es mussten Überlebende sein. Gott sei Dank! Man brauchte nur eine handvoll guter Männer und Frauen, um mit diesem Zombiepack fertig zu werden. Maschinengewehre wären auch von Vorteil. Aber die Chancen für die Menschheit standen gut, immerhin stellte sie jedes Jahr vierzehn Milliarden Patronen her. Das reichte für die ganze Welt.
Ich sprang auf und rannte zur nächsten Straßenecke. Der Gefechtslärm hatte zugenommen. Es ging heiß her. Ich machte mich bereit, um die Ecke zu springen und den ersten Zombie, den ich traf, eine zu verpassen. Verflucht, wenn ich mich nur besser an den ersten Teil erinnern könnte. Etwas wichtiges fehlte.
Ich sprang um die Ecke, stand für einen Augenblick fassungslos da und sprang wieder zurück.
>Richtig<, sagte ich und schlug mir mit der Hand an die Stirn >Es war ein außerirdisches Virus.< Außerirdische, natürlich. Die dei ex machina unserer Zeit. Damit ließ sich jede Handlungslücke füllen. Ich spähte noch einmal um die Ecke in der Hoffnung, meine Augen hätten mich getauscht. Nein, Außerirdische. Definitiv. Ich sah sie auf einer Kreuzung, hinter ihre Panzer gekauert. Die Kettenfahrzeuge unterschieden sich auf den ersten Blick nicht von ihren menschlichen Gegenstücken. Ihre Farbe war allerdings tiefschwarz. Die Aliens selber waren anscheinend eine Art humanoider Echsenspezies. Grünlich, bräunliche Schuppenhaut, gelbe Augen und spitze Zähne im Maul. Der Maskenbildner hatte ganze Arbeit geleistet. Der Requisiteur hatte sich augenscheinlich bei dem Fundus eines alten Kriegsstreifens bedient. Die Echsenwesen steckten in einer futuristischen Version einer deutschen Sturmtruppenuniform aus dem 2. Weltkrieg. Das wurde gerne gemacht. Es appellierte an einen kollektiven, unterbewussten Schrecken, und jeder wusste: das sind die Bösen.
Ein Schuss fiel aus einem der Häuser und ein Außerirdischer sackte hinter seiner Deckung zusammen. Ein Heckenschütze nahm sie ins Visier.
>Einer für die Menschheit<, jubelte ich leise. Dann hörte ich Schritte, Hunderte, die im Gleichschritt marschierten. Aber statt einer Abteilung Echsensturmtruppen trabten Zombies in Kompaniestärke auf die Kreuzung, fein säuberlich ausgerichtet wie die Zinnsoldaten.
>Was zur Hölle-<, begann ich, wurde aber von einer Vision unterbrochen. Ich sah den vermeintlichen Titel des Streifens in roten Lettern, von denen das Blut troff:

Halt! NAZI-ZOMBIES FROM OUTERSPACE ATTACK

>Dafür hätte sich selbst Ed Wood geschämt<, murmelte ich entrüstet vor mich hin. Ich sah einen Echsenoffizier, der etwas in eine Art Funkgerät brüllte. Die Zombies standen stramm. Einer von ihnen fiel aus der Reihe, als der Heckenschütze ihn traf. Der Offizier zeigte auf die umliegenden Häuser und die Zombies schwärmten aus, um die Häuser zu durchkämmen. Sturmtruppler folgten ihnen und sprinteten über die Straße zu den Hauseingängen. Der Heckenschütze schwieg. Hoffentlich verzog er sich gerade. Anscheinend konnten die Außerirdischen die Zombies kontrollieren und nutzten sie als Kanonenfutter.
>Brillant<, sagte ich mit zum Himmel erhobenen Händen. >Vielen Dank, Herr Drehbuchautor!< Als ich wieder auf die Kreuzung blickte, sah ich gerade noch den Offizier, der in meine Richtung zeigte. Ein Trupp Zombies rannt auf mich zu und der Motor eines leichten Jagdpanzer brummte rußig auf, als der Turm in meine Richtung schwenkte.
Ich fluchte, sprang auf und rannte. Die Explosion riss die Häuserecke weg. Der Druck schleuderte mich einige Meter weit in den Schnee. Ich war unverletzt und rappelt mich gerade auf, als die Zombies um die zerschossene Ecke kamen. Kontrolliert wie sie waren, wirkten sie nicht weniger gefährlich. Ich rannte los, die Zombies hinter mir. Schlimmer geht es nicht mehr, dachte ich. Dann hörte ich es hinter mir dröhnen. Der Panzer schoss schlitternd um die Ecke und zermalmte das Autochaos auf der Straße ohne Probleme. Ich schoss in eine Seitenstraße und wünschte, ich hätte ein Geschäft für Sportbekleidung und nicht für Damenmode geplündert. Meine Stiefelabsätze brachten mich noch um.
Ich drehte mich im Lauf um und schoss mit der Pistole, bis das Magazin leer war. Wenn ich überhaupt getroffen haben sollte, dann nicht in den Kopf. Es hielt die Zombies nicht auf. Ich warf die leere Pistole instinktiv fort und fluchte gleich.
>Die kann man doch nachladen!< Aber gegen Generationen von Filmhelden, die ihre leere Knarre verachtend fortwarfen, konnte man sich eben nicht emanzipieren.
Eine weitere Seitenstraße, eine schmale Schlucht zwischen zwei Häusern. Dort würde der Panzer nicht durch passen. Ich rannte hinein. Nach zwanzig Metern war Schluss. Eine Barrikade aus Autos und Müll versperrte mir den Weg. Ehe ich zurücklaufen und versuchen konnte, durch eine der Haustüren ins innere der Gebäude zu entkommen, erschienen die Zombies an der Straßenecke. Mit Sinn für der Dramatik stoppten sie ihren Lauf und kamen langsam auf mich zu. Es waren fünf. Männer und Frauen, deren Kleidung zerrissen und besudelte war, aber noch immer nach Börsenmakler aussah. Die Zombies grollten hungrig.
TschakTaschak. Ich lud die Pumpgun durch.
>Das ist für die Nord-Asia Internetaktien<, sagte ich und schoss.
BAMM, TschakTaschak, BAMM, TschakTaschak, BAMM, TschakTaschak, BAMM, TschakTaschak, BAMM, TschakTaschak, KLICK. Ich warf die leere Schrotflinte fort.
>He, die hätte ich doch als Knüppel verwenden können<, schrie ich verzweifelt. Zwei der Zombies standen noch und kamen näher. Ich gab auf. Es gab Situationen, in denen man sich geschlagen geben musste. Dies war eine. Ich zog mich zurück und überließ meinem Überlebensinstinkt das Kommando. Es war, als würde eine andere Person meinen Körper übernehmen, eine Person, die in der normalen Welt in einem Hochsicherheitstrakt wohnen würde.
Ich tauchte ab, trat eine Kniescheibe weg, zerschmetterte eine Nase, wischte einen Zombie von den Füßen, blockte eine Arm, brach ihn, trat mit einem Absatz in etwas Weiches, stieß spitze Kung Fu Schreie aus, gab eine Kopfnuss, packte einen Kopf, riss daran, bis ein lautes Knacken erklang und trat dem Zombie hinter mir den Pfennigabsatz ins Auge.
>Ich bin unbesiegbar!<, triumphierte ich keuchend und rang nach Atem. Die miesen Tricks von Meister Ling Liu hatten mir wieder einmal das Leben gerettet. Und um ehrlich zu sein, war der Kampf gegen Zombies leichter als man dachte, besonders wenn man geimpft war und keine Wunden fürchten musste. Die Kerle dachten einfach nicht an ihre Deckung. Leider war Patt eher süß als durchtrainiert und ihr Körper hatte gerade Dinge getan, für die er nicht geschaffen war. Falls ich morgen noch lebte, würde mich der Muskelkater umbringen.
>Ich hab sie alle erledigt<, grinste ich zufrieden. Mein mit Adrenalin aufgeputschter Körper schüttete zur Belohnung Glückhormone aus und ich genoss eine tiefe innere Zufriedenheit. Für zumindest zwei Sekunden..
>Ich- Oh oh!<
Der Jagdpanzer bremste abrupt vor der Seitenstraße. Er hatte seine Beute gestellt.. Mein Rückweg war versperrt. Der Panzer drehte den Turm, stand aber zu nahe an der Häuserwand und das Geschützrohr konnte nicht in meine Richtung schwenken.
Ich atmete erleichtert durch. Die Turmluke flog auf. Ein Echsensoldat erschien und richtete das Turm-MG auf mich.
>Ach, verdammt noch mal, ihr wollt mich wirklich tot sehen, was?<, rief ich. Ich wich zurück, bis ich mit dem Rücken an die Barrikade stieß. Ich suchte verzweifelt nach einer Lösung. Ich konnte mich zwischen zwei Möglichkeiten entscheiden. Da ich nicht wusste, ob die Echsenwesen mich überhaupt verstanden, unterließ ich es auf meine Knie zu fallen und um Gnade zu winseln. So wie sie mit der Menschheit umsprangen, bestand auch wenig Hoffnung auf Erfolg. Ich straffte stattdessen meine kleine Gestalt, richtete mein Kleid und meine Frisur und sah dem Tod möglichst unfreundlich ins Gesicht.
Der Soldat lud das MG durch. Er sah mich hart an. Sein Finger am Anzug krümmte sich leicht. Dann verschwand der Panzer in einem Feuerball.

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