Bulgakov in Holmgardir
von Rutz Rische

Kapitel
 

7..

"Pavel Iljitsch, vom Schlaf übermannt." Danilov kichert.
"Der Rabenvater, hat seine Töchter wohl ganz vergessen. Wo sind die Gören eigentlich?" fragt Suse empört. "Die spielen anscheinend noch am Fluss. Ich werd mal nach ihnen sehen." verspricht Jana, froh einen Vorwand gefunden zu haben, um die Gruppe zu verlassen. Zum einen, weil ihr schlecht ist, zum anderen, weil Abel demonstrativ mit Natascha am Feuer herumknutscht.
"Lächerlich. Als ob mir das was ausmacht." Jana reißt zornig einen Grashalm aus.
"Doch ziemlich dunkel. Irgendwie unheimlich." denkt Jana, als sie den Fluss erreicht hat. "Wo stecken die Rotzlöffel bloß?" Jana ruft die Namen der Mädchen in die Dunkelheit. Ruderschläge teilen den Fluss. Ein kleines Boot, mit einem dünnen Feuerchen beleuchtet, nähert sich ihr.
Jana traut ihren Augen kaum, hat sie da einen Drachenkopf ausgemacht?
Das Boot legt an. Ein bärtiger, alter Hüne springt heraus, packt sie an den Hüften und zerrt sie aufs Boot. Jana will schreien, aber ein gieriger Kuss stopft ihr den Mund. Jana wird speiübel. Sein Rachen stinkt nach Aas und Schwefel.
Der Hüne wirft sie auf die Planken.
"Das ist meine letzte Fahrt." grinst er "Asgard wartet. Und ich brauche eine Gefährtin, damit die Reise recht vergnüglich wird."
Jana will aufspringen, denn den alten Totenrithus der Wikinger kennt sie zu gut aus dem Lehrbuch, doch die starken rot behaarten Arme halten sie fest.
Mit einer Fackel zündet er sein eigenes Boot an. Während die äußeren Planken zu knistern beginnen, reißt er Jana die Kleider vom Leib und dringt in sie ein.
Nur wenige Stöße sind ihm vergönnt, dann geht auch der Rest des Bootes in Flammen auf.

Autorenplattform seit 13.04.2001. Zur Zeit haben 687 Autoren 5378 Beiträge veröffentlicht!