Die Exzessiven
von sepia

 

Warum nicht Trakl, Huxley, Benn? Weil sie schon Nachgeborene jenes erschütternden Gefühls des Absurden sind, die zweite und dritte Generation, nicht von einer Welt des Glaubens und der trügerischen Heimeligkeit umgeben, sondern von den Trümmern des Glaubens und den abstrusen politischen Konsequenzen dieses Jahrhunderts. Hier interessieren die Pioniere im Umgang mit der Sinnlosigkeit. Hier interessiert, wenn man so will, der Schock, der ein tief existentieller Schock ist und mit einem Ruck alle Wurzeln des Vertrauens herausgerissen hat.
Die nahe Verwandschaft der Ärmsten zu den Reichsten, der Penner zu Poe und Rimbaud, der Geisteskranken zu Nietzsche und Strinberg, der Triebtäter zu Balzac, Baudelaire und Maupassant offenbart den Hintergrund des Exzesses. Es ist jene Nacktheit, die ein Leben ohne Bedeutung hinterläßt, jenes Nichts, das durch die Langeweile angedeutet wird, und uns alle, von Sinnbedürfnis infiziert, entweder in die Verzweiflung oder in den Trott des Alltags treibt.

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